Kommentar zu Manuel BaumAuf Schalke geht Stabilität über Spektakel
- Manuel Baum ist neuer Cheftrainer des FC Schalke 04. Die Aufgabe für den Fußballlehrer ist groß.
- Der Verein steckt in der Krise. Sowohl sportlich als auch finanziell sieht es bei S04 aktuell bedrohlich aus.
- Was bei Königsblau nun am meisten zählt, ist Stabilität, kommentiert unser Autor.
Köln – Es gibt sicher beliebtere Jobs in der Bundesliga, aber einer muss es ja machen: Manuel Baum wird neuer Cheftrainer beim FC Schalke 04. Der 41-Jährige übernimmt die Mannschaft in einer noch miserableren Lage als viele seiner zahlreichen Vorgänger. Im sportlichen Bereich gab es zuletzt 18 sieglose Bundesligaspiele unter Baums Vorgänger David Wagner und finanziell hat die Corona-Krise den Verein stark gebeutelt.
Die Frage, ob Baum der richtige Trainer für Schalke ist, muss niemand stellen. Denn sie ist schlichtweg nicht zu beantworten. Zum einen, weil der Ex-Augsburger und -DFB-Nachwuchscoach noch nicht ein Spiel geleitet hat. Zum anderen, weil es in der Vergangenheit immer wieder Trainer gab, die wie geeignete Kandidaten für S04 schienen. Keiner von ihnen hatte langfristigen Erfolg.
Schalke braucht realistische Ansprüche
Baum gilt als innovativer und strukturierter Trainer, das schätzt Sportvorstand Jochen Schneider an ihm. Besonders Innovation hat Schalke bitter nötig, schaut man sich die sowohl offensiv als auch defensiv trüben Vorstellungen der vergangenen Monate an. In dieser Hinsicht könnte Baum somit gut passen.
Wichtig ist aber vor allem, dass sich die über Jahre völlig von der Realität abweichende Anspruchshaltung – insbesondere im Umfeld des Vereins – verändert. Manuel Baum klingt beim ersten Hören nicht nach Glanz und Charisma, nicht nach Champions League und Hollywood. Viele Fans der Königsblauen hätten sich wahrscheinlich einen prominenteren Namen gewünscht. Etwa Ralf Rangnick. Doch das ist nicht das, was aktuell zählt.
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