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Umstrittene WMLukas Podolski positioniert sich zu Katar

Lesezeit 3 Minuten
Lukas Podolski

Lukas Podolski, hier im Trikot des polnischen Erstligisten Gornik Zabrze

Köln/Doha – Der frühere Weltmeister und Ex-Profi des 1. FC Köln, Lukas Podolski, hat sich zur viel kritisierten Fußball-WM in Katar positioniert. Podolski sprach am Freitag bei „Bild TV“ über die Vergabe an den Wüstenstaat und die anhaltende Kritik: „Wer sich nicht auf die WM freut, egal ob Spieler oder Fan, der hat sie nicht alle“, so Podolski in dem Gespräch.

Lukas Podolski über WM-Vergabe: „Es wird immer Diskussionen geben“

„Ich glaube, es ist das größte Fußball-Event, und auch das größte Event weltweit. Ich freu' mich darauf“, sagte der 37-Jährige. Auf die Frage, ob er die Diskussion und die Kritik nicht verstehen könnte, antwortete er: „Das habe ich ja gar nicht gesagt, dass ich das nicht verstehe. Sondern es wird immer Diskussionen geben, wenn die WM wieder in ein anderes Land vergeben wird. Die Diskussion werden wir immer haben. Es wird immer Kritiker geben, die sich mit etwas beschäftigen“, so der Fußballer, der zwischen 2003 und 2006 sowie 2009 und 2012 beim 1. FC Köln spielte.

Podolski machte seine Position noch klar: „Klar finden das viele nicht gut, dass das Turnier da stattfindet im Hinblick auf die Menschenrechte, aber wie ich gerade gesagt habe: Wir diskutieren, wir machen, wir tun, wir kritisieren, aber am Ende sind wir doch alle da und spielen dieses Turnier. Also frage ich mich jetzt auch, was machen wir am Ende?“

Breiter Boykott: Kölner Kneipen, Bundesligaverein, Trikotsponsor

Die Fußball-WM in Katar, die am 20. November eröffnet wird, steht wegen vieler Faktoren in der Kritik. Auch Podolski wurde für seine WM-Äußerungen auf Twitter kritisiert. Unter anderem werfen Kritiker dem Fußballweltverband Fifa vor, es würde um rein finanzielle Interessen bei dem Massen-Event gehen.

Nach Berichten, unter anderem von Amnesty International, sind die Arbeitsbedingungen, unter denen die Fußballstadien in Katar errichtet wurden, katastrophal. Demnach sind tausende Arbeiter gestorben und sahen sich unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt.

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Gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gibt es einen breiten Protest. Unter anderem haben bereits mehrere Kölner Kneipen angekündigt, die Fußball-Spiele nicht zu zeigen. Darunter sind unter anderem die Lotta in der Südstadt oder alle Gastronomie-Betriebe, die zur Kölsch-Brauerei Malzmühle gehören. Weitere Beispiele für den WM-Boykott sind etwa der Bundesligaverein TSG Hoffenheim oder der Fußball-Ausrüster Hummel.

Lukas Podolski, den viele Kölnerinnen und Kölner vor allem für seine Zeit beim 1. FC Köln in Erinnerung haben werden, hat sich als Unternehmer weiterentwickelt. Von Döner-Filialen in mehreren Städten in und um Köln und Eisdielen, über Soccer-Hallen und Kleidung bis zu einem Brauhaus am Kölner Alter Markt reicht das Portfolio des gebürtigen Polen, der immer noch als Fußball-Profi beim polnischen Erstligisten Górnik Zabrze unter Vertrag steht. Sein neustes Großprojekt ist das Musikfestival „Glücks-Gefühle“ für das Jahr 2023, das laut Podolski 100.000 Besucherinnen und Besuchern Platz bieten soll. (mab)