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„Rüdiger wird verrückt“Antonio Rüdiger rastet nach Clásico aus – lange Sperre droht

Lesezeit 3 Minuten
27.04.2025, Spanien, Sevilla: Fußball: Pokal Spanien, FC Barcelona - Real Madrid, Finale, Stadion Estadio de La Cartuja. Real Madrids Antonio Rüdiger (l) kämpft mit Barcelonas Ferran Torres um den Ball. Foto: Jose Breton/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

27.04.2025, Spanien, Sevilla: Fußball: Pokal Spanien, FC Barcelona - Real Madrid, Finale, Stadion Estadio de La Cartuja. Real Madrids Antonio Rüdiger (l) kämpft mit Barcelonas Ferran Torres um den Ball. Foto: Jose Breton/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mehrere Mitglieder des Trainerstabes konnten Rüdiger kaum zurückhalten, der beleidigte den Unparteiischen dann auch noch übel auf Deutsch. 

Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger hat am Ende des turbulenten Pokalendspiels in Spanien völlig die Nerven verloren und muss eine lange Sperre befürchten. Der Abwehrspieler von Real Madrid warf von der Ersatzbank einen Eisbeutel in Richtung Schiedsrichter, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen daraufhin auf Deutsch.

Auch Jude Bellingham und Lucas Vázquez flogen am Ende der Verlängerung gegen den Erzrivalen FC Barcelona (Endstand 2:3) vom Platz.

Antonio Rüdiger verliert erst Clásico und dann die Nerven

Für das „Werfen eines Gegenstandes“ auf den Schiedsrichter kann Rüdiger laut Regelwerk für vier bis zwölf Spiele gesperrt werden, die Strafe würde auch für den Ligaendspurt gelten. Madrid liegt im Titelrennen derzeit vier Punkte hinter Spitzenreiter Barcelona, am 11. Mai kommt es zum erneuten Duell der Topklubs.

Rüdiger saß bereits ausgewechselt auf der Bank und kühlte sein Knie, als er sich über eine Entscheidung von Ricardo de Burgos Bengoetxea aufregte. Der Schiedsrichter stand ohnehin im Fokus, da er vor dem Spiel unter Tränen über den von Real ausgeübten Druck geklagt hatte. Die Königlichen hatten in ihrem TV-Kanal den Unparteiischen kritisiert und für einen Beitrag dessen vermeintlich falsche Entscheidungen gegen Real gesammelt.

Nach der Roten Karte musste der fluchende Rüdiger davon abgehalten werden, auf den Platz zu gehen. Seine auf Deutsch ausgesprochenen Beleidigungen gingen unter die Gürtellinie. „Rüdiger wird verrückt“, schrieb die spanische Sportzeitung Marca. Der Verteidiger habe vom gesamten Madrider Trainerstab gestoppt werden müssen. Das Verhalten des deutschen Nationalspielers sei „eines Vereins wie Real Madrid unwürdig“ und „unerträglich“.

Spanische Presse kritisiert Antonio Rüdiger – Ancelotti kommentiert Szene nicht

Trainer Carlo Ancelotti vermied zunächst einen Kommentar. „Ich möchte nicht über den Schiedsrichter sprechen. Ich weiß nicht, was am Ende des Spiels passiert ist“, sagte der Italiener, der während der Partie die Gelbe Karte gesehen hatte.

Da Sportliche geriet damit in den Hintergrund: Barca hatte Real in 120 intensiven Minuten niedergerungen, für Trainer Hansi Flick war es der zweite Titel mit den Katalanen. Flick hat damit alle seine drei bisherigen Duelle gegen die Königlichen als Barcelona-Coach gewonnen. Beim bislang letzten Aufeinandertreffen im Januar hatte die Blaugrana den Supercup geholt. Nun darf Flick weiter vom Triple träumen.

Pedri brachte Barcelona in Führung (28.), Superstar Kylian Mbappé glich per Freistoßtreffer aus (70.). In einer wilden Schlussphase der regulären Spielzeit lag Real dank Aurélien Tchouaméni sogar vorne (77.), Ferran Torres (84.) brachte Barca in die Verlängerung. Verteidiger Jules Koundé machte dort alles klar (116.).

Während Real Madrid die Niederlage erst einmal verdauen muss, droht Antonio Rüdiger nun ein Nachspiel. Der Innenverteidiger stand zuletzt schon einmal wegen unangebrachten Verhaltens im Mittelpunkt. Wegen seiner Kopf-ab-Geste im Achtelfinale der Champions League gegen Atlético wurde er von der UEFA „wegen Verstoßes gegen die Grundregeln guten Verhaltens“ für ein Spiel gesperrt. Die Strafe wurde jedoch zur Bewährung auf ein Jahr ausgesetzt. Zudem musste Rüdiger eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro zahlen. (pst/sid)