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Argentinier feiern WM-TriumphARD-Reporter begeistert mit Jubel-Schalte – „Hölle losgebrochen“

Lesezeit 3 Minuten
Argentinische Fans feiern den WM-Sieg in Buenos Aires

Argentinische Fans feiern den WM-Sieg in Buenos Aires

Rund eine Million Argentinier in Buenos Aires haben nach dem Triumph ihres Landes bei der Fußball-WM für außergewöhnliche Bilder gesorgt. Ein ARD-Reporter befand sich mittendrin.

Am Obelisken erhellten Feuerwerkskörper noch lange den Nachthimmel von Buenos Aires, am 68 Meter hohen Steinpfeiler war das Antlitz von Lionel Messi projiziert, auf der zu beiden Seiten wegführenden Prachtstraße 9 de Julio drängte sich eine endlose Menschenmenge in Weiß und Blau gehüllt nach dem Triumph bei der Fußball-WM in Katar. Rund eine Million Fans strömten laut offiziellen Angaben auf die Straßen der Hauptstadt.

Argentinische Fußballfans drängen sich vor dem Obelisken in Buenos Aires, um zu feiern.

Argentinische Fußballfans drängen sich vor dem Obelisken in Buenos Aires, um den Sieg ihrer Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft gegen Frankreich zu feiern.

Mittendrin tummelte sich auch ARD-Reporter Matthias Ebert, der sich für eine Schalte ins argentinische Tollhaus wagte. Umringt von ausflippenden Fußball-Fans schaffte es der Journalist, eine Schalte der besonderen Art ins TV zu übertragen. „Eben nach Abpfiff ist hier die Hölle losgebrochen“, schrie Ebert regelrecht in sein Mikrofon. Wankende Personen und greifende Hände erschwerten ihm seine folgende Berichterstattung umso mehr. Dabei ließ sich Ebert auch ein wenig vom Freudentaumel mitreißen und schloss mit den Worten: „Keiner weiß, wie er morgen hier aufwacht. Vollgas-Party, das ist das Motto“.

Im Netz sorgte der Auftritt für ein fröhliches Gelächter. „Wie kann er da so durchziehen“, kommentiert ein User mit einem Lach-Smiley, die auch unter jedem zweiten Kommentar zu finden sind. „Reporter aus Leidenschaft. Und das bei den öffentlich Rechtlichen?“, fragt ein andere Twitter-Nutzer überrascht über den ARD-Mann.

Eine weitere Anlaufstellen für die Feiernden in Buenos Aires war auch das ehemalige Haus des im November 2020 verstorbenen Idols Diego Maradona im Stadtteil Villa Devoto. Die neuen Besitzer hatten seit Turnierbeginn die Tore zum Anwesen geöffnet und damit das Heim des 1986er-Weltmeisters zur Feier-Kultstätte gemacht.Rund 300 Personen schauten auf der im Garten neben dem Pool aufgebauten Leinwand dem 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen (3:3 n.V.) gegen Frankreich bei Grillfleisch und Bier zu.

Argentinier feiern den Sieg ihrer Mannschaft in einem ehemaligen Wohnsitz der Fußballlegende Maradona.

Argentinier feiern den Sieg ihrer Mannschaft in einem ehemaligen Wohnsitz der Fußballlegende Maradona.

Der Jubel nach dem Gewinn des dritten WM-Titels kannte landesweit keine Grenzen. In Lionel Messis Heimatstadt Rosario hatten sie schon seit Tagen am Monument der Nationalflagge ein 18x12 Meter großes Trikot des neuen Fußballgottes gehisst. Und auch dort sangen sie den neuen Weihnachtsschlager der nach Katar gereisten Fans: „Heiligabend naht, Weihnachten naht, wir sind alle nach Doha gekommen, um Weltmeister zu werden.“

Argentinische Presse entzückt: „Die Krönung des Stolzes“

Die argentinische Medien lobten unterdessen in den höchsten Tönen die Vorstellung der Albiceleste in Katar im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Frankreich. Vor allem wurde Superstar Lionel Messi gefeiert, der bei seiner fünften WM-Teilnahme erstmals den Titel holte. Ole titelte: „Umarmen, schreien, weinen. Wir sind Weltmeister im spannendsten Finale der Geschichte.“La Nacion schrieb: „Argentinien Weltmeister! Die Krönung des Stolzes: Messis Team gewann das beste Endspiel der Geschichte und sicherte sich einen Platz im Fußballhimmel. Sie mussten den Ansturm von Frankreich ertragen, einem (ehemaligen) Weltmeister, der seine Krone nicht so demütig niederlegen wollte, wie es in den ersten 70 Minuten schien.“

Immer wieder wurde die historische Dimension hervorgehoben. „Nach 36 Jahren ist Argentinien in seiner ganzen Breite und Länge wieder ein einziger Schrei und die geballte Faust: WIR SIND WELTMEISTER! Messi hat diese WM verdient. Nach so viel Leid, nach so vielen verlorenen Endspielen“, kommentierte Diario Popular. (oke, dpa)