Der Südstadt-Klub lädt viele alte Helden zur 75-Jahr-Feier und besiegt Bocholt 1:0.
Fortuna KölnJubiläumsspiel als Klassentreffen – Trainer-Legende Martin Luppen glänzt als Hellseher
Von Christian Krämer
Lesezeit 2 Minuten
Martin Luppen (v. links), Sebastian Zinke und Hannes Linßen
Copyright: Herbert Bucco
Martin Luppen sollte Recht behalten. Die inzwischen 86 Jahre alte Trainerlegende des SC Fortuna Köln gab zusammen mit Uwe Koschinat, einem seiner erfolgreichsten Nachfolger, am Freitagabend ein Halbzeit-Interview im Südstadion. „Das wird ein 1:0-Spiel, wer das eine Tor macht, gewinnt“, prognostizierte der Mann, der den Südstadt-Klub 1973 in die Bundesliga und 1983 ins DFB-Pokalfinale geführt hatte, beim bis dahin torlosen Spiel der Kölner gegen den 1. FC Bocholt.
In Halbzeit zwei dauerte es keine sieben Minuten, bis Luppens Vorhersage wahr wurde: Nach schönem Pass von Stipe Batarilo erzielte Sascha Marquet den 1:0-Siegtreffer für die Fortuna. Der Klub bleibt damit in der Regionalliga West im Jahr 2023 ungeschlagen und kletterte auf Platz sechs. „Es war ein Sieg der Leidenschaft, ein Sieg des Teamgeistes“, lobte Trainer Markus von Ahlen. Dass Marquets Tor das einzige sportliche Highlight beim ansonsten trist-kalten Jubiläumsspiel blieb, interessierte hinterher kaum mehr. Deutlich sehenswerter als die Partie war die bunte Chorografie der Fans im Bereich Stehplatz Mitte.
Klassentreffen der Aufstiegsmannschaft von 2014
Auch auf der Haupttribüne und im VIP-Zelt war viel los: Die Fortuna hatte ihr 75-jähriges Bestehen als eine Art großes Klassentreffen inszeniert. Zwischen ehemaligen Teamkameraden, die sich lange nicht gesehen und nun doch wiedererkannt hatten, gab es freundschaftliche Umarmungen. Hannes Linßen, langjähriger Spieler und mehrfach Trainer der Fortuna, forderte mit einem Lächeln, ihn fortan als laufstärksten Profi der Vereinshistorie zu betrachten.
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Untermalt vom Live-Kommentar des dramatischen Relegations-Rückspiels in München aus dem Sommer 2014 wurden auch viele der damals zu „Südstadt-Legenden“ aufgestiegenen Spieler begrüßt: Neben dem Torschützen Oliver Laux standen Ercan Aydogmus, Ozan Yilmaz, Markus Pazurek, Thomas Kraus, Florian Hörnig, Sebastian Zinke, Hamdi Dahmani, Daniel Flottmann, Ex-Torwarttrainer Toni Hafkemeyer sowie Ex-Chefcoach Koschinat an einem Tisch und ließen die gemeinsamen Zeiten Revue passieren.
Bernd Neuendorf würdigt Arbeit der Fortuna
Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf war der Einladung der Fortuna gefolgt und war von der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt direkt ins Südstadion gekommen. Ein Besuch zum Jubiläum sei für ihn, den „Präsidenten der Amateure“, Ehrensache, sagte Neuendorf. „Alles redet immer über die 36 Bundesligisten und den Profifußball. Aber wir beim DFB schätzen natürlich auch die Arbeit der Basis mit den vielen Ehrenamtlichen. Das muss man würdigen.“
SC Fortuna Köln: Weis – Nadjombe, Rumpf, Bauens, Langer – Batarilo, Kegel (80. Försterling), Stanilewicz (90. Di Fine) – Budimbu (87. Wellers), Lokotsch (46. Hölscher), Marquet. – Tor: 1:0 Marquet (52.). – Zuschauer: 3031.