Bayer 04 Leverkusen und der FC Bayern München trennen sich 0:0. Aus Sicht des Rekordmeisters ist das Ergebnis das Erfreulichste an diesem Abend.
0:0 im Bundesliga-GipfelLeverkusen dominiert die Bayern, trifft aber das Tor nicht – München vor der Meisterschaft

Enttäuschte Leverkusener Gesichter nach dem 0:0 im Spitzenspiel
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Das Wichtigste zuerst
Trotz eines über 90 Minuten dominanten Auftritts ist Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern München nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Der Vorsprung des Tabellenführers auf den Titelverteidiger beträgt damit weiter aus Münchener Sicht beruhigende acht Punkte. Der Werksklub verpasste die Chance, die Meisterschaft noch einmal spannend zu machen.
Die Tore
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Gab es in der ausverkauften Bay-Arena nicht zu bestaunen. Die besten Möglichkeiten hatte Leverkusen in Halbzeit eins, als Jeremie Frimpong (21.) und Nathan Tella (25.) jeweils nur die Latte trafen.
Das war gut
Die Defensivleistung von Bayer 04. Angeführt von Abwehrchef Jonathan Tah nahm die Leverkusener Hintermannschaft Bayerns hochkarätige Angriffsreihe komplett aus der Partie. Michael Olise und Kingsley Coman blieben ohne gelungene Dribblings, Harry Kane hatte keine einzige Strafraumszene, musste sich die Bälle teilweise tief in der eigenen Hälfte abholen, um überhaupt am Spiel teilnehmen zu können. Auch Leverkusens Gegenpressing bot Anschauungsunterricht. Nach Ballverlusten standen die Bayer-04-Profis ihren Gegenspielern sofort wieder auf den Füßen.
Das war schlecht
Die Angriffsbemühungen der Bayern, die diese Bezeichnung kaum verdienten. Aus der Abwehr heraus spielten vor allem Minjae Kim und Hiroki Ito immer wieder einfache Fehlpässe. Jamal Musiala versuchte es ab und zu, prallte aber an Leverkusens lückenloser Defensive ab. Nach 90 Minuten hatte der FC Bayern keinen gefährlichen Abschluss zu Stande gebracht – und nicht eine Ecke in der Statistik verbucht.
Spieler des Spiels
Piero Hincapie, Leverkusens ecuadorianischer Linksverteidiger. Trotz früher Gelber Karte nach rustikaler Grätsche gegen Dayot Upamecano scheute der 23-Jährige keinen Zweikampf und setzte auch offensiv immer wieder Akzente.
Moment des Spiels
In der Nachspielzeit hätte Florian Wirtz die Meisterschaft noch einmal spannend machen können. Amine Adli hatte nach einer Flanke von links den Ball aufs Tor gebracht, Manuel Neuer faustete das Spielgerät in den Strafraum. Dort verzögerte Wirtz kurz, stand dann frei am Fünfer – und schob den Ball links vorbei.
Das sagen die Trainer
Xabi Alonso (Leverkusen): „Normal zerstört Bayern alle Gegner. Wir haben sehr gut gespielt. Wir haben alles gemacht, um zu gewinnen. Nur ein Tor nicht.“
Vincent Kompany (München): „Wir haben heute gut verteidigt und eine gute Mentalität gezeigt. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, gerade nach dem harten Kampf in Glasgow vor drei Tagen.“
Das sagen wir
Bayer 04 Leverkusen hat bewiesen, dass es aktuell mindestens auf Augenhöhe mit den Bayern ist, ein Sieg im Topspiel wäre hochverdient gewesen. Doch München ermauerte sich mit viel Glück einen Punkt – das Meisterschaftsrennen dürfte damit entschieden sein. Die Titelverteidigung hat der Werksklub nicht am Samstagabend verpasst. Viel mehr war es die Ansammlung an Unentschieden in der Hinrunde, die den Rückstand auf die Bayern zu groß wurden ließ. Doch Leverkusen hat keinen Grund für größeren Frust: In den zwei anderen Wettbewerben gibt es noch Großes zu erreichen.