Am Freitagabend ist der SC Fortuna Köln zu Gast beim Wuppertaler SV. Der Südstadt-Klub möchte seinen perfekten Saisonstart ausbauen.
Regionalliga-SpitzenreiterFortuna Kölns außerordentliche Momentaufnahme
Seit dem vergangenen Freitagabend ist der SC Fortuna Köln der Gejagte in der Fußball-Regionalliga West. Dank des Sieges gegen Borussia Mönchengladbach II (4:2) und des Duisburger Patzers in Paderborn (1:2) zog der Südstadt-Klub mit 15 Punkten aus fünf Spielen vorbei am MSV. An diesem Freitag möchte die Fortuna ihren Spitzenplatz verteidigen – sie könnte den Vorsprung sogar ausbauen. Wieder treten beide Topteams parallel an, Köln ist zu Gast beim Wuppertaler SV, Duisburg empfängt Fortuna Düsseldorf II (19.30 Uhr).
Trotz des rekordverdächtigen Saisonstarts der Fortuna herrscht in Zollstock Zurückhaltung – keine Spur von Korrekturen des Saisonziels oder frühen Träumen von der Meisterschaft. „Es ist eine Momentaufnahme. Die ist natürlich außerordentlich“, sagt Trainer und Sportdirektor Matthias Mink, schiebt aber sofort nach: „Wir werden das jetzt nicht überbewerten. Wichtig ist, dass wir mit Nachhaltigkeit arbeiten und gucken, dass wir die gute Form in die nächsten Wochen transportiert bekommen.“
Fortuna Kölns Kader hat ein Durchschnittsalter von 22,6
Der 57-Jährige spricht von einem „so nicht absehbaren Saisonstart“. Immerhin gab es einen großen Umbruch im Kader. 13 Abgänge, darunter Kapitän André Weis, Abwehrchef Dominik Lanius und Toptorjäger Leon Demaj. Im Gegenzug kamen nur sechs externe Neue. Die Lücken wurden mit Nachwuchskräften gefüllt. Weshalb der Kader nun ein Durchschnittsalter von 22,6 Jahre aufweist – ein Wert, der es mit den Zweitvertretungen aufnehmen kann.
„Die Jungs treten mit einer enormen Energie auf. Ich spüre Leidenschaft, Geschlossenheit und eine positive Einstellung – selbst bei Widerständen und Rückschlägen“, lobt Mink. Doch natürlich sei man nicht vor Fehlern gefeit. In wie weit eine Niederlage die Festigkeit der Mannschaft beeinflussen würde, kann der Trainer nicht einschätzen, „momentan hinterlassen wir einen sehr gefestigten Eindruck“.
Auch nach Rückschlägen feierte Fortuna Köln Siege
So blieb die Fortuna gegen Gladbach II unbeeindruckt, obwohl sie in der ersten Halbzeit eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatte. Gegen Bocholt lag der Südstadt-Klub dreimal in Front, kassierte drei Ausgleiche und gewann letztlich 5:3. „Das war harte Arbeit. Aber die wird im Fußball nicht immer belohnt, das wissen wir.“ Mink hofft ohnehin, dass er sich zunächst nicht mit dem Thema erste Saison-Niederlage beschäftigten muss.
Allerdings bleibt vor dem Spiel beim WSV, dem nach einem Fehlstart zuletzt der erste Sieg gelang (2:0 in Düsseldorf), die Kölner Personallage angespannt. Stürmer Hendrik Mittelstädt ist angeschlagen, die Mittelfeldspieler Joshua Eze (Muskelfaserriss) und Joel Vieting (Meniskus-OP) fallen aus. Younes Derbali, Danny Breitfelder und Finn Bauens stehen ebenfalls nicht zur Verfügung. Immerhin kehrt Innenverteidiger Seymour Fünger nach überstandener Knöchelblessur zurück.
„Wuppertal wird vermutlich abwartend spielen, das Spiel einfach gestalten und viel mit langen Bällen arbeiten“, sagt Mink. „In der Liga hat man unsere Stärken wahrgenommen. Die Art und Weise, wie wir spielen. Die Teams versuchen, Mittel dagegen zu entwickeln. Bislang hatten wir immer gute Antworten darauf.“