Jonas Urbig hat am Mittwoch (5. März) ein unverhofftes Debüt für Bayern München gefeiert. Das 21 Jahre alte Torhüter-Talent musste nach der kuriosen Verletzung von Manuel Neuer plötzlich in der Champions League einspringen. Bei seinem Kaltstart wurde der ehemalige Angestellte des 1. FC Köln zwar nicht wirklich geprüft, konnte aber die Null halten.

Lothar Matthäus hat aber noch kein Vertrauen in den gebürtigen Euskirchener und sieht durch den Ausfall von Stammkeeper Manuel Neuer ein großes Handicap für den deutschen Rekordmeister für das Achtelfinal-Rückspiel in der Königsklasse bei Bayer Leverkusen. Neuers Vertreter Jonas Urbig habe „die letzten Monate keine Spielpraxis sammeln können. Aus dieser Perspektive ist es eine ganz klare Schwächung für Bayern München“, sagte der Weltmeister von 1990 mit Blick auf das Rückspiel am Dienstag.

Jonas Urbigs Debüt bei Bayern München: Lothar Matthäus hat Bedenken und warnt

Manuel Neuer hatte beim Hinspiel am Mittwoch (3:0) nach dem Tor von Jamal Musiala zum zwischenzeitlichen 2:0 beim Jubeln einen Muskelfaserriss in der Wade erlitten. Dadurch kam der ehemalige FC-Profi zu seinem Debüt für den Vize-Meister.

„Nun kommt einiges auf ihn zu in den nächsten Wochen. In solchen Spielen wie das anstehende Rückspiel kommende Woche spielt auch Erfahrung keine unwichtige Rolle - diese hat Urbig nicht. Auch der Gegner weiß natürlich, dass im Tor jetzt kein Neuer steht“, sagte Matthäus weiter. Urbig sei zwar „ein guter Torhüter, aber auf dieser Bühne hat er sich noch nicht bewiesen“.

Bayern München: Max Eberl spielt Debüt von Jonas Urbig runter

Bayerns Sportvorstand Max Eberl hält derweil den Ball flach. Eberl nannte Urbigs Auftritt nach mehreren Monaten ohne Spielpraxis „sehr stabil“, auch wenn er keinen schweren Ball halten musste. „Er hat drei, vier Monate kein Spiel gemacht. Dann kommst du rein und weißt, dass alle gucken. Es hat so gewirkt, als ob es ihm gar nicht viel ausmacht“ sagte Eberl zu Urbigs Leistung. 

Jonas Urbig hatte von den Bayern-Verantwortlichen nach seinem Debüt einen Maulkorb verpasst bekommen. Er dürfe „nicht reden“. Inzwischen hat er sein Schweigen gebrochen: „Für mich persönlich habe ich mich natürlich sehr gefreut. Ich habe versucht, die 30 Minuten zu meistern.“

Jonas Urbig bricht sein Schweigen nach Bayern-Debüt

Richtig angetan war Bayern-Trainer Vincent Kompany: „Für ein Debüt gibt es einfachere Spiele“, meinte der Belgier. Er habe den erst im Januar für rund acht Millionen Euro verpflichteten Youngster so erlebt, wie auch in den wenigen Monaten zuvor. „Sehr ruhig, sehr souverän“, meinte der Münchner Trainer, der aber „null Druck“ auf das Torwart-Juwel laden wollte.

Urbigs Premiere ist auch beim Kölner Zweitligisten mit großem Wohlwollen verfolgt worden. „Natürlich habe ich das mitbekommen. Und ich habe mich auch für ihn gefreut“, sagte FC-Coach Gerhard Struber am Donnerstag. „Er kann für die Bayern ein Torwart sein, der ein ganz entscheidender Faktor sein kann.“

Ex-Juwel des 1. FC Köln

Jonas Urbigs kurioses Bayern-Debüt auf der größtmöglichen Bühne

Von

Christian Krämer

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Struber schob noch nach: „Dass der Jonas Urbig sein Handwerk versteht, das wissen wir ja schon seit längerer Zeit. Er wird bei Bayern immer wieder das Vertrauen bekommen, um auch als Persönlichkeit weiter zu reifen.“ (mbr/sid)