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Nach Nizza kommt SchalkeBayer 04 Leverkusen betreibt Katastrophen-Tourismus

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Leverkusens Torschützen Dragovic (l.) und Baumgartlinger (M.)

Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen betreibt in diesen Tagen eine Art fußballerischen Katastrophen-Tourismus. Nach dem 3:2 am Donnerstag in der Europa League beim französischen Krisenklub OGC Nizza geht es am Sonntag weiter zum seit sagenhaften 25 Bundesliga-Spielen sieglosen Schlusslicht FC Schalke 04 (18 Uhr/Sky). An der Côte d’Azur hatte Leverkusen schon für einen personellen Umbruch gesorgt. Trainer Patrick Vieira, eine französische Fußball-Ikone und Weltmeister von 1998, wurde am Freitag entlassen. Ein ähnliches Schicksal scheint für den Schalker Coach Manuel Baum im Falle eines weiteren Leverkusener Sieges zumindest nicht ausgeschlossen.

Erwartungsgemäß interessiert das Bayer-Trainer Peter Bosz aber nur am Rande. Viel lieber konzentriert sich der Niederländer auf sein Team und dessen Höhenflug. Die Werkself steht seit Wochen defensiv kompakt, wenn man individuelle Aussetzer außen vor lässt. Auch offensiv zeigte sie sich zielstrebig, hier mit dem Spiel in Nizza als Ausnahme.

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Dass aus den drei Toren vom Donnerstagabend nicht fünf oder mehr wurden, begründete Bosz nicht nur mit der mangelnden Effizienz seiner Mannschaft – sondern auch mit dem Unparteiischen Maurizio Mariani aus Italien. „Die fehlende Qualität des Schiedsrichters war auch da. Sonst hätten wir zwei Elfmeter bekommen und noch ein weiteres Tor gemacht“, so Bosz.

Diaby (22.), Dragovic (32.) und Baumgartlinger (51.) hatten für Leverkusen getroffen, Kamara (26.) und Ndoye (47.) für die zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer gesorgt. Mit dem Sieg war die vorzeitige Qualifikation für die K.o.-Runde gelungen – das soll aber erst der Anfang sein. Vor dem Duell um den Gruppensieg am nächsten Donnerstag gegen Slavia Prag stellte Verteidiger Dragovic schon einmal klar: „Man muss sich große Ziele setzen. Natürlich wollen wir die Europa League gewinnen.“

Schalke droht doppelter Keeper-Ausfall

Effektivität ist dafür eine Grundlage. In der Liga wurde sie zuletzt regelmäßig gezeigt. Bei den Siegen gegen Bielefeld (2:1), Gladbach (4:3) und Freiburg (4:2) landete im Schnitt jeder vierte Torschuss im Netz. Gegen Nizza waren es nur drei von 18 Versuchen. Bei Schalke könnte eine Rückkehr von Angreifer Alario für bessere Chancenverwertung sorgen. Oder die Personalsorgen des Gegners: Königsblau droht der Ausfall der Torhüter Rönnow und Fährmann. Es wäre ein Baustein für einen weiteren Katastrophenfall.