Der Südstadt-Klub überwintert als Tabellendritter und im Viertelfinale des Mittelrheinpokals.
RegionalligaFortuna Köln spielt eine teils spektakuläre Hinrunde – hat aber Abzüge in der B-Note
Für den SC Fortuna Köln ist es eine Verschnaufpause zum richtigen Zeitpunkt. Das trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses mühsame 5:1 im Pokal-Achtelfinale beim aufmüpfigen Kreisligisten Bergfried Leverkusen hatte der Südstadt-Klub – geschwächt durch Verletzungen und Erkrankungen – mit dem letzten Aufgebot erkämpft. Nun steht zwischen den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar Erholung auf der Tagesordnung. Chefcoach Markus von Ahlen regeneriert einige Tage in Lissabon.
Den Trip nach Portugal kann Fortunas Trainer einigermaßen entspannt angehen. Immerhin liegt seine Mannschaft sportlich im Soll. Der Südstadt-Klub steht im Pokal-Viertelfinale und könnte in der Regionalliga West durch ein erfolgreiches Nachholspiel bei Wegberg-Beeck (Termin steht noch nicht fest) bis auf vier Punkte an Tabellenführer 1. FC Bocholt heranrücken. „Wir wollen maximalen Erfolg, in jedem Spiel“, sagt Trainer von Ahlen – die Wörter „Meisterschaft“ oder „Aufstieg“ gehen dem Coach nicht über die Lippen.
Spiel gegen SV Rödinghausen war ein Ausschlag nach unten
Dafür aber lobende Worte in Richtung seiner Mannschaft. „Wir wollen das Positive sehen“, sagt der 52-Jährige schmunzelnd. „Abgesehen vom Rödinghausen-Spiel (1:3-Niederlage, d. Red.) war viel Ansehnliches dabei, teilweise war es spektakulär.“ Zweimal hatte die Fortuna einen 0:3-Rückstand gedreht. Gegen Mönchengladbach II gelang ein 4:3-Sieg, gegen die U 21 des 1. FC Köln zumindest ein Unentschieden. Von Ahlen lobte den Zusammenhalt beim Team aus Zollstock, „wir sind füreinander da. Außerhalb des Platzes und darauf“.
Luft nach oben sieht der Coach trotz der guten Hinserie. Offensiv habe seine Mannschaft zuweilen die Effizienz vermissen lassen. Zudem erhofft sich von Ahlen für die Rückrunde im Angriffsspiel mehr Mut zum Risiko und zu frühen, überraschenden Bällen. Defensiv müsse die Zahl der individuellen Fehler reduziert werden.
Verpflichtung von Kevin Holzweiler „im Bereich des Möglichen“
Personell steht in der Rückrundenvorbereitung ein Mann im Fokus: Kevin Holzweiler. Der 29 Jahre alte Außenbahnspieler ist derzeit vereinslos, hielt sich in den vergangenen Wochen aber beim SC Fortuna fit. Auch beim Trainingsauftakt Anfang Januar soll der Ex-Profi des FC Viktoria wieder dabei sein, zudem hat der Südstadt-Klub eine Spielerlaubnis für Testspiele beantragt. Trainer von Ahlen sieht eine feste Verpflichtung des Routiniers „im Bereich des Möglichen“ – im Januar würden Verein und Spieler die Perspektiven besprechen. Abgänge im Winter werde es, so die aktuelle Einschätzung des Trainers, keine geben.
Unklar ist derweil die fußballerische Zukunft von Maik Kegel. Der Mittelfeldspieler hatte sich beim 4:3-Spektakel gegen Gladbach II erneut einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Saison ist für den 34-Jährigen nach seiner dritten derartigen Verletzung auf jeden Fall gelaufen. Wie es anschließend weitergeht, ist offen. „Er setzt alles daran, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden“, sagt von Ahlen.