Nach 0:0 gegen HombergFortuna Köln bedauert das Ende der Siegesserie
Köln – In der Schlussphase hielt es Hanns-Jörg Westendorf nicht mehr auf seinem Platz. Der Präsident des SC Fortuna Köln ging von der Tribüne in den Innenraum und stellte sich hinter das Tor des VfB Homberg. Westendorf wollte hautnah dabei sein, falls sich die Schlussoffensive des Südstadt-Klubs gegen den Abstiegskandidaten noch bezahlt machen sollte. Doch das tat sie am Dienstagabend nicht.
So riss die Serie der Fortuna in der Fußball-Regionalliga West nach fünf Siegen in Folge beim 0:0 im Nachholspiel – und Westendorf schlich enttäuscht zur Mannschaft und Trainer Alexander Ende. „Wir hätten unsere Serie gerne ausgebaut. Das ist uns leider nicht gelungen. Gegen einen Gegner, der sehr kampfstark war und es gut verteidigt hat“, resümierte der Coach.
Gänzlich unzufrieden sei er aber nicht, betonte Ende. Immerhin war es das zwölfte Spiel in Serie ohne Niederlage.
Entscheidender Mann am Abend war einer, der gar nicht im Kader stand: Roman Prokoph. Nach dem Winter-Abgang von Julian Günther-Schmidt zum 1. FC Saarbrücken ist der 35-Jährige Fortunas einzig verbliebener Stürmer. Doch Prokoph konnte aufgrund von muskulären Problemen nicht mitwirken.
So musste Ende improvisieren. Zunächst wechselten sich die offensiven Mittelfeldspieler Hamza Salman und Mike Owusu im Sturmzentrum ab, konnten aber kaum Bälle festmachen und verteilen – eine der großen Stärken Prokophs. Gefährlich wurde die Fortuna nur nach Standardsituationen. Genauer gesagt, nach Ecken von der rechten Seite. Dominik Lanius scheiterte per Kopf an der Latte, wenig später verfehlte Nico Brandenburgers Versuch das Tor nur knapp.
Aus dem Spiel heraus kam kaum etwas zustande. „Das Kombinationsspiel war leider nicht so flüssig und nicht so fehlerfrei. In der ersten Hälfte haben wir nicht die Wege in die Tiefe gemacht, wie wir es vorher eigentlich besprochen hatten“, kritisierte Trainer Ende. „Auf einigen Positionen haben uns die Laufwege gefehlt. Das ist enttäuschend.“
Nachdem die Kölner in der 60. Minute einen Schreckmoment überstanden hatten – Hombergs Said Harouz stand plötzlich frei vor Kevin Rauhut, scheiterte dann aber beim Abschluss kläglich – ging es weiter mit Endes Sturm-Improvisation. Riki Isobe wurde eingewechselt, der 21-jährige Japaner ist eigentlich in der Mittelrheinliga-Reserve aktiv, trainiert aber aktuell beim Regionalliga-Team. In der 75. Minute hatte Isobe die größte Chance der Partie, als er Hombergs Keeper bereits umspielt hatte, aber aus einem Meter nur an den Pfosten schoss.
Spieler aus der Zweiten Mannschaft helfen
„Riki hätte ich es total gegönnt. Er trainiert seit einiger Zeit bei uns mit, er ist sehr, sehr fleißig“, sagte Ende, der Reserve-Trainer Marco Zillken ein Kompliment für seine Arbeit aussprach: „Die Jungs, die aus der zweiten Mannschaft zu uns kommen, die helfen uns weiter. Ich hatte überhaupt keine Bauchschmerzen, Riki reinzuwerfen. Wenn er den Schuss nicht an den Pfosten setzt, sondern ins Tor – das wäre natürlich eine tolle Geschichte gewesen.“
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So zog Ende noch seinen letzten Joker und beorderte den 2,01 Meter großen Innenverteidiger Jannik Löhden ins Sturmzentrum. Doch für die Entscheidung sorgen konnte auch der Kapitän nicht mehr. „Es nützt uns ja nichts, wenn wir Jannik als Turm vorne reinstellen und ihn dann nicht mit Flanken füttern“, sagte Ende. Immerhin kann der Trainer im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte am Samstag (14 Uhr, Südstadion) wohl wieder mit seinem Stürmer Prokoph planen. Das würde die Chancen auf drei Punkte und für einen ruhigeren Tribünen-Aufenthalt von Präsident Westendorf deutlich erhöhen.
SC Fortuna: Rauhut – Itter (63. Najar), Löhden, Lanius, Poggenberg – Brandenburger (46. Hölscher), Kegel (75. Rumpf) – Ochoijski, Salman, Ubabuike (63. Isobe) – Owusu.