Bayer 04Nationalspieler Robin Gosens ist kein Thema in Leverkusen
Leverkusen – Seit Dienstagabend machte das Gerücht die Runde, Bayer 04 Leverkusen habe für seine Problemzone hinten links auf den letzten Drücker die Wunschlösung gefunden: Nationalspieler Robin Gosens von Inter Mailand. Von einem Multi-Millionen-Geschäft war die Rede. Laut dem Transferexperten Fabrizio Romano seien beide Vereine nah dran an einer Einigung über ein Leihgeschäft mit anschließender Kaufpflicht, als Ablöse wären dann bis zu 28 Millionen Euro fällig. Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes machte am Mittwochmorgen gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ allerdings klar: An dem Transfergerücht ist nichts dran, Gosens ist kein Thema beim Werksklub.
Es sei der Versuch der Italiener, den Spieler auf dem Transfermarkt zu platzieren. „Es gibt kein Angebot von Bayer und es gibt keine Absicht, ihn zu kaufen“, sagte Rolfes. Gosens sei ein hervorragender Profi mit einem beeindruckenden Werdegang – der sich jedoch nicht in Leverkusen fortsetzen wird. Der 28-Jährige spielt seit Januar für Inter. Er ist von Atalanta Bergamo nur ausgeliehen, der Kauf würde 2023 fällig.
Samstag gegen den SC Freiburg
Unklar ist, ob es tatsächlich gar keinen Austausch zwischen Bayer 04 und Inter gegeben hat oder letztlich nur die verpflichtende Kaufoption einem Wechsel im Weg stand. Laut italienischen Medienberichten befand sich Devin Özek, Assistent von Geschäftsführer Rolfes, zu Gesprächen in Mailand.
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Stand Mittwochmittag wird Bayer 04 mindestens bis Winter mit einer unveränderten personellen Besetzung der Linksverteidiger-Position weitermachen: Mitchel Bakker, Piero Hincapie und Daley Sinkgraven. Bakker, niederländischer U-21-Nationalspieler, bringt alle körperlichen Voraussetzungen mit, offenbarte aber immer wieder gravierende taktische Defizite und verschuldete durch individuelle Fehler viele Großchancen für die Gegner. Hincapie war, mit Ausnahme der letzten Wochen, defensiv zumindest solide, offensiv aber harmlos. Beide fehlen im Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr) gesperrt.
Bleibt noch Sinkgraven, der, wie auch Bakker, in der Theorie gehen dürfte – sollte ein passendes Angebot vorliegen und Bayer 04 einen Ersatzmann verpflichtet haben. Die Wahrscheinlichkeit für diese Entwicklungen bis Donnerstagabend, 18 Uhr, dem Ende der Transferperiode, ist nicht besonders hoch.
Immerhin konnte Rolfes nach dem schlechten Saisonstart und den Verletzungen von Amine Adli und Karim Bellarabi durch die Verpflichtung von Callum Hudson-Odoi die Lücke auf der linken Angriffsseite schließen. Der 21-Jährige absolvierte am Mittwoch seine erste Trainingseinheit mit der Mannschaft und ist für Samstag eine Option. Dass sein Heimatverein FC Chelsea eine Rückholoption für den Winter hat, macht Leverkusens Geschäftsführer Rolfes keine Sorgen. „Der Spieler und auch wir haben die Phantasie, die Saison gemeinsam zu Ende zu spielen“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Auch die fehlende Kaufoption auf Bayer-04-Seite sei kein Problem – Hudson-Odois Gehalt (über acht Millionen Euro netto jährlich) hätte der Werksklub ohnehin nicht stemmen können. Mit dem nun abgeschlossenen Geschäft sei eine „gute Lösung“ gefunden worden. Vermutlich wird Chelsea weiter einen beträchtlichen Anteil von Hudson-Odois Gehalt übernehmen.