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Kommentar zu Bayer 04Gefährlicher Freifahrtschein für Peter Bosz

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Trainer Peter Bosz

Leverkusen – Es ist ein schmerzhafter Blick für Bayer 04 auf die Rückrundentabelle. Leverkusen belegt dort mit fünf Zählern Platz 14, einen Punkt hinter Köln und nur drei vor Schalke. Aus dieser erschütternden Liga-Bilanz geht noch nicht einmal das peinliche Ausscheiden in DFB-Pokal und Europa League hervor, was ebenfalls in den verheerenden Zeitraum seit Jahresbeginn fällt. Innerhalb von zwei Monaten hat Bayer 04 die Arbeit eines ganzen Jahres mit der Abrissbirne zum Einsturz gebracht. Denn den Rückstand auf die Champions-League-Plätze innerhalb von elf Spieltagen aufholen zu können, scheint angesichts der Formstärke von Dortmund, Frankfurt und Wolfsburg ein Wunschtraum. Sogar die Qualifikation für die Europa League könnte in Gefahr geraten, sollten sich nicht elementare Dinge verbessern.

Geht es nach dem Willen der Sportlichen Leitung von Bayer 04, soll Trainer Peter Bosz die Chance erhalten, für die Wende zu sorgen und Leverkusen doch noch irgendwie unter die Top Vier zu hieven. Die Vertrauenserklärungen hatten allerdings keine unmittelbar positiven Auswirkungen. Sportdirektor Simon Rolfes hatte am Donnerstag erklärt, dass ein Rauswurf von Bosz „kein Thema“ sei. Am Abend verlor die Werkself 0:2 gegen die Young Boys Bern. Am Sonntag betonte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler, der Niederländer sei die „A-, B- und C-Lösung“. Später unterlag Bayer 04 dem SC Freiburg 1:2.

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Die Fehler des Trainers

Gerade Völlers Versicherung klingt nach einem gefährlichen Freifahrtschein für Bosz bis zum Saisonende. Zwar ist der Niederländer beliebt und stand zumindest bis zum Jahreswechsel für herausragenden sowie erfolgreichen Fußball und die Weiterentwicklung von Ausnahmeerscheinungen wie Kai Havertz und Florian Wirtz. Doch in den vergangenen acht Wochen unterliefen Bosz so viele Fehler wie in den vorherigen zwei Jahren nicht: Beim Hinspiel in Bern das Schonen von Eckpfeilern jedes Mannschaftsteils. Das ständige Wechseln der taktischen Systeme, was die Spieler nachhaltig verunsicherte. Und die nun revidierte die Entscheidung für Niklas Lomb, obwohl in Lennart Grill ein geeigneterer Ersatz für Lukas Hradecky zur Verfügung stand. Zwar können diese Fehler das Ausmaß der Krise nicht allein erklären, doch sind sie wichtige Puzzleteile für das schlechte Gesamtbild. Wenn tatsächlich alle Leverkusener Planungen Peter Bosz beinhalten, spricht das für schlechte Leverkusener Planungen.