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Playoff-Gegner im CheckWorauf es für den 1. FC Köln gegen Fehervar ankommt

Lesezeit 4 Minuten
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Im Trikot der ungarischen Nationalmannschaft: Loïc Nego

Köln – Es wird ernst für den 1. FC Köln. In den Playoffs zur Conference League muss das Team von Steffen Baumgart in zwei Spielen den Fehervar FC aus dem Weg räumen. Erst mit dem Einzug in die Gruppenphase könnte der FC auch wirklich von einer Rückkehr ins internationale Geschäft sprechen. Doch was ist das für eine Mannschaft, die sich den Kölner Europa-Träumen erst noch in den Weg stellt?

Verein

In der vergangenen Saison war Fehérvar FC Vierter in der ungarischen Liga. Im Zuge der Conference League schaltete der Klub aus Szekesfehervar, rund 65 Kilometer südwestlich von Budapest gelegen, in der dritten Qualifikationsrunde den FC Petrocub-Hincesti aus Moldau aus. Seine Heimspiele bestreitet der Verein in der Aréna Sóstó, die rund 14.000 Menschen Platz bietet.

Trainer bei Fehervar ist seit dem vergangenen Februar der Bottroper Michael Boris, der früher an der Seitenlinie des Rhein-Sieg-Clubs TSV Germania Windeck stand und 2009 mit dem Klub im Rhein-Energie-Stadion in Köln im Pokal auf Schalke 04 (0:4) traf.

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Féhervár-Trainer Michael Boris (47)

2006 und 2019 wurde Fehervar Pokal-Sieger. Ein Europapokal-Highlight hat der Verein ebenfalls zu bieten: Die Magyaren standen 1985 unter dem Namen Videoton Szekesfehervar im UEFA-Pokal-Finale und unterlagen dort Real Madrid (0:3, 0:1).

Spielweise

Fehervar bot bereits in der dritten Qualifikationsrunde gegen den FC Petrocub-Hincesti eine technisch wie taktisch anspruchsvolle Leistung. Die Moldauer zeigten sich allerdings auch stark überfordert und konnten keinen Gradmesser für das Boris-Team darstellen.

Die Ballsicherheit von Fehervar wird derweil zur Schwäche ohne Ball: In Pressing-Situationen zeigen sich die Ungarn oft unkoordiniert, was gegen aggressive Kölner zu einem Problem werden könnte. Trainer Boris sieht grundsätzlich „vor allem bezüglich der Physis und Intensität“ noch einen klaren Unterschied zur Bundesliga. Auch die Atmosphäre dürfte eine Rolle spielen. „Die sind wir so nicht gewohnt, zu unseren Heimspielen kommen durchschnittlich zwischen 3000 und 3500 Fans“, erklärte Boris im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die Partie wird zudem frei empfangbar auf RTL zu sehen sein und somit für größeres Aufsehen sorgen.

In der Liga ist Fehervar mit einem Sieg und zwei Niederlagen gestartet. Nach einer 0:2-Pleite zum Auftakt gegen Paksi SE setzte sich die Mannschaft mit 4:0 gegen Honved Budapest durch. Zuletzt unterlagen die Ungarn mit 0:4 dem ehemaligen Team von Peter Stöger, Ferencvaros Budapest. Diesen Gegner bezeichnet Trainer Boris aber auch als „FC Bayern Ungarns“. Aktuell belegt Fehervar den neunten Tabellenplatz in der OTP Bank-Liga.

Die gefährlichsten Angreifer

In der Offensive sind Buda Zivzivadze, Kenan Kodro und Palkó Dardai die stärksten Spieler im Kader.

Zivzivadze ist mit sechs Toren gefährlichster Angreifer. In allen vier Qualifikationsspielen der Conference League konnte er ein Tor erzielen.

Kodro war bereits für den 1. FSV Mainz 05 aktiv und ist ein Mittelstürmer mit körperlicher Präsenz. Der 28-Jährige hat bereits vier Treffer und eine Vorlage auf seinem Konto. Gegen Budapest musste der Stürmer jedoch zuletzt verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Sein Einsatz gegen den FC ist damit noch offen.

Palko Dardai, der bei Hertha BSC ausgebildete Dribbelkünstler, ist mehr der Vorbereiter. Neben zwei Toren kommen beeindruckende sechs Vorlagen in vier Quali-Spielen der Conference League.

In der Defensive ist Loïc Nego der auffälligste Akteur und aktuell wertvollster Spieler seines Teams. Der gelernte Rechtsverteidiger, der häufig ins rechte Mittelfeld vorschiebt und sich immer wieder in die Angriffe seiner Mannschaft einschaltet, hat bereits 285 Spiele für Fehérvár bestritten und dabei 33 Tore erzielt, sowie 37 Tore vorbereitet.

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Ausblick

Der 1. FC Köln geht als klarer Favorit in die Playoffs gegen den Fehervar FC. Das technisch versierte und auf Ballbesitz ausgelegte Spiel der Ungarn könnte dem FC umso mehr in die Karten spielen. Denn das hohe Pressing des Baumgart-Teams dürfte Fehervar zwingend dabei stören, sein Spiel aufzuziehen. Ob die Ungarn mit diesem Stress klar kommen und ihre Umschaltsituationen nutzen können, ist die Frage. Der FC wird seiner offensiven Marschroute ohnehin treu bleiben, wie Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Hinspiel betonte.

Dass der FC-Kader einen mehr als vierfach höheren Marktwert hat, zeigt zudem, dass auch die qualitativen Unterschiede auf dem Platz eine Rolle spielen könnten. Der auf rund 19 Millionen Euro geschätzte Kader von Fehervar ist allerdings höher als etwa der Kader von Jahn Regensburg (ca. 13 Millionen), gegen den der FC im DFB-Pokal ausgeschieden ist. Dies passierte jedoch in nur einem Auswärtsspiel. Nun sind es Hin- und Rückspiel.