Der Südstadt-Klub kassiert beim Außenseiter eine Niederlage und hat zehn Punkte Rückstand auf Platz eins.
1:3-Pleite in WiedenbrückDer SC Fortuna Köln verabschiedet sich aus dem Titelrennen
Sollte irgendwann im Sommer die Frage aufkommen, wann der SC Fortuna Köln seine Chance auf die Meisterschaft und die Rückkehr in Liga drei endgültig vergeben hat, so wäre die Antwort wohl: am Karnevalssamstag, auf dem Acker von Wiedenbrück. Denn der Südstadt-Klub kassierte in der Regionalliga West eine 1:3 (1:1)-Niederlage beim Tabellendreizehnten und machte den Fehlstart ins neue Jahr nach dem dürftigen 0:0 gegen Paderborn II in der Vorwoche perfekt.
„Wir gehen früh in Führung, aber auf dem tiefen Boden konnten wir danach leider unsere spielerische Qualität nicht wie gewohnt zeigen. Wir hatten insgesamt wenig Torchancen“, resümierte Kevin Rodrigues-Pires. „Die Niederlage heute ist maximal bitter und ärgerlich.“
Kevin Rodrigues-Pires bringt Fortuna Köln früh in Führung
Dabei hätte der Auftakt aus Sicht des Südstadt-Klubs nicht besser verlaufen können. Neuzugang Rodrigues-Pires, der wegen Adrian Stanilewiczs Gelbsperre zu einem frühen Startelf-Debüt kam, versenkte nach knapp vier Minuten einen Freistoß mit dem linken Fuß zum 1:0 – es war sein erster Torschuss für die Fortuna überhaupt. Doch Fortunas Führung hielt nicht lange. In der zehnten Minute klärte Innenverteidiger Jonas Scholz einen Freistoß per Kopf nur unzureichend. Saban Kaptan traf von der Strafraumkante flach ins lange Eck zum Ausgleich.
Nach 55 Minuten kam es im Wiedenbrücker Strafraum zur vielleicht entscheidenden Szene der Partie. Danny Breitfelder hatte sich im Zweikampf gut von seinem Gegenspieler gelöst und setzte den freien Justin Steinkötter in Szene. Fortunas Angreifer stand frei vor Keeper Marcel Hölscher – und scheiterte am Schlussmann der Gastgeber. Bereits in Halbzeit eins hatte Hölscher einen Kopfball von Breitfelder stark pariert. „Wenn wir das 2:1 machen, ist das Spiel für uns gelaufen, dann muss der Gegner aufmachen. Dann können wir die Konter setzen“, sagte Rodrigues-Pires.
Richard Sukuta-Pasu feiert Debüt für Fortuna Köln
Die Strafe für die Kölner Fahrlässigkeit folgte schnell. Nach einer knappen Stunde landete eine Kopfball-Bogenlampe von Rodrigues-Pires auf dem Fuß von Tim Böhmer. Dessen unplatzierten Schuss ließ Fortuna-Keeper André Weis nach vorne abprallen, Jan Lukas Liehr staubte zum 2:1 ab, die Partie war gedreht. Wenig später kam Ex-Bundesliga-Profi Richard Sukuta-Pasu zu seinem Debüt für den SC Fortuna, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen.
In der 75. Minute gelang Wiedenbrück das 3:1. Philip Aboagye verwandelte einen Foulelfmeter, nachdem Jonas Scholz im Strafraum gegen Bahattin Karahan ungeschickt in einen Zweikampf gegangen war. „In der zweiten Halbzeit hatten wir diese eine Chance, die du dann einfach machen musst, wenn du hier gewinnen willst“, sagte Trainer von Ahlen. „Der Gegner war am Ende wacher und gieriger. Wir haben alles gegeben, insofern kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
Dominik Lanius erleidet Kopfverletzung
Neben der Niederlage musste der SC Fortuna auch noch eine Verletzung seines Abwehrchefs verkraften. Dominik Lanius hatte sich am Ende der ersten Halbzeit nach einem Zusammenprall mit Niklas Szeleschus eine Gesichtsverletzung zugezogen und musste ausgewechselt werden.
Der SC Fortuna, den inzwischen zehn Punkte von Tabellenführer Alemannia Aachen trennen, geht angeschlagen in die englische Karnevals-Woche. Am Mittwochabend ist der Südstadt-Klub im Nachholspiel zu Gast beim FC Wegberg-Beeck (19.30 Uhr).
Fortuna Köln: Weis – Ernst, Scholz, Lanius (41. Hölscher), Langer – Pires (67. Matter), Eze, Budimbu (63. Mika) – Batarilo, Breitfelder, Steinkötter (63. Sukuta-Pasu). – Tore: 0:1 Pires (4.), 1:1 Kaptan (10.), 2:1 Liehr (60.), 3:1 Aboagye (75., Foulelfmeter).