„Nicht so diplomatisch“Daum tadelt Löws Kommunikation und nennt Nachfolger
Köln/Frankfurt/Main – Jetzt meldet sich auch Christoph Daum in der Diskussion über eine mögliches Comeback von Mats Hummels und Thomas Müller zu Wort. Der frühere Meister-Trainer rät Bundestrainer Joachim Löw zu einer Rückholaktion der beiden Weltmeister von 2014 in die deutsche Nationalmannschaft.
„Ich weiß nicht, was da intern abgelaufen ist. Aber von außen betrachtet könnte der Bundestrainer ihn jederzeit in den Kreis der Mannschaft zurückholen, ohne dabei einen Gesichtsverlust zu befürchten“, sagte der 67-Jährige dem Nachrichtenportal t-online über Hummels.
Christoph Daum kritisiert Löws Kommunikation
Gleiches gelte für Bayerns Raumdeuter Müller. Dass die Kommunikation rund um die Ausbootung der beiden einstigen Leistungsträger „nicht so diplomatisch ausgefallen“ sei, dürfe „kein Kriterium dafür sein, dass der DFB auf solche erfahrenen Top-Spieler verzichtet“, meinte der Stuttgarter Meistercoach von 1992.
Dennoch nahm der ehemalige Trainer des 1. FC Köln den zuletzt stärker in die Kritik geratenen Löw erneut in Schutz. Der Bundestrainer habe nach der WM 2018 „überhaupt keine Chance“ bekommen, „seinen Umbruch konsequent durchzuziehen“, sagte der gebürtige Zwickauer. Spiele in der Nations League, „die keiner brauchte“, seien öffentlich zu „Entscheidungsspielen“ ausgerufen worden, in denen sich Löw „rehabilitieren“ sollte.
Christoph Daum sieht Jürgen Klopp als möglichen Löw-Nachfolger
Der Wahl-Kölner macht sich gleichzeitig für Löw stark. Eine Trainerdiskussion sei trotz der zahlreichen schwachen Ergebnisse nicht angebracht, so Daum. Aber für die Zeit nach dem Vertragsende von Löw im Jahr 2022 könne sich der DFB schonmal Gedanken über die Nachfolge machen.
Er sehe Trainer „wie Ralf Rangnick oder Jürgen Klopp“ als „geeignete Kandidaten“. Für Julian Nagelsmann komme der Job des Bundestrainers dagegen noch zu früh. Der Leipzig-Coach solle „noch einige Jahre in Vereinen arbeiten“, betonte Daum.
Das könnte Sie auch interessieren:
Obwohl er seit seinem Nationaltrainerjob in Rumänien 2017 keinen Posten im Profifußball mehr hat, sieht Daum seine Karriere nicht als beendet an. „Wenn das richtige Angebot kommt, sage ich, bong, die Wette gilt, ich steige noch mal ein“, stellte der gebürtige Zwickauer bereits im Oktober klar. (mbr/sid)