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Bayer 04Leverkusen holt Hudson-Odoi – Schlechte Nachrichten für Paulinho

Lesezeit 3 Minuten
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Stürmt künftig für Bayer 04: Callum Hudson-Odoi

Leverkusen – Was der FC Bayern München einst über viele Monate erfolglos versuchte, ist Bayer 04 Leverkusen nun in deutlich kürzerer Zeit geglückt: Callum Hudson-Odoi wechselt vom FC Chelsea in die Bundesliga – jedoch nicht zum Rekordmeister, sondern zum Werksklub.

Am Montagabend absolvierte der 21 Jahre alte Außenstürmer den Medizincheck in Leverkusen. Am Dienstagnachmittag verkündete Bayer 04 dann die erfolgte Vertragsunterschrift. „Mit Callum Hudson-Odoi haben wir einen schnellen und durchsetzungsfähigen Außenbahnspieler verpflichtet. Er bringt alles mit, um uns sofort weiterzuhelfen“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.

In den Verhandlungen hatte laut englischen Medienberichten letztlich Chelsea seinen Willen durchgesetzt, weshalb Bayer 04 keine Kaufoption für Hudson-Odoi zugestanden wurde. Bei den Londonern hofft man auf viel Spielpraxis und eine Weiterentwicklung des hochtalentierten Angreifers. Um nach der Rückkehr aus der Bundesliga den 2024 auslaufenden Vertrag womöglich zu verlängern. Die Frage nach der Kaufoption hatte den Deal ins Wanken gebracht, heißt es von englischer Seite. Demnach habe erst Hudson-Odois Bruder und Berater die Leverkusener Verantwortlichen davon überzeugt, Chelseas Bedingungen zuzustimmen.

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Hudson-Odoi, geboren in London, wurde beim FC Chelsea ausgebildet und hat trotz seines jungen Alters bereits 126 Pflichtspiele für den Top-Klub absolviert. Allerdings kam der dreifache Nationalspieler zuletzt unter Trainer Thomas Tuchel nicht mehr zum Zug – in dieser Saison ist Hudson-Odoi, der Ende 2018 ganz kurz vor einem Wechsel nach München stand, noch ohne Einsatzminute.

In Leverkusen soll der Engländer die zuletzt lahmende Offensive beleben und die Ausfälle der verletzten Amine Adli (Schlüsselbeinbruch) und Karim Bellarabi (Meniskusriss) kompensieren. Derzeit verfügt Trainer Gerardo Seoane in Moussa Diaby lediglich über einen offensiven Flügelspieler, der seinen Ansprüchen von Geschwindigkeit und Torgefahr genügt.

Schlechte Nachrichten für Paulinho

Keine gute Nachricht dürfte die Verpflichtung von Hudson-Odoi für Paulinho sein. Der Brasilianer hat trotz der Verletzungsmisere in der Offensive wohl keine Perspektive bei Bayer 04. Paulinhos angedachter Wechsel in seine Heimat hatte sich trotz der zwischenzeitlichen Freistellung des Angreifers zerschlagen, mittlerweile ist das Transferfenster in Brasilien geschlossen. Zuletzt soll der 22-Jährige trotz eines bis Sommer 2023 laufenden Vertrages auf einen ablösefreien Abgang gepocht und Angebote aus dem europäischen Ausland abgelehnt haben – was bei den Leverkusener Verantwortlichen nicht gut ankam.

Paulinho war 2018 mit großen Ambitionen und für 18,5 Millionen Euro von Vasco da Gama nach Leverkusen gekommen, konnte sich aufgrund eines Kreuzbandrisses und mangelnder Konstanz aber nie fest spielen. Zuletzt wirkte der Olympiasieger von 2021 im Spiel der Werkself wie ein Fremdkörper. Sein ausgiebiges Krafttraining hatte sich auch nicht positiv auf die Schnelligkeit und Wendigkeit des Brasilianers ausgewirkt.

Beim 3:0-Sieg in Mainz saß Paulinho 90 Minuten auf der Bank. Nach den Entwicklungen rund um seinen Status in Leverkusen machte der Angreifer seinem Ärger etwas kryptisch via Instagram Luft: „Ich lache wirklich, scheiß auf sie. Ich bleibe am leben.“ Wer genau mit „sie“ gemeint ist, bleibt Interpretationssache, am Montagmittag entschärfte Paulinho den Beitrag und löschte den Halbsatz „scheiß auf sie“.

Iker Bravo wechselt zu Real Madrid

Den Werksklub verlassen hat unterdessen Iker Bravo. Der 17 Jahre alte Mittelstürmer wechselt auf Leihbasis für ein Jahr zum Champions-League-Sieger Real Madrid. Das gab Bayer 04 am Montagabend bekannt. Leverkusen hatte den spanischen Junioren-Nationalspieler im Sommer 2021 aus der Nachwuchsabteilung des FC Barcelona verpflichtet. Bravo kam anschließend überwiegend in der U19 zum Einsatz.