2:0 in Bergisch GladbachFortuna Köln springt zum Start an die Tabellenspitze
Köln – Die kurze Spieltagsanalyse von Helge Hohl nach dem Auftakt der Fußball-Regionalliga West sorgte für Lacher. „Wie ich sehe, hat Essen gepatzt. Dann seid ihr ja oben eigentlich schon fast durch“, scherzte der Trainer des SV Bergisch Gladbach 09 nach Fortuna Kölns 2:0 (0:0)-Sieg gegen seine Mannschaft. Tatsächlich kassierte Liga-Favorit Rot-Weiss Essen im letzten Augenblick seines Heimspiels gegen den SC Wiedenbrück den 1:1-Ausgleichstreffer und die Fortuna steht auf Platz eins. Doch viel mehr als ein Grinsen konnte der Tabellenstand Alexander Ende, dem Trainer der Kölner, nicht entlocken. Deutlich größer war die Freude über die Rückkehr auf den Rasen bei einem Pflichtspiel. Für Ende war es das erste als Cheftrainer einer Seniorenmannschaft. Und für die Fortuna das erste seit dem 29. Februar und einem 0:2 gegen die Schalker Reserve.
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„Eine emotionale Geschichte, definitiv“, sagte Ende. „Wir sind sehr froh, wieder das zu tun, woran wir am meisten Spaß haben. Für uns ist es natürlich total positiv, dass wir es hier auswärts geschafft haben, bei einem kampfstarken Gegner die ersten drei Punkte einzusammeln.“
Ende hatte in Francis Ubabuike, Dan-Patrick Poggenberg, Julian Günther-Schmidt, Jannik Löhden und Nico Brandenburger gleich seine fünf prominentesten Neuzugänge in die Startelf beordert. Aus der vermeintlich stärksten Elf fehlte nur Regisseur Maik Kegel, der Großteile der Vorbereitung aufgrund eines Muskelfaserrisses verpasst hatte. Bergisch Gladbach versuchte, den Favoriten mit Kampfeslust und enger Deckung zu beeindrucken. Das gelang zunächst auch sehr ordentlich. „Wir haben nicht den Fluss ins Spiel bekommen, wie wir es uns gewünscht hatten“, sagte Ende. „Bergisch Gladbach hat sehr mannorientiert gespielt, sie wollten uns das Leben schwer machen.“ Erst in der 23. Minute hatte die Fortuna die erste gute Chance: Kapitän Franko Uzelac setzte einen Kopfball nach einer Hereingabe von Ubabuike knapp über die Latte. Nach einer guten Bergisch Gladbacher Möglichkeit traf Günther-Schmidt kurz vor der Pause zur vermeintlichen Führung – doch der Angreifer hatte im Abseits gestanden (43.).
Prokoph und Salman treffen
„Mein Gefühl in der Halbzeit war: Wenn wir das Ding hinten zu Null halten, dann werden wir das Spiel gewinnen. Davon war ich überzeugt“, berichtete Trainer Ende. „Für uns stand das Thema Ruhe bewahren ganz oben.“ Und das Gefühl des 40-Jährigen war korrekt. Nach einem Foul am agilen Günther-Schmidt verwandelte Roman Prokoph den fälligen Strafstoß in der 54. Minute. Bergisch Gladbach musste fortan mehr Risiken eingehen, wodurch Fortuna Räume zum Kontern erhielt. Prokoph (64.) und Uzelac (66.) ließen noch gute Möglichkeiten liegen. Der kurz zuvor eingewechselte Hamza Salman machte es in der 68. Minute besser: Nach Vorarbeit von Timo Hölscher, dem 20-jährigen Mittelfeldspieler, einem der Gewinner der Vorbereitung, traf Salman zum 2:0. Die Partie war entschieden. „Wir haben das Ding sicher nicht mit Fahnen und Trompeten gewonnen, aber ein Auswärtssieg zu Null – Respekt“, sagte Ende.