Kommentar zum TopspielLeverkusen lernt, Dortmund zerlegt sich
Leverkusen – Wie wichtig der stramme Rechtsschuss von Florian Wirtz in der 80. Minute und der daraus resultierende 2:1-Sieg für Bayer 04 Leverkusen im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund war, ließ sich auch an den Einordnungen der Leistungen beider Mannschaften ablesen. Die Werkself (vier Punkte im Jahr 2021) hatte sich aus ihrer kleinen Krise herauskatapultiert, die zuletzt durchwachsenen Leistungen waren fürs Erste vergessen.
Zeitgleich wurde der BVB (sieben Punkte im Jahr 2021) in seine Einzelteile zerlegt. Trainer Edin Terzic attestierte seinem Team fehlende Wehrhaftigkeit, laut Kapitän Marco Reus fehle „von allem etwas“ – TV-Experte Dietmar Hamann sprach gar von Charakterlosigkeit und einer drohenden Untrainierbarkeit der Mannschaft.
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Während bei einem der schärfsten Kontrahenten im Kampf um die Champions League also eine Mentalitätsdebatte entbrannt ist, hat sich Bayer 04 nach schweren Wochen zurück in die Spur befördert. Dabei zeigte Leverkusen einen Lernprozess. Denn zwischenzeitlich wirkte das Spiel gegen Dortmund wie eine Kopie von jenem gegen den FC Bayern kurz vor Weihnachten: Bayer 04 dominiert eine fußballerisch herausragende Mannschaft, führt aber nur 1:0. Weil der zweite Treffer nicht fällt, nutzt der Gegner eine der wenigen Chancen zum Ausgleich. Gegen München hatte in der Schlussphase dann die Leverkusener Kraft und Konzentration nachgelassen, was Robert Lewandowski in der Nachspielzeit bestrafte. Gegen den BVB überstand die Werkself aber die Druckphase ohne Totalschaden, konnte das Duell der Hochtalentierten dank eines 17-Jährigen sogar noch für sich entscheiden. Und damit viel Selbstvertrauen tanken vor den weiteren Januar-Topspielen gegen Wolfsburg und Leipzig.