151. Deutsches DerbyWonderful Moon ist in Hamburg Favorit
Köln – Jockey Andrasch Starke hat vor kurzem einmal erzählt, dass er ein „Best of“ aller von ihm gerittenen Galopp-Pferde führe. Es sind viele, denn Starke ist seit mittlerweile 28 Jahren auf den Rennbahnen unterwegs. An Nummer eins steht erwartungsgemäß, wie der 46-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte, die Stute Danedream, mit der Starke 2011 die Erfolge in Paris und Ascot feierte.
Der dreijährige Hengst Wonderful Moon hat nun am Sonntag Gelegenheit, auf einen Platz in Starkes Top Ten zu galoppieren – mit einem Sieg im mit 650 000 Euro dotierten 151. Deutschen Derby, in das er als Favorit geht. Starke, der das Derby bereits sieben Mal gewonnen hat, würde durch einen weiteren Erfolg mit Rekordhalter Gerhard Streit gleichziehen, der zwischen 1938 und 1961 achtmal in Hamburg siegte.
Jockey Starke optimistisch vor Derby
Vor dem Derby 2020, das um 16.07 Uhr gestartet werden soll, ist Starke gebremst optimistisch: „Wonderful Moon hat im Training gut gearbeitet, aber die Gegner sind besser geworden. Er muss mehr bringen als beim letzten Rennen“, sagt der Jockey. Das letzte Rennen war die Kölner Union, in der Wonderful Moon Mitte Juni mit einer knappen Länge Vorsprung vor Grocer Jack triumphierte. Es war ein Arbeitssieg. Henk Grewe, der den Hengst in Köln trainiert, sprach davon, dass Wonderful Moon nicht bei 100 Prozent gewesen sei. Und vielleicht träumt er insgeheim davon, dass das Pferd am Sonntag ähnlich auftrumpft wie sein Vater Sea The Moon, der das Derby 2014 mit dem Rekordvorsprung von elf Längen für sich entschied. Wonderful Moon geht aus Box vier ins Rennen, an dem 19 Pferde teilnehmen.
Zwei der Hengste, die zu Wonderful Moons Hauptkonkurrenten gerechnet werden, kommen aus Grewes Stall: Adrian mit Jockey Anthony Crastus trauen viele Beobachter eine Überraschung zu. „Er hat sich stark verbessert“, meint Grewe über das Pferd, das zudem Geschichte schreiben könnte, denn nie zuvor hat ein Fuchsschimmel das Derby gewonnen.
Und dann ist da noch Dicaprio (Clément Lecoeuvre), ein Tier, das weichen Boden braucht, um in Fahrt zu kommen. Da es in Hamburg regnen soll, werden auch Dicaprio Chancen eingeräumt. Ein weiterer Kandidat für die vorderen Plätze ist Grocer Jack (Marco Casamento), der in Köln von Waldemar Hickst trainiert wird.
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Zu den weiteren Favoriten werden zwei Pferde gezählt, die keine Derbyqualifikation hatten und für eine Gebühr von je 65 000 Euro nachgemeldet worden sind, da die Besitzer ihnen viel zutrauen: Kellahen (André Best) und Soul Train (Bauyrzhan Murzabayev). Der Derbysieger erhält 390 000 Euro Prämie, der Zweite 130 000 Euro. Mit 78 000 Euro für Platz drei würde ein nachgemeldetes Pferd also noch schwarze Zahlen schreiben. Ab Platz vier (39 000 Euro) wird eine Nachnennung zum klaren Zuschussgeschäft.
Grewe (37), der seit sechs Jahren Trainer ist, hat das Derby noch nicht gewonnen. „Es wäre wunderschön, wenn es diesmal klappen würde“, meint er. 2019 belegte er mit Django Freeman Platz zwei hinter dem Sieger Laccario. Starke triumphierte in Hamburg zuletzt 2015 mit Nutan, vorher mit Lucky Speed (2013), Kamsin (2008), Schiaparelli (2006), Next Desert (2002), Samum (2000) und Robertico (1998). Zu sehen ist das Derby live bei Sport 1 und bereits ab 11.05 Uhr in einem kostenlosen Livestream bei koeln-galopp.de.