2:1-Sieg im DerbyFortuna Köln wählt gegen den FC die richtigen Mittel
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Köln – Hochzufrieden zeigte sich Alexander Ende nach dem erfolgreichen Wiedereinstieg des SC Fortuna Köln in den Spielbetrieb der Regionalliga West. 2:1 (2:0) gewann der Südstadt-Klub am Samstag das Derby bei der U 21 des 1. FC Köln im Franz-Kremer-Stadion. Knapp einen Monat hatte der Südstadt-Klub wegen einer Mannschafts-Quarantäne und Spielabsagen pausieren müssen. Der blendenden Form der Fortuna konnte die Unterbrechung offenbar nichts anhaben. „Wir haben auf einem sehr schwierigen Geläuf die richtigen Mittel und Wege gefunden, um dieses kampfbetonte Spiel für uns zu entscheiden“, resümierte Fortuna-Trainer Ende.
Es war der fünfte Sieg in Serie für den Tabellendritten – die letzte Niederlage der Zollstocker datiert von Mitte November.
„Die cleverere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben die falschen Mittel gewählt, daher geht der Sieg für die Fortuna in Ordnung“, sagte Mark Zimmermann. Der Trainer de FC-U-21 suchte nach der Heimniederlage nicht nach Ausreden. Der Coach kritisierte insbesondere, dass seine Mannschaft gegen die hochgewachsene Fortuna-Innenverteidigung aus Jannik Löhden und Dominik Lanius primär mit hohen Bällen agiert habe: „Da hätten wir viel mehr flach hineinspielen müssen.“
Auf dem Rasen des Franz-Kremer-Stadions, der sich trotz der Wetterbesserung weiter in einem kritischen Zustand befindet, sei „kein filigranes Spiel“ möglich gewesen, analysierte Zimmermann. Dennoch habe sein Team zu oft die spielerische Lösung auf diesem Untergrund gesucht. Zudem habe der FC bei Ballgewinnen „zu lange gebraucht, um den Ball zu kontrollieren“, ärgerte sich der Coach.
FC verpasst Traumstart
Beinahe wäre dem FC ein Traumstart geglückt: Jaehwan Hwang stand nach dem Zuspiel von Tim Lemperle jedoch im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte (13.). Lukas Nottbeck scheiterte mit einem Kopfball an Fortunas Keeper Kevin Rauhut (21.). Stattdessen gingen die Gäste aus der Südstadt in Führung: Nico Ochojski verwandelte einen Freistoß aus etwas über 20 Metern zum 1:0 (25.). „Das war ein zu einfaches Foul am Strafraum“, ärgerte sich Zimmermann über die Entstehung des Gegentreffers nach einem Foul von Ex-Fortune Nottbeck.
Noch bitterer: Eine Hereingabe von Mike Owusu von der Grundlinie drückte Roman Prokoph, früher für die FC-Reserve aktiv, zum 2:0 über die Linie (45.+1). „Da sind wir zu passiv“, kritisierte Zimmermann.
Der Coach war insgesamt nicht mit der Tiefe im Angriffsspiel seiner Mannschaft zufrieden, brachte daher nach der Pause Olli Schmitt in die Partie. Und der Angreifer zahlte das Vertrauen mit einer engagierten Leistung zurück, belohnte sich mit dem Anschlusstreffer, einem hohen Ball fast von der Grundlinie, die sich noch ins Tor senkte (67.).„Danach hat Fortuna nur noch verteidigt“, so Zimmermann. Der Ausgleich wollte jedoch nicht mehr gelingen, auch wenn Schmitt (77.) und Marius Laux (90.) noch gute Gelegenheiten zum 2:2 hatten.
Beim FC feierte in der Schlussphase mit Jens Castrop noch ein Talent aus der eigenen U19 seine Premiere in der Regionalliga West, konnte jedoch keine Akzente mehr setzen. Der 17-Jährige gehört in den kommenden Wochen vorerst fest zum U-21-Kader, nachdem es fraglich ist, ob und wann die U19 ihren Spielbetrieb nochmals aufnehmen kann.
„Ich bin sehr froh darüber, dass wir die kommenden intensiven Wochen mit einem Sieg eingeläutet haben“, sagte Fortuna-Trainer Ende. „Denn eines ist klar: Man regeneriert mit Glücksgefühlen schneller und diese Glücksgefühle holt man sich eben über Siege.“ Für die Fortuna geht es bereits am Dienstag mit dem Nachholspiel gegen den VfB Homberg weiter (19.30 Uhr, Südstadion).