Das 2:0 der deutschen Nationalmannschaft im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Dänemark sorgte bei Julian Nagelsmann für Begeisterung. „So ein Spiel mit Widerständen zu gewinnen, als Favorit, das macht mich stolz“, sagte der Bundestrainer unmittelbar nach dem Einzug ins Viertelfinale. Bei aller Euphorie und Vorfreude auf das Duell gegen Mitfavorit Spanien muss sich der 36-Jährige allerdings einen Vorwurf gefallen lassen. In der 59. Minute sah Nagelsmann die Gelbe Karte und wird folgerichtig von der UEFA zur Kasse gebeten.

Julian Nagelsmann erhält 2000 Euro Strafe

Was war passiert? DFB-Angreifer Kai Havertz war beim Stand von 1:0 alleine auf das dänische Tor zugelaufen und hatte die Vorentscheidung nach einem Lupfer nur hauchzart verpasst. Neben ihm war der mitgelaufene Leroy Sané von Andreas Christensen zu Fall gebracht und Havertz die Chance auf einen Querpass genommen worden. Das brachte Nagelsmann auf die Palme. Nach einer Diskussion mit den Offiziellen kassierte er die Gelbe Karte „Wenn wir quer spielen, gibt es, glaube ich, Elfmeter und eine Rote Karte. Und da habe ich gefragt, ob der Spieler keine persönliche Strafe kriegt, weil es ein Foul ist“, erklärte Nagelsmann später seinen Unmut.

2000 Euro kostet die Verwarnung laut dem Strafenkatalog des Verbandes. Ein Bußgeld, auf das Nagelsmann gerne verzichtet hätte. Doch die Strafe kommt nicht ganz unerwartet. Bereits vor Turnierbeginn räumte der Bundestrainer ein, für nichts garantieren zu können. „Ich selber, ich weiß, eine Gelbe Karte als Trainer ist unfassbar teuer bei der EM. Allein aus monetären Gesichtspunkten sollte ich mich zurückhalten, auch aus Vorbildfunktion. Aber ich kann es nicht immer, ehrlich gesagt“, erklärte Nagelsmann damals.

Kasper Hjulmand: Videobeweis-Entscheidungen waren „lächerlich“

Dementsprechend einsichtig zeigte sich der deutsche Coach nach dem Abpfiff. „Das war, ehrlich gesagt, überflüssig, weil wir einen freien Abschluss hatten, den wir nicht gemacht haben. Aber: Auch Trainer machen Fehler“, gestand Nagelsmann. Laut Bild-Informationen wird der junge Trainer die Strafe aus eigener Tasche bezahlen.

Dänemark wütend

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Merken

Deutlich schlechter gelaunt zeigte sich Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand nach der Partie. Der 52-Jährige haderte noch immer mit dem aberkannten Tor seiner Schützlinge und hielt beim TV-Interview demonstrativ ein Smartphone in die Kamera, auf dem ein Bild der VAR-Entscheidung zu sehen war, die Dänemarks vermeintlichen Führungstreffer in Minute 48 einkassiert hatte. „Wenn der VAR so benutzt wird, dann ist das lächerlich“, wütete Hjulmand am Samstag. (nis)