Jonathan Tahs Wechsel zum FC Bayern München ist aufgrund finanzieller Umstände noch unsicher, obwohl eine mündliche Vereinbarung besteht. Der Star muss mit Bayer 04 ins Trainingslager.
Ungewissheit über TransferJonathan Tahs Wechsel zum FC Bayern München ungewiss
Das hatte sich Jonathan Tah ganz anders vorgestellt. Der Plan des deutschen Nationalspielers sah zwar vor, an diesem Wochenende nach dem EM-Sonderurlaub in die Vorbereitung seines Klubs einzusteigen. Das Ziel war aber eigentlich, ab jetzt in München zu trainieren, um dann mit dem FC Bayern auf Asienreise zu gehen. Stattdessen ging es für Tah am Sonntag mit Bayer 04 in den Schwarzwald nach Donaueschingen. Dabei hatte der 28-Jährige alles dafür getan, um seinen Plan umsetzen zu können.
Vor Wochen hatte er den Verantwortlichen in Leverkusen mitgeteilt, dass er sich mit Bayerns Sportvorstand Max Eberl mündlich auf ein Engagement beim Rekordmeister verständigt habe. Leverkusens Sportgeschäftsführer Simon Rolfes entgegnete, dass man sich gesprächsbereit zeige, aber nur zu den Bedingungen des Doublesiegers.
Nun sieht alles danach aus, als würde Tah Opfer der Transferpolitik der Münchner. Rund 125 Millionen Euro hat der Bundesliga-Dritte für Hiroki Ito (Stuttgart), Michael Olise (Crystal Palace) und João Palhinha (FC Fulham) ausgegeben. Für weitere Zugänge fehlt derzeit das Geld. „Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen. Max Eberl und Christoph Freund wissen genau, dass keiner mehr kommt, wenn nicht der ein oder andere prominente Spieler geht. Der FC Bayern hat keinen Geld-Scheißer“, hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt gesagt. Einer der Abgangskandidaten ist Mathijs de Ligt, an dem Manchester United Interesse zeigt. Einen Vollzug konnten die Klubs allerdings noch nicht vermelden.
Mindestens 30 Millionen Euro
Zur ganzen Wahrheit gehört auch: Die Vorstellungen über die Modalitäten des Wechsels von Tah nach München sind weiterhin sehr unterschiedlich. Leverkusen will mindestens ein Angebot mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro. Das sehen Eberl und die Bayern für einen Spieler, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, anders.
Und so ist der Stammspieler der DFB-Elf und Leistungsträger bei Bayers historischer Saison 2023/2024 der Leidtragende. Sein Wunsch, den Klub zu verlassen, hat ihm keiner in und um den Verein übel genommen. Dass es nun aber doch nicht der Traum von der Premier League, sondern der Wechsel innerhalb der Bundesliga werden sollte, verstehen nicht alle. „Wir haben zu jeder Zeit ein gutes Verhältnis zu Jona gehabt, deswegen ist es überhaupt kein Problem“, sagte Rolfes auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Es ist ja nicht der Fall, dass er nicht gerne für Bayer 04 Leverkusen spielt. Viele Freunde in der Mannschaft freuen sich, dass er ab Sonntag wieder dabei ist. Von daher ist die Situation entspannt.“
Tah muss sich also weiter gedulden, ob sein Wunsch nach einem Wechsel noch in dieser Transferperiode in Erfüllung geht. Bereits im vergangenen Sommer wollte der Ex-Hamburger auf die Insel wechseln. Aufgrund fehlender Angebote blieb er aber und feierte mit Leverkusen die größten Erfolge seiner Spielerlaufbahn.