Bayer in SevillaRolfes fordert nach dem Bayern-Debakel einen Erfolg vor dem Derby
Köln – Reisetage sind lange Tage im europäischen Fußball-Business, und sie erfordern Anpassung. Als Bayer 04 Leverkusen am Mittwochvormittag zum Spiel in Sevilla (Donnerstag, 18.45 Uhr/Nitro) abhob, herrschte am Flughafen Köln-Bonn mildes Herbstwetter bei 15 Grad. Als der Tross knapp drei Stunden später in Südspanien ankam, zeigte das Thermometer 30 Grad an. Womöglich hilft das Eintauchen in die andere Welt der Europa League der Werkself dabei, das Gefühl des Sonntags loszuwerden, als sie in der Bundesliga vom FC Bayern beim 1:5 in ihre Einzelteile zerlegt wurde. „Wir benötigen natürlich eine andere Körpersprache“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes, der von seinem Team verlangt, die Erfahrungen aus dem Debakel mitzunehmen, „auch wenn sie negativer Natur sind.“
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Entscheidender noch als alle Parolen wird das Mitwirken von Spielern sein, die das Spiel im defensiven Mittelfeld von der Pieke auf gelernt haben. Sie haben gegen die Bayern alle gefehlt. In Sevilla sind aber Exequiel Palacios (zuletzt erkältet) und Robert Andrich (zuletzt gesperrt) wieder mit dabei. Gegen die technisch feinen Andalusier, die über große Erfahrung verfügen, wird das hilfreich sein. Rolfes bewertet die Leistungsfähigkeit seines Kaders ohnehin nicht am Tiefpunkt des Bayern-Spiels: „Wir haben in vielen Spielen unsere Qualitäten gezeigt. Und so wird es auch morgen sein.“
In den beiden Duellen mit Real Betis Balompie, wie der korrekte Eigenname des Klubs lautet, wird über den Sieg in der Europa-League-Gruppe G entschieden. Der spanische Meister von 1935, nach dem 1:0-Sieg in Alaves am Montag Sechter der Primera Division, ist ein Team auf Augenhöhe. „Betis ist eine sehr gute Mannschaft“, sagt Simon Rolfes, „dennoch fliegen wir als Tabellenführer nach Sevillla und wollen als dieser auch wieder zurückkommen.“ Um zwei Tage später im Derby auf den 1. FC Köln (Sonntag, 15.30 Uhr) zu treffen.