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Vor Spiel in FürthZuversicht bei FC-Torjäger Downs, doch auch neue Kölner Sorgen

Lesezeit 4 Minuten
1. FC Köln, Training, Damion Downs (1. FC Köln), 08.04.2025, Bild: Herbert Bucco

Wieder voller Elan, aber noch mit Verband an der operierten Hand: Damion Downs am Dienstag im FC-Training

Der junge Torjäger des 1. FC Köln fühlt sich nach seinem Kurz-Comeback bereit für mehr. Doch es gibt neue personelle Fragezeichen

Es war ein ungemein wichtiges Tor, für den jungen Stürmer persönlich, aber noch mehr für seine Mannschaft. In der Zweitliga-Hinrunde hatte Damion Downs am 9. November mit seinem Kopfballtor in der vierten Minute der Nachspielzeit nicht nur den erlösenden und vielumjubelten Treffer zum 1:0-Sieg des 1. FC Köln in einem zähen Heimspiel gegen Greuther Fürth erzielt, sondern er bestätigte damit auch die Trendumkehr beim Bundesliga-Absteiger.

Der war damals und nach dem zwischenzeitlichen Absturz auf Platz zwölf mehr als heute ein ungemein fragiles Gebilde, doch nach dem dritten Sieg in Folge (3:0 im Pokal gegen Kiel, 1:0 bei Hertha BSC) stimmte zumindest die Richtung wieder. Der FC hatte als Tabellensiebter zumindest den Anschluss nach oben hergestellt.

Vor dem Rückrunden-Duell gegen Fürth (Freitag, 18.30 Uhr) zählen die Kölner längst wieder zur Spitze der Liga – auch wenn sie nur selten wie ein Spitzenteam auftreten. Doch als Zweiter liegt der FC sehr aussichtsreich im Aufstiegsrennen. Daran änderte noch nicht einmal die Niederlage am Samstag gegen Hertha (0:1), die bereits achte in der Saison, grundlegend etwas. Was auch an der Konkurrenz liegt, die weiter munter patzt.

1. FC Köln: Erst zehn Tore in 2025 – nur ein Team trifft seltener

Doch auch das vergangene Heimspiel zeigte deutlich, woran es beim FC krankt. Zwar geben die Kölner Spieler ligaweit mit Abstand die meisten Torschüsse ab (454), doch mit einer Chancenverwertung von nur 7,6 Prozent liegt das Team in dieser Statistik im letzten Drittel der Liga platziert. In der Rückrunde präsentiert sich die Mannschaft zwar defensiv solide (zehn Gegentore), vorne bisweilen aber auch ungemein harmlos. Nur zehn Treffer erzielte der FC bisher in diesem Jahr – nur Schlusslicht Regensburg (sieben Tore) traf seltener.

Die Gründe dafür sind mannigfaltig, ein Grund liegt in der Verletzungsmisere in der Offensive. Der Ausfall von Stammkräften wie Tim Lemperle, Linton Maina, Mark Uth oder eben Downs ließ oder lässt sich weiter kaum kompensieren. Downs, mit bislang neun Ligatoren der treffsicherste FC-Angreifer vor Lemperle (acht), hatte nach seinem am 1. März beim Spiel in Karlsruhe (0:1) erlittenen Handbruch drei Ligaspiele verpasst und zuletzt gegen Hertha zumindest sein Kurz-Comeback gefeiert. Nun hofft der Stürmer auf mehr, wie er am Dienstag erklärte: „Ich fühle mich gut und auch bereit zu spielen. Es war superschön, wieder dabei zu sein. Die Füße kitzeln, wenn du die ganze Zeit von der Seitenlinie zuschaust. Angst und Schmerzen habe ich keine.“

Ich fühle mich gut und auch bereit zu spielen. Es war superschön, wieder dabei zu sein. Angst und Schmerzen habe ich keine,
FC-Stürmer Damion Downs

Beim Spiel in Karlsruhe hatte Downs zwar bis zum Abpfiff durchgehalten, doch nach der Aktion aus der 60. Minute gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. „Ich habe gespürt, dass ich viel Bewegung in meiner Hand hatte, habe die ganze Zeit ein Klacken gefühlt. Aber ich habe mir während des Spiels keine Gedanken darüber gemacht, sondern mich darauf fokussiert, so gut wie möglich zu spielen.“ Da die Schmerzen aber auch Tage nach dem Spiel blieben, entschied man sich zur Operation. Die Mittelhand musste mit neun Stichen genäht werden.

Downs fehlte dem FC fortan nicht nur in einer ganz wichtigen Liga-Phase, sondern er versäumte auch eine Länderspiel-Chance mit der US-Nationalmannschaft. Trainer Mauricio Pochettino hatte den Anfang März in den vorläufigen Kader der USA für die Nations League berufen. Downs sprach zwar selbst von einem „ungünstigen“ Verletzungszeitpunkt, doch er trauerte zumindest öffentlich der verpassten Chance nicht hinterher: „Ich glaube, dass alles aus einem Grund passiert. Ich bin gläubig und denke, Gott hat einen Plan für mich. Deswegen habe ich Vertrauen in diesen Plan.“ Auch sein Team wähnt er trotz der Niederlage gegen Hertha noch im Plan. „Ich sehe unsere Chancen weiterhin gut. Wir sind Zweiter, sind immer noch auf einem Aufstiegsplatz. Wir wollen es auf jeden Fall so früh wie möglich schaffen.“

Ljubicic wieder mit Schmerzen am Knöchel, Hübers fällt wohl weiter aus

Mit Downs hat Struber zwar wieder eine wichtige Option mehr für die Offensive, doch auch der Trainingsstart in diese Woche begann für den Coach mit neuerlichen Sorgen. Dejan Ljubicic musste nach einer Stunde vorzeitig aus der Einheit aussteigen. Zuvor war der Mittelfeldspieler – wie auch schon in der vergangenen Woche – am rechten Knöchel behandelt worden. Nun folgte der Rückschlag für Ljubicic. Die Zeit bis Freitag wird knapp, für Timo Hübers zu knapp. Der Kapitän war in Paderborn und gegen Hertha krankheitsbedingt ausgefallen, trainierte am Dienstag zwar wieder in der Halle individuell, doch die Partie in Fürth dürfte für den noch weiter nicht im Vollbesitz seiner Kräfte stehenden Verteidiger zu früh kommen. Zudem musste am Dienstag auch noch Linksverteidiger Max Finkgräfe kurzzeitig am linken Oberschenkel behandelt werden.

Da trifft es sich ganz gut, dass immerhin Abwehrspieler Dominique Heintz und Julian Pauli gegen Hertha ihre Comebacks gaben. Und eben auch Downs offenbar wieder richtig fit ist.