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Kommentar zur Champions LeagueWarum Bergamo mehr gewonnen hat, als es PSG je wird

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Paris St. Germains Superstar Neymar (r.)

  1. Paris St. Germain hat Atalanta Bergamo am Mittwochabend mit einem knappen 2:1-Sieg aus der Champions League geworfen.
  2. Die Unterschiede zwischen den Mannschaften könnten kaum größer sein. Die Franzosen gespickt mit Stars, die Italiener ohne große Namen, dafür eine Einheit.
  3. Warum Atalanta am Ende trotz des Ausscheidens mehr gewonnen hat als Paris, kommentiert unser Autor.

Köln – Es ist nicht nötig, Paris Saint-Germain mit seinem unlimitierten katarischen Finanzierungsmodell für das Böse im Fußball zu halten, um Mitgefühl mit dem Außenseiterteam aus Bergamo zu empfinden. Etwa sechs Minuten haben dem tapferen kleinen Verein gefehlt, um sein Märchen in der Champions League fortzusetzen. Dann sind der Mannschaft die Kräfte ausgegangen, und das Ensemble des deutschen Trainers Thomas Tuchel mit seinen Superstars Neymar und Mbappé ist doch noch ins Halbfinale eingezogen.

Es stellt sich danach nicht mehr die Frage, ob so ein Erfolg „verdient“ ist oder nicht. Die schiere Übermacht der Klasse hat am Ende den Zusammenbruch der Norditaliener erzwungen. Aber dem Fußball hätte eine romantische Note ganz am Ende einer furchtbaren Corona-Saison sehr gut getan. Man hätte davon erzählen können, wie sich eine Mannschaft aus der am schlimmsten von der Seuche betroffenen Region Europas gegen das Schicksal gestemmt hat.

Keine Großen Stars

Wie sie, dem mutigen Konzept ihres Trainers Gian Piero Gasperini folgend, ohne einen großen Star und ohne das herausragende Einzeltalent in die Elite der besten Vier Europas aufsteigen konnte. Mit dem nur vierzehntgrößten Etat im italienischen Fußball und einem Gesamtmarktwert der Spieler, der gerade ein Viertel dessen von PSG beträgt. Andererseits kann dieses „Aus“ an diesem lombardischen Märchen nichts ändern.

Atalanta wird als Dritter der abgelaufenen Serie-A-Saison wieder in der Champions League spielen. Die Profis werden demselben verwegenen Offensivplan ihres Trainers folgen wie zuvor. Sie werden überragende Einzel-Klasse weiterhin durch einen Teamgeist ersetzen müssen, der unter vielen Spielern dieses aus vielen Nationalitäten bestehenden Teams mit dem vergessenen Deutschen Robin Gosens an Freundschaft grenzt.

Bergamo hat sich in die Herzen der Fans gespielt

Trotz der Niederlage hat Atalanta Bergamo mehr gewonnen, als Paris Saint-Germain jemals gewinnen können wird. Dieser Verein hat sich, auch im fußballerisch stark rivalisierenden Italien, überregional in die Herzen der Fans gespielt und Sport jenseits seiner natürlichen Grenzen geboten.

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Ein Team wie PSG dagegen wird die Champions League gewinnen müssen, um die Erwartungen erstmals überhaupt zu erfüllen. Davon sind sie alle trotz dieses Sieges noch ziemlich weit entfernt.