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Tennisturnier in KölnRittner rechnet mit Alexander Zverev

Lesezeit 2 Minuten
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Alexander Zverev bei seiner Niederlage in Paris

  1. Der deutsche Spitzenspieler hatte in Paris trotz Fiebers gespielt, anschließend aber erklärt, keine typischen Symptome gehabt zu haben.
  2. Im Handbuch der Profis auf der ATP-Tour ist vorgeschrieben, Erkrankungen zu melden.
  3. Vom 15. Oktober an soll Zverev in der Kölner Lanxess-Arena spielen.

Köln/Paris – Alexander Zverev (23) hat nach seinem Aus bei den French Open gegen den Italiener Jannik Sinner für Aufregung gesorgt. Deutschlands Nummer eins im Tennis sagte auf der Pressekonferenz, dass er sich auf dem Court schwach und krank gefühlt habe. „Ich hatte am Abend vorher 38 Grad Fieber, habe mich schon nach dem Aufwärmen müde gefühlt. Ich hätte nicht spielen sollen“, sagte Zverev am Sonntag nach dem 3:6, 3:6, 6:4, 3:6 im Achtelfinale von Paris. Zuletzt wurde er nach Angaben der Veranstalter am 29. September negativ auf das Coronavirus getestet.

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All seine bisherigen Corona-Tests seien negativ gewesen, versicherte Zverev und kündigte einen weiteren Test an. Der Fall wirft trotzdem Fragen auf, warum ein Spieler mit grippeähnlichen Symptomen, bei denen derzeit jede seriöse Gesundheitsbehörde vom Umgang mit anderen Menschen dringend abrät, dennoch auf dem Platz stehen durfte. In einem Handbuch an die Profis, aus dem die New York Times zitiert, heißt es: Stellt ein Spieler Symptome wie Fieber oder Atemwegsbeschwerden fest, müsse er dies den Turnierärzten melden und werde in einem speziellen Raum getestet. Bis zum Ergebnis dieses Tests müsse sich der Spieler isolieren. Wie die Veranstalter aber mitteilten, habe Zverev vor dem Match das medizinische Personal nicht konsultiert. Hat die deutsche Nummer eins ihre Krankheit also verschwiegen und das vorgeschriebene Protokoll missachtet? Über seinen Physiotherapeuten Hugo Gravil habe er sich vom Turnierarzt im Vorfeld ein Medikament gegen eine Erkältung geben lassen, versicherte Zverev, die Beschwerden seien schon nach dem Drittrunden-Sieg gegen den Italiener Marco Cecchinato am Freitag aufgetreten.

Rittner: Chancen stehen gut

Es seien nicht die typischen Symptome, sagte Zverev weiter: „Ich kann schmecken und riechen, wenn meine Nase mal frei ist. Ich denke eher, dass es das Wetter ist.“ Zverev wird nun wieder getestet. Sollte alles gut gehen, kann er wie geplant ab der kommenden Woche bei den beiden hintereinander stattfindenden Kölner ATP-Turnieren in der Lanxess-Arena aufschlagen. „Wenn es nichts Schlimmeres ist, glaube ich, dass die Chancen sehr gut stehen“, sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir haben eine Vereinbarung mit Sascha. Er hat für beide Turniere zugesagt und will auch spielen.“

Strenge Hygieneregeln

Als gesetzter Spieler müsste Zverev erst am Donnerstag, 15. Oktober, starten. Alle Tennisprofis, die in Köln spielen, müssen zwei Tage vor ihren ersten Matches anreisen und negativ auf Corona getestet werden. Während der Turniere werden sie alle vier Tage überprüft. Untergebracht sind die Profis in einem abgeschirmten Bereich eines Deutzer Hotels. (mit sid)