Der Mittelfeldmann des Südstadt-Klubs spricht über ein erstes Jahr in Zollstock, die aktuelle Saison und das Topspiel gegen Oberhausen.
Joshua Eze„Am schönsten wäre es, mit Fortuna Köln eine Liga höher zu spielen“
Herr Eze, der Saisonstart in der Regionalliga West lief für Fortuna Köln optimal, doch in den letzten Spielen büßte das Team etwas Schwung ein.
Joshua Eze: Wir sind gut in die Saison gestartet, haben eine gute Performance gezeigt und konnten knappe Spiele für uns entscheiden. Wir sind oben noch mit dabei, alles ist knapp. Wir hoffen, dass wir den Schub vom Saisonauftakt wiederfinden können und mit in die nächsten Partien nehmen können. Es fehlen aktuell die Tore. Aber das bekommen wir wieder hin. Wir sind eine starke Truppe. Es täuscht, weil wir zuletzt keine drei Punkte mehr geholt haben.
Viele Ihrer Mitspieler sprechen nach dem Umbruch im Sommer von einer tollen Stimmung im Team. Wie sehen Sie das Zusammenspiel?
Die älteren Spieler helfen uns in jeder Hinsicht, sei es auf oder außerhalb des Platzes. Wir haben viele junge Spieler aus der U19, die hochkommen und nicht wissen, wie der Fußball in der Regionalliga ist. Die erfahrenen Spieler helfen uns dabei im Training, wir können viel von ihnen lernen.
Während Ihrer Verletzung half Arnold Budimbu im Mittelfeld aus. Wie nehmen Sie den daraus entstandenen Konkurrenzkampf mit ihm und Adrian Stanilewicz an?
Bei uns ist das ein freundschaftlicher Konkurrenzkampf. Ich bin im Zusammenspiel mit Adrian Stanilewicz eher der defensivere Teil für die Zweikampfgewinnung, die Spieleröffnung übernimmt er. Arnold Budimbu und Adrian können mir immer was mitgeben, sie geben mir viele Tipps.
Dennoch wurden Sie von Trainer Matthias Mink am vergangenen Spieltag nach 45 Minuten beim 1:1 gegen Gütersloh ausgewechselt. Waren Sie sauer darüber?
Nein, keineswegs. Ich war unzufrieden mit mir selbst und mit meiner Leistung. Ich habe früh eine Gelbe Karte erhalten, weil ich mich im Zweikampf nicht gut angestellt habe. Vom Trainer war die Auswechslung die logische und richtige Entscheidung. Ich möchte mich in den nächsten Partien deutlich verbessern.
Wie fällt Ihr Fazit nach etwas über einem Jahr bei Fortuna Köln aus?
Das erste Jahr in der Südstadt war unfassbar. Der Verein und das Team haben mich sehr gut aufgenommen. Ich habe viele Spiele gemacht. Es fällt dann einfacher, sich in die Mannschaft zu integrieren. Die Spieler sind alle sehr nett. Da bin ich etwas überrascht gewesen, dass das alles so schnell ging.
Sie mussten in Ihrer Karriere immer wieder Verletzungen verkraften. Wie haben Sie gelernt, damit umzugehen?
Verletzungen sind immer Rückschritte, besonders wenn man einen guten Flow hatte. Das ist natürlich auf dem Platz auch immer ein Schock. Ich versuche immer, die Reha so gut es geht zu bestreiten, alle Übungen sauber zu machen, um besser wieder ins Spiel zu kommen. Das ist aber für jeden Sportler eine komplizierte Situation. Ich versuche, auf meine Ernährung zu achten und mein Krafttraining durchzuziehen, sodass ich in Zukunft Verletzungen verhindern kann.
Am Samstag folgt das nächste Topspiel. Der Tabellendritte Rot-Weiß Oberhausen kommt ins Südstadion (14 Uhr). Was für eine Partie erwarten Sie?
Oberhausen steht zu Recht da, wo sie stehen. Sie haben eine gute Truppe, spielen tollen Fußball, können mit dem Ball viel, sind aber auch körperlich robust. Das wird eine harte Nummer. Wir müssen einhundert Prozent geben und unsere Torchancen dann mal reinmachen.
Denken Sie schon an die nächste Saison? Oder sogar darüber hinaus?
Über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken. Wenn man gut spielt, kommt man weit, das ist meine Einstellung. Aber natürlich wäre es toll, in Zukunft mal höher zu spielen. Am schönsten wäre es natürlich, mit Fortuna Köln eine Liga höher zu spielen.
Sie sind gebürtiger Leverkusener und haben zwölf Jahre in der Jugend von Bayer 04 verbracht. War das beim Wechsel nach Köln ein Thema im Team?
Nein, schnippische Kommentare musste ich zum Glück von der Mannschaft noch nie hinnehmen (lacht). Ich schaue mir die Spiele von Bayer bis heute aber dennoch gerne an.