„Das werden wir sicher schaffen“Sardar Azmoun hat Champions League fest im Blick
Leverkusen – Spätestens seit Samstag ist klar, warum Bayer 04 im Winter 2,5 Millionen Euro an Zenit St. Petersburg überwiesen hat, um Sardar Azmoun sechs Monate früher als geplant nach Leverkusen zu holen. Trotz eines damals leistungssport-untauglichen Zustandes des Iraners. Denn nach Wochen des Aufbautrainings, der Kurzeinsätze und einiger Rückschläge ist Azmoun mittlerweile die erhoffte Verstärkung.
Beim 4:1 (2:1)-Sieg der Werkself bei der SpVgg Greuther Fürth war der Stürmer Leverkusens entscheidender Mann. Mit einem Tor, einer Vorlage und vielen klugen Pässen brachte Azmoun in der Rolle des Regisseurs Bayer 04 der Champions League ein großes Stück näher und besiegelte gleichzeitig den Fürther Abstieg. „Das ist mein Job, ich trainiere sehr hart. Und wenn man hart arbeitet, gibt einem Gott diese Chance. Aber es ist nicht wichtig, dass ich ein Tor erzielt und eines vorbereitet habe. Wichtig war, dass wir gewonnen haben“, sagte Azmoun nach seinem ersten Treffer für Bayer 04. Bis zum Saisonende wird der Iraner wohl die Rolle des verletzten Florian Wirtz einnehmen – mit Aussicht auf eine Fortsetzung in der nächsten Hinrunde.
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Die Patzer der Konkurrenten um die begehrten Königsklassen-Plätze rundeten das Leverkusener Wochenende ab: RB Leipzig unterlag Union Berlin 1:2, Freiburg kam nur zu einem 3:3 gegen Mönchengladbach. Bayer 04 kletterte auf Platz drei und hat wieder drei Punkte Vorsprung auf den gefürchteten fünften Platz. Nach viel Pech und Unvermögen war das Spielglück zurückgekehrt zur Werkself – rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Saison.
Wegweisend für den Erfolg war Gerardo Seoanes Vertrauen in Sardar Azmoun. Aufgrund der vielen Verletzten formierte sich die Mannschaft auf vielen Positionen von selbst – nicht allerdings im Sturmzentrum. Dort ist Leverkusen mit Azmoun, Patrik Schick und Lucas Alario am luxuriösesten aufgestellt. Aus Sicht des Trainers ähneln sich die Stärken von Schick und Alario zu sehr, weshalb der Iraner den Vorzug vor dem Argentinier bekam und rund um Torgarant Schick die Räume bespielen sollte.
Bayer 04 erholt sich von frühem Schock
Nach dem frühen Schock, Jetro Willems traf nach diversen Leverkusener Defensiv-Aussetzern zum 1:0 (5.), bekam Bayer 04 das Schlusslicht besser in den Griff und drehte die Partie dank Fürther Einladungen. Schick drückte eine von Branimir Hrgota abgefälschte Ecke mit Hacke und Hintern zum 1:1 über die Ecke (9.). Azmoun nutzte einen kolossalen Aussetzer von Torhüter Andreas Linde im Fünfmeterraum zur Führung (18.).
Beflügelt von seinem Tor-Debüt war der 27-Jährige in der zweiten Halbzeit Leverkusens Bester. Viele feine Steckpässe Azmouns sorgten im sonst biederen Bayer-Spiel für Gefahr, Highlight war der Außenrist-Lupfer auf Paulinho vor dem 3:1 (58.). „Er erkennt diese gefährlichen Räume. Das kann man nicht lernen“, lobte Kapitän Lukas Hradecky. „Es war der Anfang von vielen Toren für ihn.“ Am Samstag setzte der eingewechselte Exequiel Palacios mit einem Distanzschuss den 4:1-Schlusspunkt (84.).
Zwei trainingsfreie Tage für Bayer 04 Leverkusen
„Sardar hat Impulse gesetzt im letzten Drittel mit seinen Laufwegen, guten Entscheidungen und guten Pässen. Mit ihm haben wir mehr Offensivpotenzial“, lobte Trainer Seoane, der den Winter-Zugang aber noch nicht bei 100 Prozent sieht. Man merke schon noch, dass es ihm an Explosivität fehle, sagte der Schweizer. An Selbstvertrauen mangelt es Azmoun nicht. In flüssigem Englisch und einer ihm eigenen Höflichkeit sagte der Iraner: „Wir werden in die Champions League kommen. Die Qualität der Spieler und des Staffs hier ist einfach unglaublich. Das werden wir sicher schaffen.“
Nach zwei trainingsfreien Tagen beginnt für Bayer 04 am Mittwoch die Vorbereitung auf das kommende Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Montag, 20.30 Uhr).