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„Das ist natürlich ein bisschen zweischneidig“Rolfes spricht über Boniface-Kick auf Acker in Nigeria

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Geschäftsführer Sport Simon Rolfes im Stadion in Stuttgart.

Leverkusens Geschäftsführer Sport Simon Rolfes im Stadion in Stuttgart.

Am Mittwoch startet Bayer Leverkusen mit dem Training 2024. Sportchef Simon Rolfes will im Winter keinen Spieler abgeben.

2024 soll das Titeljahr für Bayer 04 Leverkusen werden. Daran gibt es bei den Verantwortlichen keinen Zweifel. Mindestens eine der Trophäen aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League soll in einer Vitrine in der Bay-Arena landen, gerne auch gleich mehrere.

Am Mittwoch startet das Vorhaben Titeljagd nach der kurzen Winterunterbrechung mit dem ersten Training im neuen Jahr. „Ich gehe mit der Erwartung in dieses Jahr, dass wir den Spirit, den Ehrgeiz und die Leidenschaft, die wir in jeden Tag seit dem Sommer gelegt haben, auch weiter zeigen werden. Das erwarten wir von den Spielern“, sagt Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Sie haben es super gemacht. Diese Energie brauchen wir wieder, um weiter Freude auszulösen.“

Planungen für den Afrika-Cup

Freude gab es für die, die es mit der Werkself halten, zuletzt wahrlich genug. 25 Pflichtspiele ohne Niederlage und die Tabellenführung sind natürlich aber auch eine hohe Messlatte für den Neustart 2024. Zumal nun erst einmal vier Spieler fehlen werden, die für den Afrika Cup (13. Januar bis 11. Februar) nominiert worden sind. Odilon Kossounou (Elfenbeiküste), Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Amine Adli (Marokko) und Victor Boniface (Nigeria) werden bereits am Mittwoch beim Trainingsauftakt an der Bay-Arena fehlen. Nathan Tella (Nigeria) wurde nich nominiert und bleibt Bayer 04 somit erhalten.

Bei Kossounou war bis zuletzt unklar, ob er wirklich zum Turnier in sein Heimatland mitreisen würde. „Er ist auf der finalen Liste und er wird zur Nationalmannschaft fahren“, betont nun Rolfes. „Er hat bei der Nationalmannschaft bisher nicht die Rolle gespielt, die er bei uns hat. Am Ende war es für den Trainer aber schwer, so einen Spieler nicht zu nominieren.“

Generell ist Rolfes aber nicht bange vor den kommenden Wochen: „Ich hätte natürlich alle Spieler gerne hier. Trotzdem haben wir Vertrauen in alle Spieler, die bei uns sind. Das haben sie gegen Bochum und auch in den Monaten zuvor gezeigt. Sie haben eine hohe Qualität, das Vertrauen in sie ist gerechtfertigt. Wir haben jetzt keine Englischen Wochen. Jeder weiß, dass er gebraucht wird. Jeder wird seinen Anteil an einer erfolgreichen Saison haben.“

Direkter Rückflug nach Ausscheiden

Positiv ist zudem, dass nicht alle Nationen ins Finale einziehen können. Somit wird der ein oder andere Akteur auch schon früher als Mitte Februar in Leverkusen zurückerwartet. Eine Art Sonderurlaub wird es für die Afrika-Cup-Fahrer jedenfalls nicht geben, sie müssen direkt nach dem Ausscheiden ihrer Mannschaft zurückkehren. „Das geht dann schnell“, sagt Rolfes. „Sie werden zügig nach ihrem jeweils letzten Spiel den nächsten Flieger nehmen.“

Auch aufgrund des Afrika-Cups will Bayer 04 in diesem Winter keine Spieler mehr abgeben. Gerade bei Nadiem Amiri, der bisher in dieser Saison kaum Spielzeit bekommen hat, kamen zuletzt wieder vermehrt Gerüchte über einen Wechsel in der aktuellen Transferperiode auf. Das verneint Rolfes aber. „Wir brauchen alle Spieler“, sagt er. „Wir haben Abgänge durch den Afrika-Cup. Es wird kurzfristig keine Abgänge geben. Da gibt es auch bei keinem Spieler konkrete Angebote.“

Auf der anderen Seite wird immer wieder über weitere Zugänge spekuliert. Ausschließen will der sportlich Verantwortliche nichts, doch es müsse sich schon eine außergewöhnliche Gelegenheit ergeben, damit Leverkusen noch einmal personell nachlegen würde. „Wir haben im Sommer einen breiten Kader zusammengestellt“, betont Rolfes. „Wir haben keinen Druck. Wenn wir etwas machen, müssen wir davon voll überzeugt sein. Derzeit gibt es auch hier nichts Konkretes.“

Über die kurze Winterpause gab es zwischen dem Geschäftsführer und den Spielern keinen Kontakt. Auch, wenn es in einem Fall womöglich angebracht gewesen wäre. In einem Video, das auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) geteilt wurde, war zu sehen, wie Victor Boniface bei seinem Heimatbesuch in Nigeria Fußball spielte. Der Untergrund sah dabei nicht so aus, als wäre er für einen Spieler, der bereits zwei Kreuzbandrisse in seiner Krankenakte stehen hat, sonderlich geeignet.

„Das ist natürlich ein bisschen zweischneidig“, sagt Rolfes. „Das eine ist die Freude am Fußball und das Teilen dieser Freude mit seinen Freunden in Afrika. Auf der anderen Seite muss man aufpassen, das nichts passiert. Es war aber kein großes Thema bei uns.“ Sowohl Granit Xhaka als auch Trainer Xabi Alonso hatten vor der Pause darauf hingewiesen, im Urlaub auf die Gesundheit zu achten.

Sonntag Testspiel gegen FC Venedig

Nach dem Trainingsstart am Mittwoch steht am Sonntag ein Testspiel gegen den FC Venedig in der Bay-Arena (15 Uhr) an. Beim italienischen Zweitligisten, der derzeit auf Platz zwei hinter Parma steht, ist Ex-Bayer-Profi Joel Pohjanpalo Kapitän.