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Vor Leverkusens Spiel gegen die BayernAlles schaut auf Kai Havertz

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Kai Havertz nach dem Spiel gegen Werder Bremen

Leverkusen – Die wichtigste Nachricht zu Pfingsten erreichte Peter Bosz am Montagnachmittag: Kai Havertz erschien nach zwei freien Tagen unversehrt zum Training. Der Schlag aufs Knie beim Zweikampf mit dem Freiburger Roland Sallai am Freitagabend war, abgesehen von einer Auswechslung nach gut einer Stunde, folgenlos geblieben. Einer ordnungsgemäßen Vorbereitung des 20-Jährigen für das Heimspiel gegen den FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr, Bay-Arena) steht nichts im Weg.

Vertrag bis 2022

Havertz wird auch bei dieser Partie im Mittelpunkt des Interesses stehen. Der FC Bayern München wäre als einziger Verein in der Bundesliga in der Lage, den talentiertesten deutschen Spieler aus dem bis 2022 laufenden Vertrag in Leverkusen freizukaufen. Bayer 04 hat ganz klar gemacht, dass dazu auch in der Corona-Krise mit allen ihren finanziellen Unsicherheiten ein dreistelliger Millionenbetrag nötig ist, andernfalls werde man mit dem Nationalspieler in die neue Saison gehen. Rudi Völler hat das im Gespräch mit dieser Zeitung unter anderem durch folgenden Satz klargemacht: „Dass Kai in absehbarer Zeit bereit ist für einen Wechsel zu einem europäischen Top-Klub, dürfte jedem klar sein. Er wird den nächsten Schritt gehen. Wann das sein wird, wird man sehen, aber wir wären glücklich, wenn er noch ein weiteres Jahr bei uns spielen würde.“

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Aus München waren am Pfingstwochenende nachdenkliche Töne zu hören. „Sportlich würde ich ihn gerne in München sehen“, sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß, „aber Stand heute kann ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Havertz kommt.“ Auch Vorstandsmitglied Oliver Kahn bremst: „Da wäre ich ganz vorsichtig, jetzt über irgendwelche Transfers nachzudenken im größeren Millionenbereich, weil im Moment sind erstmal ganz andere Dinge zu bewältigen, bevor dieser Markt – wenn überhaupt – wieder anspringen wird. Im Moment bin ich da eher skeptisch.“

35 Bundesliga-Tore als 20-Jähriger

Dennoch werden, sofern er bis Samstag ganz fit ist, alle Augen auf den Spieler gerichtet sein, der mit seinem Tor zum 1:0 in Freiburg als erster unter 21-Jähriger der Bundesliga-Geschichte die Marke von 35 Treffern erreicht hat. Seit dem Re-Start der Liga hat er den Werksklub mit fünf Tore in vier Spielen als Mittelstürmer in der Champions-League-Zone gehalten. Angesichts der beinharten Konkurrenz wird er bis zum letzten Spieltag eine ähnliche Effizienz an den Tag legen müssen, damit der Werksklub sein großes Ziel Platz vier erreicht.

Allerdings hat Trainer Bosz gegen Bayern eine zuletzt vermisste Option zurück. Kevin Volland dürfte nach knapp zwei Wochen im Team-Training gegen den Rekordmeister wieder spielbereit sein. Das eröffnet neue taktische Möglichkeiten. Havertz könnte seine Torgefährlichkeit wieder aus dem offensiven Mittelfeld entwickeln und müsste sich nicht alleine zwischen den Innenverteidigern aufreiben wie zuletzt.

Immerhin sind die Leverkusener eine der ganz wenigen Mannschaften, denen es in dieser Saison gelang, die Bayern zu schlagen. Der spektakuläre und glückliche 2:1-Sieg vom 30. November ist die einzige Bundesliga-Niederlage, die München unter Cheftrainer Hansi Flick hinnehmen musste. „Wir wollen die Bayern wieder ärgern“, sagt Abwehrchef Sven Bender. Sie wissen ja, wie es geht.