Der Werksklub feiert eine perfekte Bundesliga-Saison: Nach dem abschließenden Heimsieg darf Lukas Hradecky die Meisterschale in die Höhe strecken.
2:1 gegen AugsburgBayer 04 ist ungeschlagener Deutscher Meister – Hradecky gibt die Schale den Fans
Das Wichtigste zuerst
Bayer 04 Leverkusen ist ungeschlagener Deutscher Meister – das gelang noch keiner Mannschaft in der Fußball-Bundesliga-Historie. Zum Saisonabschluss feierte der Werksklub am Samstagnachmittag einen 2:1 (2:0)-Heimsieg gegen den FC Augsburg, Pflichtspiel Nummer 51 ohne Niederlage. Bayer 04 beendete die Spielzeit 2023/24 mit beeindruckenden 90 Punkten, Rang zwei in der ewigen Bestenliste, und darf nun zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Meisterschale in die Vitrine stellen.
Die Tore
Nach zwölf Minuten totaler Leverkusener Dominanz sorgte ein Augsburger Aussetzer für die Führung des Meisters: Keeper Tomás Koubek war mit dem Ball am Fuß der Überzeugung, er hätte alle Zeit der Welt. Doch die hatte er nicht. Als er nach einigen Sekunden zum Abschlag ausholte, kam Amine Adli herangeflogen und blockte den Ball. Wie es bei einem ungeschlagenen Meister eben ist, blieb das Spielgerät genau vor den Füßen des Marokkaners liegen. Adli guckte hoch, legte quer für Victor Boniface und servierte dem Nigerianer das Tor perfekt.
Das 1:0 war Startschuss zur großen Party in der Bay-Arena – regelmäßig angefacht vom Zwischenstand aus Heidenheim, wo der 1. FC Köln parallel dem Zweitliga-Abstieg entgegentaumelte. In der 27. Minute war die Partie in Leverkusen derweil quasi entschieden. Im Anschluss an eine Ecke brachte der aufgerückte Jonathan Tah den Ball ins Zentrum, wo Nationalspieler Robert Andrich per Hacke zum 2:0 vollendete.
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Einen kleinen Stimmungsdämpfer erlebte die Bay-Arena in Minute 62, als Augsburgs Mert Kömür einige Lücken in der Leverkusener Hintermannschaft fand und mit einem schönen Fernschuss das 1:2 erzielte.
Das war gut
Leverkusens gesamter Auftritt. Mit der Aussicht auf die perfekte Saison gab es einmal mehr keine Anzeichen für irgendeine Art des Schongangs im Spiel von Bayer 04 – anders als bei anderen Bundesliga-Topteams.
Das war schlecht
Allenfalls das Gegentor und die Konzentrationsschwächen in der Schlussphase. Aber trüben konnten sie die Stimmung in der Bay-Arena natürlich nicht.
Spieler des Spiels
Robert Andrich. Der Nationalspieler brillierte einmal mehr im zentralen Mittelfeld. Als Taktgeber, Zweikämpfer und Torschütze. Diesmal sogar per Hacke. Andrich ist zweifellos in Final- und EM-Form.
Moment des Spiels
Jeremie Frimpongs Auswechslung in der 82. Minute. Es gab stehende Ovationen für den Niederländer – es könnte gut sein, dass es der letzte Auftritt des Flügelspielers in der Bay-Arena war. Frimpong darf Leverkusen dank einer Vertragsklausel für vergleichsweise günstige 40 Millionen Euro im Sommer verlassen. Diverse europäische Topteams sollen Interesse haben.
Party des Spiels
Nach der Schalen-Übergabe und dem obligatorischen Meister-Foto strömten die Bayer-Profis vor die Nordkurve und ließen sich von ihrem Anhang feiern. Kapitän Hradecky reichte die Trophäe sogar an die Fans weiter und stieg auf den Zaun. Nach Zuruf kam auch Trainer Xabi Alonso dazu und wurde mit Sprechchören gefeiert. Einzig bei Hradeckys „Uffta Uffta Tätärä“-Gesang haperte es etwas. Einige Minuten später dröhnte auch noch ein „Scheiß FC Köln“ über das Stadion-Mirkofon.
Das sagen wir
Selten gab es einen verdienteren Deutschen Meister als im Mai 2024. Bayer 04 zelebrierte den mit Abstand besten Fußball der Bundesliga, verfügte über eine überragende Kondition und hervorragende Kadertiefe. Die Leistung der Werkself und ihres Trainer Xabi Alonso ist kaum hoch genug einzuschätzen.
Als sei der Samstag mit Sieg, Schalen-Übergabe und perfekter Bundesliga-Saison nicht schon historisch genug: Er soll für Bayer 04 nur der Startschuss für eine epische Woche sein. Am Mittwoch könnte im Europa-League-Finale in Dublin gegen Atalanta Bergamo der zweite Titel folgen. Am Samstag in Berlin im DFB-Pokal-Endspiel gegen Kaiserslautern dann der dritte.