Erster Corona-Fall bei Bayer 04Tapsoba nach Länderspielen positiv getestet
Leverkusen – Peter Bosz nahm den nächsten Ausfall einer Stammkraft pragmatisch zur Kenntnis. „Jetzt hat es uns auch erwischt“, sagte Bayer 04 Leverkusens nach dem Bekanntwerden des positiven Corona-Tests von Verteidiger Edmond Taposoba. Der 21-Jährige, seit Monaten das stabilste Element in der Viererkette der Werkself, hat sich wohl während seiner Länderspielreise mit Burkina Faso infiziert. Tapsoba hatte zwei Spiele in der Qualifikation für den Afrika-Cup gegen Malawi absolviert. „Der Doc hat mir gesagt, es geht ihm gut“, berichtete Bosz am Freitag. Tapsoba habe keinen Kontakt zur Leverkusener Lizenzspielerabteilung gehabt und befinde sich in häuslicher Quarantäne. Zwischen zehn und 14 Tagen schätzt Bosz die Ausfallzeit. „Wenn er sich fit fühlt, kann er Zuhause etwas machen, damit er nicht zu viel verliert. Aber wir müssen Geduld haben“, so der Coach.
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Für das Spiel am Samstag bei Arminia Bielefeld (15.30 Uhr/Sky) wird der Leverkusener Kader somit immer dünner. Neben Tapsoba fällt die Südamerika-Fraktion um Paulinho (Kreuzbandriss), Santiago Arias (Wadenbeinbruch), Exequiel Palacios (Wirbelbruch) und Charles Aránguiz (Achillessehnenprobleme) aus. Immerhin steht Stürmer Patrik Schick nach seinem Muskelfaserriss vor der Rückkehr in den Kader. Tapsobas Platz in der Innenverteidigung wird wohl Nationalspieler Jonathan Tah übernehmen.
Bielefeld stellte fünf Profis nicht für Länderspiele ab
Die Infektion seines Spielers nahm Bosz als eine Art höhere Gewalt hin, ebenso die von seinen Profis auf Länderspielreisen erlittenen Verletzungen. Doch mit Blick auf verschiedene Voraussetzungen bei einzelnen Bundesligisten mahnte Leverkusens Trainer, dass die Wettbewerbsgleichheit nicht gegeben sei. „Ich habe mitbekommen, dass die Bielefelder ihre Spieler nicht für Länderspiele abgestellt haben“, sagte Bosz. Die Ostwestfalen hatten fünf Profis nicht abgestellt, weil sie nach Bestimmungen der örtlichen Gesundheitsbehörden in jedem Fall nach der Rückkehr aus Risikogebieten für einige Tage in Quarantäne gemusst hätten. Das für Bayer 04 zuständige Gesundheitsamt hatte keine ähnlichen Maßnahmen gefordert. „Das ist nicht gerecht und nicht gleich“, so Bosz.