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Neuer TrainerHannes Wolf sieht Job in Leverkusen als Privileg

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Neue Ansagen in Leverkusen: Trainer Hannes Wolf im Kreise seiner Profis 

Leverkusen – Nach nur knapp zweiwöchiger Amtszeit hat Hannes Wolf bei Bayer 04 Leverkusen bereits zu einer Routine gefunden. „Ich hatte schon nach ganz kurzer Zeit das Gefühl, als wäre es ganz normal, hierhin zu fahren und das Training zu leiten“, berichtete der neue Trainer der Werkself am Mittwoch. Der 39-Jährige pendelt täglich von seinem Wohnort Dortmund zur Bay-Arena, spätestens um 8 Uhr sei er jeden Morgen am Trainingsgelände.

Wolf fühlt sich sehr wohl in seiner Rolle als designierter Retter der Leverkusener Saison, wie er wiederholt betonte. „Das Konstrukt mit der Ausleihe ist natürlich großartig. Ich muss nicht überlegen, wo ich im Sommer mit meiner Familie hinziehe. Es ist ein privilegiertes Leben“, sagte Wolf, der zunächst bis zum Saisonende vom DFB verpflichtet wurde.

Niko Kovac ein Kandidat?

Ob daraus ein längerfristiges Engagement wird, entscheidet sich in den nächsten sieben Wochen. Grundsätzlich vorstellen können es sich wohl beide Seiten. „Aber ich denke nicht viel über die Zeit danach nach. Ich bin da total entspannt“, betonte Wolf. Neben dem bisherigen U-18-Nationaltrainer nannte die „Sport Bild“ für die kommende Saison Jesse Marsch (47, RB Salzburg), Gerardo Seoane (42, Young Boys Bern) und Niko Kovac (49, AS Monaco) als mögliche Kandidaten in Leverkusen.

Doch zunächst hat Wolf sieben weitere Spiele Zeit, um den Europapokal-Platz zu sichern und damit Werbung in eigener Sache zu betreiben. Sein Debüt, das 2:1 gegen Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04, war von der Umstellung von Peter Boszs Sturm-und-Drang-Fußball auf mehr Ausgewogenheit geprägt – künftig könnte es wieder etwas angriffslustiger werden. „Es ist klar, dass wir mit dem Personal auf dem Feld noch etwas mehr Torgefahr haben wollen“, sagte Wolf mit Blick auf seinen hochtalentierten Kader. „Ich bin über offensiven Fußball sozialisiert, so bin ich aufgewachsen als Trainer. So habe ich auch Nachwuchs-Mannschaften trainiert.“

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Doch gehe es auch um Balance und Elemente, „die nichts mit Talent zu tun haben“. Hier lobte Wolf vor allem Rückkehrer Sven Bender, den er noch aus gemeinsamen Zeiten bei Borussia Dortmund kennt, in den höchsten Tönen. „Sven steht für Konstanz, Konsequenz und Strategie. So wie Lars Bender auch, oder Julian Baumgartlinger. Das sind die Leute, die die Struktur und Sicherheit auf dem Platz geben. Es wäre toll, wenn Lars auch noch einmal zurückkommt.“ Der Ex-Kapitän, der sich im Februar einer Meniskus-Operation unterzogen hatte, arbeitet an seinem Comeback – ein genaues Datum für die Rückkehr ist aber offen. „Es ist eine besondere Situation für mich, Sven und Lars Bender in den letzten Wochen ihrer Profikarrieren zu begleiten“, sagte Wolf.

Montag zu Gast in Hoffenheim

Der 39-Jährige hat noch bis Montag Zeit, ehe mit dem Spiel bei 1899 Hoffenheim (20.30 Uhr/Dazn) seine zweite Prüfung ansteht. Bislang konnte Bayer 04 im Jahr 2021 noch nicht zwei Spiele in Folge gewinnen. Einem vermeintlichen Befreiungsschlag war unter Trainer Bosz immer ein noch schmerzhafterer Niederschlag gefolgt. Aus dieser Schleife möchte die Werkself nun entkommen. Und Wolf ist optimistisch, dass es gelingt. „Das Gefühl, zu gewinnen, kannst du nicht mit Worten ersetzen“, sagte der Trainer. „Und der Sieg gegen Schalke gibt 1000 Prozent Rückenwind für die kommenden Aufgaben. Den Rückenwind spüren wir, ohne, dass daraus Euphorie wird.“