Auslosung der Conference LeagueWarum FC-Fans tatsächlich nach Mailand reisen könnten
Es wird am Dienstag kein Los geben, auf dem „1. FC Köln“ steht. Es werden Nummern gezogen.
Copyright: Imago/Inpho Photography
Köln – Womöglich werden noch in diesem Monat Wünsche wahr, von denen die Fans des 1. FC Köln seit Jahren singen. Zwar mit Einschränkungen, doch tatsächlich könnte es zum Beispiel dazu kommen, dass Anhänger des FC am 18. oder 25. August nach Mailand reisen werden, „um den FC Köln zu seh‘n“, wie es in einem populären Lied heißt.
Denn seit Montagmittag ist klar, auf welche acht Teams der 1. FC Köln in den Playoffs treffen könnte, die der Gruppenphase der Conference League vorgeschaltet sind. Und ein möglicher Gegner ist der FC Lugano aus der Südschweiz, dessen Stadion vom Mailänder Flughafen Malpensa aus gut erreichbar ist.
Lugano ist jedoch nur einer von acht möglichen Gegnern der Kölner. Am Montag veröffentlichte die Europäische Fußball-Union (Uefa) die Gruppeneinteilungen für die Auslosung. Der 1. FC Köln ist Teil einer von drei Achtergruppen und als eine der 17 Mannschaften mit dem höchsten Uefa-Koeffizienten im 34er-Teilnehmerfeld gesetzt.
Köln in Achtergruppe gesetzt
Auf jede Achtergruppe sind vier gesetzte und vier ungesetzte Mannschaften verteilt, jeder Mannschaft wurde zudem eine Zahl zugelost: Die gesetzten Mannschaften haben die Nummern eins bis vier, die ungesetzten die fünf bis acht. Der 1. FC Köln ist in Gruppe drei einsortiert und hat dort die Ordnungszahl vier.
Aus zwei Schüsseln mit jeweils vier Kugeln wird jeweils eine Kugel gezogen. Diese beiden Kugeln werden in eine weitere Schüssel gegeben, dann wird gezogen: Wenn zum Beispiel Team vier gegen Team fünf gezogen wird, spielen in allen drei Achtergruppen jeweils die Teams mit der Nummer vier gegen die mit der Nummer fünf – und Team vier beginnt daheim. Im konkreten Fall bedeutete das, der FC spielte am 18. August gegen den Sieger der Partie FC Lugano – Hapoel Beer Sheva.
Das könnte Sie auch interessieren:
Da Köln erst in der „Playoffs“ genannten vierten Qualifikationsrunde in den Wettbewerb eingreift, die dritte Runde aber noch nicht ausgetragen ist, wird der FC am Dienstagmittag also zwar wissen, wann das Heimspiel und wann das Auswärtsspiel stattfindet. Der Gegner wird aber nur ein „Sieger aus“ sein, da die Partien erst am 4. und 11. August gespielt werden.
Für die Fans bedeutet das theoretisch, dass sie je nach Ausgang des Hinspiels am Donnerstagabend damit beginnen könnten, Flüge und Hotels zu buchen. Um das finanzielle Risiko zu verringern, böte sich noch an, nach einem klaren Hinspiel-Ergebnis eine Wette auf den Außenseiter abzuschließen, um im Fall der Fälle die Kosten wieder einzuspielen.
Geheimtipp aus Polen
Die folgenden vier Partien sind in der Kölner Gruppe den Nummern fünf bis acht zugeordnet, eine dieser Mannschaften wird zwischen dem FC und der Gruppenphase stehen: FC Lugano (Schweiz) – Hapoel Beer Sheva (Israel), Fehervar FC (Ungarn) – Petrocub-Hincesti (Moldau), Spartak Trnava (Slowakei) – Rakow Czestochowa (Polen), Lewski Sofia (Bulgarien) – Hamrun Spartans (Malta).
Lugano ist der am stärksten bewertete Gegner im Lostopf. Allerdings hat auch Lewski Sofia Qualität: Die Bulgaren stiegen in der zweiten Qualifikationsrunde ein und warfen PAOK Thessaloniki aus dem Wettbewerb. Gegner Hamrun Spartans spielte bereits in der ersten Runde und setzte sich gegen Alaschkert Martuni aus Armenien durch. Anschließend räumten die Malteser Velez Mostar aus Bosnien aus dem Weg.
Fehervar, ein Verein aus der Nähe von Budapest, setzte sich in der zweiten Runde gegen Qäbala aus Armenien durch. Hincesti musste bereits zwei Runden bestreiten und würde gegen Köln wohl wieder ins Stadion der 40 Kilometer entfernten Hauptstadt Chisinau ausweichen: Zunächst gelangen ein 1:0 und ein 0:0 gegen den FC Floriana aus Malta. Dann schlugen die Moldauer den albanischen Vertreter KF Laci nach einem 0:0 im Hinspiel mit 4:1 Toren. Trnava schaffte in der zweiten Runde zwei Siege gegen Newtown AFC aus Wales. Czestochowa bezwang FK Astana aus Kasachstan zweimal und darf als Geheimtipp gelten; die Polen haben eine starke Mannschaft beisammen und wurden zuletzt Vizemeister. Hapoel Beer Sheva gelang in der zweiten Runde eine Überraschung mit zwei Siegen über den belarussischen Klub Dynamo Minsk. Die Israelis gehen also nicht ohne Aussichten in die Duelle mit Lugano.
Playoff-Start am 18. August
Die Playoffs werden am 18. und 25. August in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die Auswärtstorregel gilt nicht, die Auslosung der Gruppenphase erfolgt am 26. August, die Gruppenphase beginnt am 8. September. Dann stünden für die Kölner sechs Gruppenspiele an, die noch in diesem Kalenderjahr gespielt würden. Die Gruppensieger qualifizieren sich für das Achtelfinale im Februar. Die Gruppenzweiten bestreiten noch im November eine Zwischenrunde gegen die Gruppendritten der Europa League.