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„War brutal wichtig für meine Karriere“Xabi Alonso spricht vor Champions-League-Duell über AC Mailand

Lesezeit 3 Minuten
Mai 2005: Xabi Alonso (Liverpool, re.) dreht jubelnd ab, dahinter können Paolo Maldini (li.) und Alessandro Nesta (beide Milan) nur enttäuscht dreinschauen.

Mai 2005: Xabi Alonso (Liverpool, re.) dreht jubelnd ab, dahinter können Paolo Maldini (li.) und Alessandro Nesta (beide Milan) nur enttäuscht dreinschauen.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso erwartet ein enges Champions-League-Duell mit AC Mailand und blickt zurück auf seine legendäre Wende mit Liverpool gegen Milan.

Wenn Xabi Alonso die Begriffe Champions League und AC Mailand hört, wandern seine Gedanken unweigerlich zum 25. Mai 2005, als er als 23-Jähriger in einem legendären Fußballspiel mit dem FC Liverpool gegen eben jenen italienischen Vorzeigeklub nach 0:3-Halbzeitrückstand die Königsklasse gewann. „Für mich sind es sehr schöne Erinnerungen. Diese Nacht in Istanbul war brutal wichtig für meine Karriere“, erzählt er am Montag lächelnd. „Leider haben wir zwei Jahre später wieder gegen sie gespielt und das Finale verloren. Aber jetzt ist es eine andere Phase. Die Erinnerungen sind da, aber ich fokussiere mich darauf, was in der Bay-Arena passiert.“

Und da wartet am Dienstag mehr als 20 Jahre nach der Nacht von Istanul wieder ein Duell mit Milan (21 Uhr, Dazn), mit Xabi Alonso an der Seitenlinie bei Bayer 04 Leverkusen. Am zweiten Spieltag der neu strukturierten Champions League geht es für die Werkself darum, zu Hause den zweiten Sieg einzufahren, um sich im oberen Teil der Tabelle festzusetzen.

Beim 1:1 im Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern am Samstag hatte Alonso mit einer stark defensiv orientierten Taktik überrascht. „Es gibt einige Phasen, in denen man gut verteidigen muss. Die Phase in München war ein bisschen lang, aber wir haben es gut gemacht. Wir wissen, was unser Stil und unsere Art und Weise ist. Ich erwarte nicht so ein Spiel morgen in unserem Stadion“, sagt Alonso.

Viel eher ist davon auszugehen, dass die AC Mailand sich etwas weiter zurückziehen und Leverkusen den Ball geben wird. „Italienische Teams verteidigen sehr gut und deswegen sind es schwierige Spiele auf höchstem Niveau und da wird sehr viel Geduld von uns gefragt sein“, sagt Abwehrchef Jonathan Tah. „Wir brauchen sehr viel Fokus, dürfen ihn nie verlieren, dürfen nie das Gefühl haben, wir sind dominant mit dem Ball. Vielleicht wollen sie genau das, dass wir dieses Gefühl kriegen und dann stechen sie mit einem Konter zu. Deswegen ist es nicht einfach, gegen solche Mannschaften zu spielen.“

Leverkusen ist vor knapp zwei Wochen stark in die Königsklasse gestartet, siegte im stimmungsvollen De Kuip mit 4:0 gegen Feyenoord Rotterdam. Milano verlor mit 1:3 beim FC Liverpool, wohin Alonso mit seiner Werkself am vierten Spieltag im November zurückkehren wird. Das von Paulo Fonseca trainierte Mailand steht also unter Druck, etwas Zählbares mitnehmen zu müssen.

Alonso warnt bei allem Lob für das Defensivverhalten auch vor der Offensivpower des Gegners und vor Ex-Dortmunder Christian Pulisic: „Sein Einfluss ist sehr groß. Er ist zwischen den Linien sehr gut im Dribbling. Er hat in den vergangenen Wochen auch Tore erzielt. Aber wir müssen auch auf Rafael Leao und Alvaro Morata aufpassen. Wir können uns nicht nur auf einen Spieler fokussieren. Wir müssen gut verteidigen und auch gut angreifen.“

Jonathan Tah lobt Xabi Alonso

Das bisher letzte Champions- League-Heimspiel in der Bay-Arena fand am 1. November 2022 statt. Es gab ein 0:0 gegen den FC Brügge. Alonso stand in seinem siebten Spiel als Bayer-Coach an der Linie. Tah beschreibt, was sich seither bei Leverkusen verändert hat: „Es ist sehr viel passiert. Am Ende kann man sagen, dass der Verein eine brutale Entwicklung gemacht hat und das strahlt natürlich auf die ganze Mannschaft aus. Der Trainer hat einen riesigen Einfluss. Wir sind so glücklich darüber, dass wir jetzt wieder in dieser positiven Situation in der Champions League sein dürfen und uns auf höchstem Niveau messen können.“

Leverkusen: Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo - Adli, Wirtz - Boniface.Milan: Maignan - Emerson Royal, Gabbia, Pavlovic, Theo - Fofana, Reijnders - Pulisic, Morata, Rafael Leao - Abraham.