Leverkusens Patrik Schick trifft und trifft und trifft. Die Statistiken zeigen: Der Tscheche ist derzeit einer der besten Angreifer Europas.
15 Tore in 924 Minuten für Bayer 04Patrik Schick reiht sich in die Königsklasse der Torjäger ein
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Patrik Schick erzielt das 1:0 in Kiel
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Nur neun Minuten brauchte Angreifer Patrik Schick, um zu demonstrieren, warum er für Bayer Leverkusen inzwischen weit mehr ist als nur eine Alternative. Nach einem energischen Solo von Rückkehrer Amine Adli segelte dessen Flanke passgenau in den Strafraum, wo Schick instinktiv zur Stelle war. Mit langem Bein spitzelte der Tscheche den Ball ins Netz – ein Abschluss, wie ihn nur ein Stürmer mit gutem Gefühl für Räume und Timing hinbekommt. Dieser Treffer legte den Grundstein für Leverkusens 2:0-Sieg, der verhinderte, dass der ohnehin schon große Abstand auf Spitzenreiter FC Bayern noch weiter anwuchs.
Patrik Schick mit starker Bilanz
Schicks herausragende Effizienz macht ihn aktuell zu einem der gefährlichsten Stürmer Europas. Während andere Top-Angreifer in den nationalen Ligen mehr Spielzeit benötigen, um ähnliche Torquoten zu erreichen, nutzt der Tscheche seine Minuten in der Bundesliga extrem effizient. Zum Vergleich: Bayern-Stürmer Harry Kane kommt mit 1648 Einsatzminuten auf 21 Tore und acht Vorlagen, PSG-Star Ousmane Dembélé erzielte in 1309 Minuten 17 Treffer und lieferte vier Assists. Bergamos Mateo Retegui verbucht 21 Tore und vier Vorlagen in 1472 Minuten. Alle drei sind die aktuellen Führenden der Torschützenliste in der entsprechenden Liga. Schick hingegen hat in nur 924 Minuten bereits 15 Tore erzielt und eine Vorlage geliefert – eine außergewöhnliche Bilanz.
Das belegt auch sein herausragender xGoal-Wert – der statistische Wert für die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Chance in ein Tor umgewandelt wird. Schick liegt hier bei 1,46 Treffern pro 90 Minuten, ein Spitzenwert auf höchster europäischer Ebene. Harry Kane kommt auf 1,15, Ousmane Dembélé auf 1,17 und Mateo Retegui auf 1,28. Die Zahlen verdeutlichen: Schick braucht nicht viele Chancen für seine Treffer.
Umso größer war der Frust beim Angreifer, als Trainer Xabi Alonso sich im Topspiel gegen die Bayern (0:0) gegen einen klassischen Mittelstürmer entschied. Alonso brachte den Tschechen erst in der 92. Minute. Für Schick, der durch den geplatzten Wechsel von Victor Boniface weiterhin starke Konkurrenz im Sturmzentrum haben wird, war es ein schmerzhafter Rückschlag. „Es war ein frustrierender Moment. Ich bin daher glücklich, dass ich mit meinem Tor gegen Kiel eine Reaktion zeigen konnte“, erklärte er im ZDF-Sportstudio. Die Enttäuschung über die Bankrolle gegen den Rekordmeister war ihm spätestens nach seinem schnellen Abgang in die Kabine anzumerken. „Alle Spieler wollten spielen. Das ist normal, das akzeptiere ich. Wir hatten kein Problem, wir haben gesprochen und sie, Schick und Boniface, sind bereit“, sagte Trainer Alonso.
Es war ein frustrierender Moment. Ich bin daher glücklich, dass ich gegen Kiel eine Reaktion zeigen konnte.
Schicks Entwicklung innerhalb weniger Monate erinnert an seine Glanzzeiten vor seiner langen Ausfallzeit in den Jahren 2022 und 2023. Zu Saisonbeginn agierte Boniface zu dominant und erfolgreich. Schick musste sich gedulden und war lediglich ein Edeljoker. Als Boniface jedoch verletzt ausfiel, war plötzlich wieder Platz für den tschechischen Angreifer. Und Schick nutzte seine Chance auf beeindruckende Weise. Mittlerweile ist der Angreifer wieder verlässlicher Vollstrecker.
Schicks Zukunft ist ungewiss
Ob Schicks Zukunft in Leverkusen liegt, ist jedoch ungewiss. Sein Vertrag läuft bis 2027. Der 29-Jährige hat kürzlich die Berateragentur gewechselt – ein Schritt, der im Fußball oft als Hinweis auf einen möglichen Transfer gewertet wird. Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg brachte ihn sogar als idealen Stürmer für die Münchener ins Gespräch.
Es gilt als sicher, dass Leverkusen nicht mit Schick und Boniface zusammen in die nächste Saison gehen wird. Wechselgerüchte kursierten zuletzt um beide Profis. Klar ist: Die bessere Form hat derzeit Schick. Welcher der beiden Stürmer in der kommenden Spielzeit noch das Trikot mit dem Kreuz auf der Brust tragen wird, werden die kommenden Monate zeigen.