KommentarBayer 04 Leverkusens enorme und kaum vorhersehbare Entwicklung
Leverkusen – Ohne viel Zeit zum Durchatmen steuert Bayer 04 auf die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte zu. Zuletzt gab es das 4:0 gegen Prag, samt deutschem Torrekord und Gruppensieg in der Europa League. Nur eine, auch noch extrem unglückliche, Niederlage musste die Werkself verkraften. Die Entwicklung von Team und Trainer ist enorm. Und sie war in diesem Maße auch kaum vorhersehbar – gerade mit den hohen Belastungen und den großen Verletzungssorgen als Störfeuer.
Peter Bosz ist über seinen den puren Offensivfußball liebenden Schatten gesprungen. Nach dem Verlust seiner wichtigsten Stürmer Kai Havertz und Kevin Volland hat der Niederländer dem verbleibenden Kader ein taktisches System verpasst, das seinen Stärken gerecht wird. Und nicht stur am alten, zwar erfolgreichen, aber nun nicht mehr funktionstüchtigen festgehalten. Es gibt wieder einen klassischen Mittelstürmer. Die Relevanz der Flügel ist gestiegen, nicht nur wegen Flankenläufen im Spiel, sondern auch dem ständigen Provozieren von Standardsituationen – einer neuen und großen Stärke von Bayer 04. Im defensiven Zentrum funktioniert Julian Baumgartlinger, der beste Zweikämpfer der Liga, als alleiniger Taktgeber hervorragend.
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Ohne das Genie Havertz und Leitfigur Volland müssen ohnehin mehr Profis die Verantwortung auf dem Feld tragen. Leon Bailey tut dies seit Wochen mit Leistung. Auch Nadiem Amiri ist nach Anlaufschwierigkeiten angekommen: Alle zwölf Saisonspiele, in denen der Ex-Hoffenheimer in der Startelf stand, gewann Bayer 04. Verletzungen oder Erkrankungen von Stammkräften zwangen Reservisten wie Jonathan Tah, Aleksandar Dragovic oder Tin Jedvaj zurück ins Rampenlicht. Allesamt Antreiber des beeindruckenden Leverkusener Erfolgskurses.