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„Wenn ich komme, will ich Titel gewinnen“Aleix Garcia erklärt seinen Wechsel zu Bayer 04

Lesezeit 4 Minuten
15.07.2024, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Fußball: Bundesliga, Trainingsauftakt Bayer 04 Leverkusen. Aleix Garcia spielt den Ball. Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Neu bei Bayer 04: Aleix Garcia

Der spanische Mittelfeldspieler steht in Leverkusen vor der großen Herausforderung, sich einen Stammplatz im Zentrum zu erkämpfen.

Sehr gerne wäre er erst einige Wochen später ins Training von Bayer 04 Leverkusen eingestiegen, gestand Aleix Garcia, Neuzugang beim Werksklub, mit einem Grinsen. Doch kurz vor der Europameisterschaft wurde der Mittelfeldmann vom spanischen Nationaltrainer Luis de la Fuente aus dem Kader gestrichen.

So verfolgte Garcia den EM-Triumph seiner Landsleute im Finale von Berlin nicht wie erhofft aus nächster Nähe und an der Seite von Neu-Teamkollege Alejandro Grimaldo – sondern in einem spanischen Restaurant in Köln. „Natürlich wäre ich lieber bei ihnen gewesen. Aber ich war trotzdem super glücklich und habe vielen meiner Freunde im Team geschrieben“, berichtete Garcia am Mittwoch in Leverkusen. „Die Mannschaft hat es super gemacht.“ Der 27-Jährige hegt keinen Groll nach seiner Ausbootung: „Ich sage mir immer: Wenn du es nicht selbst in der Hand hast, musst du Entscheidungen akzeptieren.“

So kann Garcia immerhin die komplette Vorbereitung mit seinem neuen Team absolvieren. Der Mann aus Katalonien wurde als erklärter Wunschspieler von Trainer Xabi Alonso für 18 Millionen Euro Ablöse vom spanischen Überraschungs-Dritten FC Girona nach Leverkusen transferiert. Bei der Werkself soll Garcia das zentrale Mittelfeld komplettieren. „Die ersten Tage waren sehr gut hier, ich wurde gut aufgenommen“, sagte Garcia, der seine trainingsfreie Zeit mit Wohnungssuche und der Beschaffung eines Autos verbringt – derzeit wohnt er noch im Hotel. „Ich warte darauf, dass es losgeht.“

Erste Titel-Chance im Supercup gegen den VfB Stuttgart

Sein Debüt feiern und seinen ersten Titel mit Bayer 04 holen, könnte Garcia in einem Monat beim Supercup in der Bay-Arena gegen Vize-Meister VfB Stuttgart (17. August/20.30 Uhr). „Wenn ich komme, dann will ich Titel gewinnen, das habe ich Xabi in unserem ersten Telefonat gesagt“, gab sich Garcia selbstbewusst. Sein neuer spanischer Coach sei einer der Hauptgründe, warum er sich für das Angebot von Bayer 04 entschieden habe. „Er war ein großer Fußballer, nun ist er ein sehr guter Trainer“, so Garcia. Als Kapitän hatte er Girona nach einer herausragenden Saison in die Champions League geführt. Doch das Angebot aus Leverkusen und die Aussicht, unter Xabi Alonso zu trainieren, ließ Garcia zu dem Schluss kommen, auf den Königsklassen-Lohn in Girona zu verzichten – um stattdessen mit Bayer 04 in der Champions League anzutreten.

Ich weiß, dass Xabi seine Mannschaft in der letzten Saison gefunden hat. Darum wird es nicht leicht für mich – aber ich möchte so oft es geht in der Startelf stehen
Aleix Garcia

Allerdings ist der neue Mann zunächst in der Rolle des Herausforderers. Denn das zentrale Mittelfeld war in Leverkusens bester Saison der Vereinshistorie womöglich der konstanteste Mannschaftsteil. Da wäre zunächst Exequiel Palacios, Weltmeister und seit kurzem auch Copa-America-Sieger mit Argentinien. Dann Granit Xhaka, Xabi Alonsos verlängerter Arm auf dem Feld und einer der größten Schweizer Fußballer aller Zeiten. Und nicht zuletzt Robert Andrich, DFB-Stammkraft und Wortführer bei Bayer 04.

Bayer 04 Leverkusen mit Interesse an Martin Terrier?

„Ich weiß, dass Xabi seine Mannschaft in der letzten Saison gefunden hat. Darum wird es nicht leicht für mich – aber ich möchte so oft es geht in der Startelf stehen“, stellte Garcia klar. Es sei eine Ehre, an der Seite solcher Spieler zu spielen und der Wettbewerb im Kader sei wichtig. Doch hob der 1,73 Meter große Rechtsfuß Attribute hervor, die ihn seiner Meinung nach von der namhaften Konkurrenz unterscheiden. „Xabi hat mir erklärt, was er von mir erwartet – dass ich ein anderer Typ zentraler Mittelfeldspieler sein soll. Granit, Pala und Robert spielen gerne kurze Pässe, aber ich schlage auch gerne lange Bälle“, so Garcia. „Ich mag es, mich im Mittelfeld zu bewegen. Von vor der Innenverteidigung bis hin vors Tor. Ich versuche gerne, Pässe zwischen den Linien zu spielen und damit die Stürmer zu finden.“

Womöglich wird in Kürze ein weiterer potenzieller Abnehmer dieser Pässe nach Leverkusen stoßen: Laut französischen Medienberichten arbeitet Bayer 04 an einer Verpflichtung von Außenstürmer Martin Terrier. 20 Millionen Euro müsste der Bundesligist für die Offensivkraft an Stade Rennes überweisen – vom französischen Erstligisten hatte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes in diesem Sommer für 15 Millionen Euro bereits Defensiv-Allrounder Jeanuel Belocian nach Leverkusen gelotst.