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0:3 gegen PortoNoch ein Abend zum Vergessen für Bayer 04

Lesezeit 3 Minuten
Porto Jubel Leverkusen

Piero Hincapie (r.) ist bedient, der FC Porto feiert den zweiten Sieg gegen Bayer 04.

Leverkusen – Vier Tage nach seinem Traum-Einstand in Leverkusen hat Xabi Alonso seine Mannschaft ein wenig besser kennengelernt. Mit dem Erlebnis des 4:0-Sieges gegen den FC Schalke 04 im Rücken trat die Werkself zum Champions-League-Spiel gegen den FC Porto an. Das Stadion war ausverkauft, die Vorfreude groß. Es sollte nicht nochmal ein 0:2 werden, wie acht Tage zuvor, als Trainer Gerardo Seoane seinen Job bei Bayer 04 verloren hatte. Das wurde es auch nicht, sondern ein 0:3. Die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse sind deutlich geschrumpft.

Der neue Trainer war durch Sperren gezwungen, sein Team vom Samstag umzubauen. Speed-König Jeremie Frimpong und Vorkämpfer Robert Andrich fielen aus, für sie kamen im Vergleich zum 4:0 gegen Schalke Amine Adli und Kerem Demirbay auf den Platz. Die Grundordnung blieb beim 3:4:3, das Kompaktheit und Mittelfeldzugriff garantieren sollte.

Nächster Bayer-Fehlschuss

Dass dieser Plan des spanischen Welt- und Europameisters durchkreuzt wurde, lag an einer Umstellung, die keiner erwartet hatte. Der Trainer hatte Odilon Kossounou für Edmond Tapsoba als rechtes Glied der Dreierkette aufgeboten. Die Frage nach dem Warum wurde in der sechsten Minute akut, als Portos Torhüter Diogo Costa einen Abschlag hart und steil hinter die Mittellinie auf Galeno schlug, der mit dem Ball einfach an Kossounou vorbei lief und am Strafraum einen Haken nach rechts schlug, der den zur Hilfe herbeigeeilten Zentralverteidiger Jonathan Tah so überraschte, dass er mit Kossounou zusammenprallte. Während beide das Gleichgewicht verloren, schoss der Brasilianer Galeno den Ball platziert neben den linken Pfosten. Torhüter Lukas Hradecky war chancenlos. Es stand 0:1.

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Der Prozess des Kennenlernens zwischen neuem Trainer und Mannschaft hatte sich beschleunigt. Fehlerhaftigkeit an und in beiden Strafräumen war ein Grund für die aktuellen Probleme der Werkself. Und sie setzte sich nahtlos fort in diesem Spiel, das Porto den Gastgeber gern zwischen beiden 16-Meter-Räumen dominieren ließ, bis er dort dann patzte.

Nach 16 Minuten lag der Ball auf dem Elfmeterpunkt vor dem Tor der Nordportugiesen. Bakker hatte Uribe im Strafraum den Ball gestohlen und war von dem mit einem Schlag vors Schienbein gefällt worden. Schiedsrichter Istvan Kovacs glaubte, eine Schwalbe gesehen zu haben und zeigte dem Leverkusener Gelb. Der VAR korrigierte diese bizarre Fehlwahrnehmung allerdings schnell. Es gab Elfmeter und keine Gelbe Karte.

Zwei Elfmeter für Porto

Nachdem im Hinspiel Torjäger Patrik Schick beim Strafstoß von Diogo Costa gescheitert war schnappte sich diesmal Kerem Demirbay das Spielgerät. Anmutung: Lasst mich, ich fühl mich gut, ich kann das! Ausführung: Anlauf entschlossen, Schuss wuchtig und unplatziert, vom Torhüter pariert. Fahrlässigkeit im Umgang mit der wichtigsten aller Standardsituationen hat in Leverkusen eine gewisse Tradition. Kein guter Zeitpunkt, um sie wieder aufleben zu lassen.

Wie das mit Elfmetern geht, mussten sich die Leverkusener dann in der zweiten Halbzeit von Porto zeigen lassen. Dass es zu diesem Zeitpunkt noch 0:1 stand war eine Mischung aus Pech (mögliches Tor von Adli wegen Handspiel von Schick nicht anerkannt) und Unvermögen beim Auslassen klarster Torchancen. Zwei Minuten, nachdem Adli die größte davon ausgelassen hatte (51.), ging er an der eigenen Strafraumgrenze gegen Galeno ungestüm zu Werke. Der Stürmer fiel gerne, der VAR überprüfte es und Schiedsrichter Kovacs entschied auf Strafstoß. Die Gelegenheit für den iranischen Star Mehdi Taremi, Demirbay, Schick und allen anderen Leverkusenern zu zeigen, wie das geht. Er lief stoisch an, ließ den Torhüter in die linke Ecke springen und schlenzte den Ball einfach in die Mitte. Und weil es so schön war, folgte elf Minuten später die Elfmeter-Lektion Nummer zwei. Kossounou hatte Galeno im Strafraum anfängerhaft zu Fall gebracht. Wieder trat Taremi an. Diesmal mit Präzision. Das Endergebnis war hergestellt.