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Krisengipfel beim FC BayernSeoane beschwört Solidarität und hofft auf Schick

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Sucht nach Wegen aus der Krise: Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane.

Leverkusen – Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, so läuft doch nicht alles schlecht in Leverkusen. Ein paar positive Meldungen haben sich in den vergangenen Tagen angesammelt. Da wäre etwa die Rückkehr von Supertalent Florian Wirtz auf den Trainingsplatz. Zudem sind elf Nationalspieler „rechtzeitig und gesund“ von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt, wie Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane vor der Partie am Freitag (20.30 Uhr, Dazn) beim FC Bayern München erleichtert feststellte.

Einen sportlichen Lichtblick gab es vor zwei Wochen beim 2:0 Sieg in der Champions-League gegen Atletico Madrid zu sehen, seit drei Spielen sind die Leverkusener nun ungeschlagen. Und doch: Beim Krisengipfel in München brechen für die Werkself und ihren Trainer Seoane entscheidende Wochen an, die für die sportliche Zukunft des Vereins und ihres Schweizer Coaches auschlaggebend sein werden.

Die Stimmung vor dem Duell ist bei beiden Vereinen ähnlich angespannt. Sowohl der Meister aus München, als auch der Vorjahresdritte aus Leverkusen hinken ihren Erwartungen deutlich hinterher. Die Bayern konnten die letzten vier Spiele nicht gewinnen. Bei Bayer stehen nach sieben Ligaspielen nur dürftige fünf Punkte auf dem Konto. Sowohl in München als auch in Leverkusen wurde deswegen auch schon über den Trainerposten diskutiert.

Seoane betont Lichtblicke der letzten Wochen

Nagelsmann gab vor dem Spiel gegen die Leverkusener Einblick in das Seelenleben eines Trainers im Krisenmodus: „Dass die letzten Wochen mich total kalt lassen, wäre gelogen“, sagte der Münchner Trainer am Donnerstag.

Sein Schweizer Kontrahent äußerte sich derweil zurückhaltender zur eigenen Situation: „Es ist klar, dass die Verantwortlichen in einer solchen Situation die Köpfe zusammenstecken. Wir haben klare Gespräche auf sachlicher Ebene geführt und darüber geredet, was wir besser machen müssen.“ Nach einer Krisensitzung zwischen sportlicher Führung und Seoane ist das Trainerthema in Leverkusen vorerst vom Tisch. Dass auch der Trainer wieder infrage steht, wenn die Erfolge weiterhin ausbleiben, ist dem Schweizer bewusst. „An dieser Challenge müssen wir wachsen, auch ich als Coach.“

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Doch Seoane betont die positiven Entwicklungen der vergangenen Wochen: „Ich finde, dass wir uns in den letzten drei Spielen unheimlich gewährt haben. Es ist eine Solidarität in der Mannschaft zu spüren, um sich gegen die Situation zu stemmen.“

Gegen den Rekordmeister wird die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive entscheidend sein, führte Seoane aus: „In München brauchen wir eine leidenschaftliche Mannschaft, die bereit ist gegen diese hohe Qualität zu verteidigen. Aber wir müssen auch mutig sein und die Räume nutzen, die uns die Bayern durch ihre offensive Dominanz bieten werden.“

Schick zeigt sich für Tschechien in verbesserter Form

Der Tabellenfünfzehnte geht als krasser Außenseiter in die Partie. Das zeigt schon ein Blick in die Statistik: Nur 18 der 83 Begegnungen konnte die Werkself für sich entscheiden. Seit neun Spielen wartet Leverkusen auf einen Sieg in München. Trotz der Schwächephase der Bayern rechnet Seoane mit einem starken Gegner. „In allen Statistiken sind sie die Leader der Liga. Manchmal hat ihnen einfach das Quäntchen Glück oder die Effektivität vor dem Tor gefehlt.“

Ein Problem, das auch in Leverkusen bekannt ist. Um das zu beheben, soll der bisher so glücklose Patrik Schick helfen. Während der Länderspielpause verschoss der Tscheche im Trikot seines Heimatlandes zwar einen Elfmeter gegen Portugal, zeigte sich im Spiel gegen die Schweiz aber in verbesserter Form und erzielte einen famosen Treffer. Das blieb auch seinem Trainer nicht verborgen. „Gerade das Spiel gegen die Schweiz habe ich als Schweizer natürlich intensiv verfolgt. Er hatte mehr Ballaktionen als zuletzt und hat ein wunderbares Tor geschossen.“ Auch bei seiner Rückkehr nach Leverkusen hätte Schick einen guten Eindruck beim Trainerteam hinterlassen und versuche „Verantwortung in der Mannschaft zu übernehmen.“

Azmoun „für uns alle ein Vorbild“

Verzichten muss Seoane gegen den FC Bayern lediglich auf Florian Wirtz und Karim Bellarabi, Amine Adli steht nach einem Schlüsselbeinbruch wieder zur Verfügung. Mit dabei in München wird auch Sardar Azmoun sein, bei dessen Länderspielreise für den Iran das sportliche allerdings in den Hintergrund rückte. Azmoun hatte sich mit den Protesten in seinem Heimatland nach dem Tod von Mahsa Amini solidarisiert und das iranische Regime über Instagram für die Gewalt gegen die eigene Bevölkerung attackiert.

Tagelang war daraufhin sein Account offline. Beim Spiel des Iran gegen den Senegal in Wien, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, erzielte Azmoun daraufhin den Ausgleichstreffer. Nun solle der Iraner nach den turbulenten letzten Tagen den „Kopf für den Fußball frei bekommen“, so Seoane. „Es ist nun auch an uns, einen Arm um ihn zu legen und ihn mitzunehmen in dieser Situation. Sardar ist für uns alle ein großes Vorbild in seinem Engagement und Verhalten.“