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Zugang Pascal Itter im Interview„Fortuna Köln hat Tradition und ist ambitioniert"

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Itter

Pascal Itter gewann mit der U 19 des DFB den EM-Titel.

Köln – Im siebten Jahr nach seinem U-19-Europameistertitel ist der ehemalige DFB-Auswahlspieler Pascal Itter zum SC Fortuna Köln gewechselt. Beim 3:0 gegen Bergisch Gladbach stand der 25-jährige Rechtsverteidiger direkt in der Startelf. Danach wurde er beim 2:0 in Straelen eingewechselt. Nun bremst ihn ein positiver Corona-Test innerhalb des Teams und die angeordnete Quarantäne aus.

Herr Itter, Lockdown- und Quarantäne-Zeiten können ja zum Nachdenken einladen. Worum drehen sich Ihre Gedanken aktuell?Um alles Mögliche natürlich. Was vor allem im Raum steht, ist die Frage, wie man die Zeit rumkriegt. Wir bewegen uns ohne Trainingspläne im Homework-Bereich. Wenn man ein Fahrrad oder ein Laufband zuhause hat, ist das natürlich optimal. Wenn man aber kein Gym zuhause hat, hilft man sich da eher mit Alltagsgegenständen aus. Zudem gibt es Online-Fitnesstraining mit Fortunas Athletiktrainer. Man muss da schon kreativ sein.

„Hinbekommen“ haben Sie 2014 auch den Europameister-Titel in Ungarn. Wie haben Sie die Zeit unter Marcus Sorg bei der deutschen U19-Nationalmannschaft in Erinnerung?Das sind natürlich super Erinnerungen. Ich denke zwar nicht jeden Tag daran, aber wenn man darauf angesprochen wird, kommen schon die Bilder und Emotionen hoch. Das war einfach eine geile Sache. Das werde ich nicht vergessen, weil es einschneidende Erlebnisse sind. Wir können immer zurückdenken und sagen: „Hey wir waren eine eingeschworene Einheit und haben es damals gepackt.“

Pascal Itter wurde am 3. April 1995 im nordhessischen Schwalmstadt geboren und begann beim TV Schierling mit dem Fußballspielen. Im Bundesliga-Nachwuchs des 1. FC Nürnberg (2009 bis 2013) und des FC Schalke 04 (2013/14) wurde der Rechtsfuß ausgebildet. Auch in den Auswahl-Teams des DFB war der rechte Flügelflitzer von 2010 bis 2014 erfolgreich und hatte beim erfolgreichen EM-Turnier für die deutsche U19 in Ungar immerhin zwei Einsätze. Eine Laufbahn als Bundesliga-Spieler blieb ihm in Gelsenkirchen verwehrt, sodass er zum österreichischen Erstligisten SV Grödig (2015/16) und von dort zum SC Paderborn (2016 bis 2018) wechselte. Dort absolvierte er zwölf Drittliga-Spiele. Nach seinem Wechsel zum Chemnitzer FC (CFC) kamen 32 Partien dazu. Nach dem Abstieg mit dem CFC 2020 war der 25-Jährige ein halbes Jahr vereinslos und ist nun Spieler des SC Fortuna Köln. (alw)

Nach diesem Höhepunkt dürften Sie gewisse Vorstellungen von ihrer Karriere entwickelt haben. Immerhin waren sie U19-Kapitän des FC Schalke.Meine subjektive Wahrnehmung war damals schon so, dass ich das Bestmögliche erreichen kann. Das wäre in Deutschland dann der Bundesligaspieler gewesen. Das ist mir aber verwehrt geblieben, weil andere Spieler im Profikader mehr Qualität hatten. Ich habe dann auch auf anderen Wegen versucht, dieses Ziel zu erreichen. Da kam dann auch ein Stück weit Pech dazu mit Abstiegen und Verletzungen. Ich denke da aber wenig zurück. Weil das Heute und das Jetzt immer besser sind.

Über den österreichischen Erstligisten SV Grödig und die Drittligisten SC Paderborn und Chemnitzer FC sind Sie nun in Köln gelandet. Fällt es schwer zu akzeptieren, dass die Kimmichs und Brandts auf der großen Bühne spielen und Sie „nur“ im Südstadion?Nein, eher weniger. Es bringt ja auch nichts, sich da fünf, sechs Jahre den Kopf zu zerbrechen. Die meisten der Jungs, die es geschafft haben, waren damals schon sehr, sehr stark und vor allem auch in Ordnung. Die haben genauso gearbeitet wie ich und bei ihnen hat es funktioniert. Das ist manchmal im Leben so. Bei manchen funktioniert es und bei anderen reicht es eben nicht für ganz oben. Ich bin dafür, immer das Beste aus dem zu machen, was einem gegeben wird. Und das war in meinem Fall jetzt Fortuna Köln.

AlexEnde

Trainer Alexander Ende (l.) hat Pascal Itter von einem Wechsel zum SC Fortuna überzeugt.

Alexander Ende ist der neue Trainer und hat Sie von seinem Weg mit den Südstädtern überzeugt. Welche Trainer haben Sie bisher geprägt?Besonders geprägt hat mich damals in der U 19 von Schalke Norbert Elgert. Ihm schreibe ich immer noch voller Hochachtung zum Geburtstag oder gratuliere, wenn er mal wieder Erfolge verbuchen konnte. Ich hatte das große Glück unter ihm ein Jahr Kapitän zu sein. Das hat mich fußballerisch und auch menschlich geprägt. Sonst hat man im Fußball öfter Trainerwechsel als es einem lieb ist. Bei Alex Ende habe ich aber auch ein sehr gutes Gefühl und hoffe, dass es mit ihm ihn eine ähnliche Richtung geht.

Neben der Trainerpersönlichkeit Ende: Welche Faktoren haben für Sie als Drittliga-Stammspieler den Ausschlag für Fortuna Köln gegeben?Fortuna hat eine gewisse Tradition und ist ein familiärer Klub. Hier kennt jeder jeden. So etwas gefällt mir. Ein klarer, kollegialer, familiärer Umgang. Dass man Sachen klar anspricht. Davon bin ich ein Riesenfan. Zudem ist der Verein ambitioniert, erfolgreich zu sein. Das hat den Ausschlag gegeben.

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Welche Eindrücke haben Sie in den drei Wochen vor der Quarantäne von ihren neuen Teamkollegen bekommen?Das ist wirklich ein sehr, sehr eingeschworener Haufen. Ich hatte es glaube ich noch nie so leicht als neuer Spieler in eine Mannschaft zu kommen und sich gleich zugehörig zu fühlen. Darüber bin ich sehr froh, weil ich es mir so gut wirklich nicht vorstellen konnte. Jetzt will ich mit Leistungen zeigen, dass es kein Fehler war, mich zu holen.

Das heißt die Fans von Fortuna müssen sich keine Sorgen machen, dass die Südstadt für Sie nur eine Durchgangsstation wird. Zuletzt sind ja bereits Julian Günther-Schmidt und Nico Ochojski in die Dritte Liga transferiert worden!?Man weiß das natürlich nie. Aber ich habe den Verein schon so ausgewählt, dass ich hier etwas mit anpacken kann. Für mich persönlich geht es darum, wieder ans Spielen zu kommen und in einer Mannschaft zu sein, die gemeinsam ein Ziel verfolgt. Schon bis zum Sommer versuchen wir so viele Siege wie möglich einzufahren und dann wird das neue Saisonziel ausgegeben.