Der Südstadt-Klub muss sich nach zuvor zwei Siegen vor großer Kulisse gegen Duisburg geschlagen geben und verliert wichtige Punkte.
Topspiel der Regionalliga WestFortuna Köln kassiert schmerzhafte Niederlage gegen Duisburg
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Fortuna Köln und der MSV Duisburg lieferten sich ein intensives Duell
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Fortuna Köln muss einen bitteren Rückschlag verkraften. Im Topspiel der Regionalliga West unterlagen die Südstädter am 24. Spieltag Tabellenführer MSV Duisburg mit 0:2 (0:1) und verpassten damit die Chance, den Rückstand auf die Spitze zu verkürzen. Stattdessen bauten die Zebras ihren Vorsprung auf acht Punkte aus. Die Fortuna bleibt auf Rang vier – mit der ärgerlichen Erkenntnis, eine große Gelegenheit ungenutzt gelassen zu haben, Vorsprung auf die Konkurrenz aufzubauen und zugleich Duisburg unter Druck zu setzen.
Laute und überragende Kulisse
Die Schauinsland-Reisen-Arena an der Wedau bot die erwartete Topspiel-Kulisse. 16.402 Zuschauer sorgten für eine beeindruckende, lautstarke Atmosphäre am Samstagnachmittag, während sich der Fortuna-Anhang trotz niedriger Temperaturen in bester Karnevalsstimmung präsentierte. Trainer Matthias Mink nahm nur eine Änderung in der Startelf vor: Der genesene Joshua Eze kehrte für Henri Matter zurück.
Doch die Fortuna kam nur schwer in die Partie. Der MSV setzte die Gäste früh unter Druck, die sich tief fallen ließen und keinen Zugriff fanden. Duisburg belohnte sich für die druckvolle Anfangsphase: Nach einer Ecke stieg MSV-Kapitän Hahn hoch und köpfte humorlos zum 1:0 ein (12.). „Wir sind nicht gut in die Partie hereingekommen. Wir machen in der Spieleröffnung einen entscheidenden Fehler vor dem Eckball. Wir bekommen ein frühes Gegentor“, ärgerte sich Trainer Matthias Mink. „Das hat was gemacht mit der Mannschaft. Dann haben wir aber schnell ein gutes Gesicht gezeigt, ein ordentliches Spiel gemacht, mehr Ballbesitz gehabt.“
Fortuna fand nun besser in die Partie und erspielte sich gute Gelegenheiten. Die größte Chance auf den Ausgleich hatte Marvin Mika, der eine scharfe Hereingabe von Arnold Budimbu nur um Zentimeter verpasste (19.). „Die Situation muss zu einem Tor führen. Wir haben die weiteren Standards nicht gut genutzt“, monierte Mink.
Wir sind nicht gut in die Partie hereingekommen. Wir machen in der Spieleröffnung einen entscheidenden Fehler vor dem Eckball
Kurz darauf wäre den Duisburgern beinahe ein Eigentor unterlaufen: Tobias Fleckstein fälschte den Ball mit dem Fuß unglücklich ab, doch MSV-Keeper Braune verhinderte den Treffer (29.). Trotz guter Phasen ließ sich Fortuna immer wieder durch kleine Fehler aus dem Konzept bringen – Ballverluste, Ungenauigkeiten, Fehlpässe, Unterbrechungen. Duisburg witterte seine Chance: Fortuna-Torhüter Lennart Winkler ließ einen harmlosen Schuss auf kuriose Weise nach vorne abprallen und beförderte den Ball fast ins eigene Netz, konnte die Situation aber in letzter Sekunde bereinigen (35.). Wenig später parierte der 21-Jährige stark gegen Jonas Michelbrink (40.), dann strich ein Distanzschuss von Patrick Sussek haarscharf am Außenpfosten vorbei (43.). Die Partie blieb bis zur Pause offen, doch Fortuna stand nun unter Zugzwang.
Fortuna agiert entschlossen, aber ohne Zugzwang
Nach der Halbzeit zeigten sich die Zollstocker entschlossener. Das Team schob die Defensive weiter nach vorne, lief den MSV früher an und übernahm die Spielkontrolle. Doch genau das spielte Duisburg in die Karten. Nach einem schnellen Konter entwischte Sussek der Kölner Abwehr und vollendete eiskalt zum 2:0 (65.). Mink ärgerte sich über die Nachlässigkeit: „Wir kommen gut in die Halbzeit. Das 2:0 darf dann nicht passieren. Wir haben zu fehlerhaft agiert. Wir brauchen eine bessere Konterabsicherung.“
Fortuna versuchte, sich noch einmal aufzubäumen, kämpfte um den Anschluss, doch die Durchschlagskraft fehlte. Offensiv gelangen kaum zwingende Aktionen, Duisburg verteidigte clever und ließ nichts mehr zu. „Mit dem Stadion im Rücken und der Qualität der Duisburger Defensive war es dann schwer“, resümierte der Fortuna-Trainer weiter.
Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis, dass Fortuna nicht die schlechtere Mannschaft war – aber zu viele Kleinigkeiten nicht auf ihrer Seite hatte. Schon am Mittwoch geht es weiter: Im Viertelfinale des Landespokals Mittelrhein wartet Eintracht Hohkeppel. Für Mink gilt daher nur eine Devise: „Mund abputzen, weitermachen.“
Fortuna Köln: Winkler – Ernst (73. Fischer), Fünger, Pernot, Afamefuna – Eze (73. Matter) – Budimbu (84. Sarpei), Stanilewicz, Biada (73. Breitfelder), Batarilo – Mika (56. Mittelstädt). – Zuschauer: 16.402. – Tore: 1:0 Hahn (12.), 2:0 Sussek (65.).