Beim 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim debütieren der argentinische Offensivspieler und der spanische Abwehrrecke für Bayer 04.
Leverkusens Zugänge debütierenBuendias kuriose 26 Minuten – Hermoso beeindruckt seinen Kapitän
Emiliano Buendia hing mehr auf seinem Sitz, als dass er saß. Der Argentinier schien fast auf seinem Bankplatz zu verschwinden, als Xabi Alonso sich zu ihm herüberbeugte und einige Worte des Bedauerns überbrachte. Die Leihgabe von Aston Villa hatte gerade ein bittersüßes Debüt für Bayer 04 Leverkusen gefeiert: Beim 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim am Sonntagabend war Buendia kurz vor Ende der ersten Halbzeit für den angeschlagenen Nathan Tella ins Spiel gekommen (42.). In Halbzeit zwei ermöglichte ein feines Solo des Argentiniers das 3:0 durch Patrik Schick (51.). Und kurz nach dem Platzverweis gegen Alejandro Grimaldo (61.) war Buendias Arbeitstag schon wieder beendet – Xabi Alonso nahm den 28-Jährigen nach 26 Spielminuten aus taktischen Gründen vom Feld (68.).
Xabi Alonso rechtfertigt seine Entscheidung
„Es war ein komisches Debüt. Erst für einen verletzten Teamkollegen eingewechselt, dann nach der Roten Karte vom Trainer wieder ausgewechselt werden“, sagte Buendia, der seinem neuen Coach jedoch keinen Vorwurf machte: „Er hat sich für die Situation entschuldigt. Aber es geht immer um das Team.“ Für Xabi Alonso war die Entscheidung „nicht schön“, aber notwendig. „In diesem Moment brauchten wir einen Verteidiger mehr, darum habe ich die Entscheidung getroffen“, berichtete der Coach. „Danach haben wir stabil gespielt.“
Für Buendia kam Mario Hermoso, Leverkusens zweiter Winter-Zugang, ins Spiel. Der spanische Routinier trug mit vielen energischen Zweikämpfen entscheidend dazu bei, die Führung über die Zeit zu bringen und den Rückstand auf Tabellenführer Bayern München bei sechs Punkten und damit im Rahmen zu halten.
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Immerhin hatte Xabi Alonso für den Kurzeinsatz seines argentinischen Offensivspielers viel Lob übrig. „Ich habe ihn gut gesehen, er hatte eine gute Verbindung mit den anderen Spielern und war intelligent zwischen den Linien“, sagte der Double-Coach. Buendia gab sich trotz der bitteren Abfolge der Ereignisse zufrieden: „Ich versuche, in jeder Minute zu zeigen, was ich kann und wie ich dem Team weiterhelfen kann. Ich will den Ball haben, ihn nach vorne bringen. Leider habe ich selbst nicht das 3:0 erzielen können, aber Patrik hat ihn zum Glück gemacht.“ Das Niveau der Bundesliga sei hoch, „vielleicht schätzen es Menschen weltweit falsch ein, wie hart es ist.“
Lukas Hradecky ist von Mario Hermoso beeindruckt
Auch Kapitän Lukas Hradecky war beeindruckt von seinen neuen Teamkollegen. Buendia habe „gute Räume gefunden, so wie Flo Wirtz das auch kann.“ Richtig ins Schwärmen geriet der Finne bei Hermoso, der Leihgabe von der AS Rom. „Mario ist eine Maschine. Wie er reinkam – da will ich nicht als Gegenspieler im Kopfballduell hochspringen“, sagte der Keeper. „Er strahlt Professionalität aus. Er weiß, wo es langgeht. Aus meiner Sicht musst du mit deinem Leben das Tor verteidigen. Das hat er gelernt bei der Roma und bei Atlético.“
Aus Sicht des Werksklubs lautet die wichtigste Erkenntnis nach dem Sonntagabend: Weder Buendia noch Hermoso benötigen viel Anlaufzeit, um Bayer 04 weiterzuhelfen. „Im Winter gibt es keine Zeit, die Neuen viel zu trainieren oder sie vorzubereiten. Die Spieler brauchen Erfahrung, um uns ab der ersten Minute helfen zu können. Beide haben gefühlt, dass sie direkt Teile der Mannschaft sind“, sagte Xabi Alonso. „Simon (Rolfes, d. Red.), Fernando (Carro) und Mister Wenning haben es gut gemacht, ich bin zufrieden mit beiden Spielern.“
Am Mittwochabend empfängt Bayer 04 Leverkusen den 1. FC Köln
Die beiden Profis sind somit auch Optionen für das DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwochabend (20.45 Uhr/ARD) in der Bay-Arena gegen den Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln. „Die Leute haben mir schon von der Rivalität mit Köln berichtet. Und für uns geht es im Pokal um noch einen Titel“, sagte Buendia. Er erwarte einen „großen Klassiker“, einen „harten Fight“ – und mehr als nur 26 Einsatzminuten.