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Bayer-Star in AusnahmeformKai Havertz schwebt über allen

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Die absolute Kontrolle: Kai Havertz mit dem Ball an der Brust, Matthias Ginter läuft nur hinterher. 

Mönchengladbach – Eine Windböe ließ einige der insgesamt 12.993 Pappfiguren im Borussia-Park heftig wanken. Es wirkte wie eine stille La Ola, die dem Geister-Spitzenspiel der Bundesliga zwischen Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen Respekt zollte. Den hatte die Partie am Samstagnachmittag auf jeden Fall verdient, zudem Begeisterung für die sportliche Leistung. Vor allem für die der Werkself. „Es war ein Top-Auftritt der Mannschaft“, lobte Trainer Peter Bosz nach dem 3:1 (1:0)-Sieg. Doch einer stach erneut hinaus: Kai Havertz. Der vielleicht begehrteste 20-Jährige des Weltfußballs steuerte wie schon beim 4:1 gegen Werder Bremen zwei Tore bei und führte seine Mannschaft als Kapitän an Gladbach vorbei auf einen Champions-League-Platz.

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Das 1:0 gelang Havertz mit einer optimal getimeten Berührung des Balls, die ihn durch die Beine von Gladbach-Keeper Yann Sommer rollen ließ (7.) – als würde Havertz der Ball gehorchen. Nach dem 1:1, ermöglicht durch einen Fehler von Aleksandar Dragovic und erzielt durch den wuchtigen Marcus Thuram (52.), brachte Havertz Leverkusen erneut in Führung. Der Nationalspieler verwandelte einen lange diskutierten und von Schiedsrichter Sören Storks nach Betrachtung der Videoaufnahmen bestätigten Foulelfmeter (58.). „Es war ein Top-Spiel, in dem wir alles raushauen mussten. Wir haben verdient gewonnen“, sagte Havertz, nachdem Sven Bender per Kopf den 3:1-Endstand erzielt hatte (82.).

Acht von zehn Saisontoren in der Rückrunde

Nach seinem Durchhänger in der Hinrunde ist Havertz wieder in jener Ausnahmeform, mit der er Bayer 04 schon in der vergangenen Saison in die Champions League führen konnte – nur dass Leverkusen in der laufenden Spielzeit noch berechtigte Hoffnungen auf diverse Titel hat. Um sie Realität werden zu lassen, braucht die Werkself ihren Star. Acht seiner zehn Saisontore hat Havertz in der Rückrunde erzielt, nur BVB-Juwel Erling Haaland war im diesem Zeitraum erfolgreicher. In den letzten drei Liga-Partien spielte Havertz im Sturmzentrum und schoss fünf Tore – eine weitere von seinen außergewöhnlichen Statistiken.

So verwundert es nicht, dass Real Madrids Trainer Zinedine Zidane laut „Le 10 Sport“ als oberstes Ziel ausgegeben haben soll, Havertz im Sommer nach Spanien zu holen. Der 20-Jährige reagierte wie immer verhalten auf die Frage nach seiner Zukunft: Es sei normal, dass aktuell viel spekuliert werde. Natürlich wolle er in der Champions League spielen, „abgesehen davon bin ich Leverkusen sehr dankbar. Deswegen will ich da jetzt nicht darüber sprechen.“

„Er war ein bisschen besser als gegen Bremen“

Trainer Bosz sprach ebenfalls nur widerwillig über seinen Superstar, wollte er doch die gute Teamleistung hervorheben. Der Niederländer gab erneut den Tiefstapler: „Er war ein bisschen besser als gegen Bremen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es eine Klasse-Mannschaftsleistung heute war. Kai war einer davon, das war top. Da waren aber auch 13 andere, die so gut gespielt haben wie Kai.“

Schon am Dienstag muss Havertz wieder ran, Bayer 04 empfängt den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/Sky). Bosz hofft auf die Rückkehr von Jonathan Tah, der in Gladbach wegen Rückenproblemen pausieren musste.