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Halbfinale gegen FrankreichCorona-Schock bei den DFB-Frauen – „Wird weh tun“

Lesezeit 4 Minuten
Klara Bühl

Kann gegen Frankreich nicht dabei sein: Klara Bühl

Milton Keynes – Fußball-Nationalspielerin Klara Bühl ist einen Tag vor dem EM-Halbfinale positiv auf das Coronavirus getestet worden und wird die Partie gegen Frankreich verpassen. Dies teilte der DFB am Dienstag mit. „Sie ist aktuell symptomfrei und wurde umgehend isoliert. Weitere Testungen des kompletten Teams und Staff fielen negativ aus“, hieß es vom Verband.

Die 21 Jahre alte Offensivspielerin des FC Bayern München hatte bisher alle vier Spiele von Anfang an bestritten und beim 2:0-Sieg gegen Spanien auch ein Tor erzielt.

Bei der EM war bereits Torjägerin Lea Schüller positiv auf das Virus getestet worden. Sie ist inzwischen wieder aus der Quarantäne entlassen. Mit Ausnahme von Bühl stehen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg alle Akteurinnen zur Verfügung. Bühl könnte am Mittwoch (21.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN) von Jule Brand ersetzt werden.

Noch ein großer Schritt bis zum Finale von Wembley

Bis zum Endspiel in Wembley ist es nur noch ein großer Schritt. Die Bundestrainerin erinnerte dieser Tage daran, dass ihr Team dort schon einmal vor großer Kulisse auflaufen durfte: 2019 gewannen die DFB-Frauen ein Testspiel gegen England vor fast 78 000 Zuschauern mit 2:1 nach Toren von Alexandra Popp und Klara Bühl.

„Morgen wird ganz viel an uns liegen und an dem, was wir zulassen“, sagte Voss-Tecklenburg. Die 54-Jährige sprach von einer „Top-Mannschaft“, „aber wir haben auch gesehen, wo sie verwundbar sind.“ Es werde Mentalität brauchen - „und es wird wehtun. Wir sind bereit und werden alles reinwerfen, was wir haben - es wird ein Top-Halbfinale.“ Die Französinnen kommen mit dem mühsamen, wenn auch hochverdienten 1:0 nach Verlängerung gegen die Niederlande - und mit zwei Tagen weniger Vorbereitung.

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„Das tut Kopf und Beinen gut“, sagte die zweifache Turniertorschützin Lina Magull zum Durchatmen am Wochenende. Seit Sonntag sind die Spielerinnen jedoch komplett im Frankreich-Modus. „Es sind alle fit. Wir haben das Glück, dass alle unsere 23 Spielerinnen dabei sind“, hatte Co-Trainerin Britta Carlson vor der Abfahrt ins 80 Kilometer entfernte Milton Keynes gesagt. Erst dann kam die Nachricht von Bühls Corona-Ausfall.

„EM-Zauber“ soll nicht verfliegen

Im Halbfinalort soll der „EM-Zauber“ (Popp) nicht verfliegen. Der achtfache Europameister, Weltmeister von 2003 und 2007 und Olympiasieger von 2016 kann nach drei turnierlosen Jahren und mitreißenden Auftritten bei der EM einen Coup landen. Mit einem Schmunzeln erinnerte die Wolfsburger Flügelflitzerin Huth an einen Spruch ihres früheren Interims-Nationalcoaches: „Wie Horst Hrubesch immer gesagt hat: Jetzt macht es auch keinen Sinn mehr zu verlieren.“

Die DFB-Auswahl und ihre Begleiter sind sich sicher, dass auch ein Rückstand Popp, Huth und Co. so schnell nicht aus der Bahn werfen würde. „Dieses Team kommt in einer besonderen Art und Weise mit ganz unterschiedlichen Widerständen klar“, sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich. Auch mit Blick auf den Corona-bedingten Ausfall von Lea Schüller, den Spielführerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg mit bisher vier Treffern eindrucksvoll auffing. Nun gilt es wieder einen Corona-Ausfall zu kompensieren.

Torhüterin Merle Frohms: „Mega Bock auf Wembley“

Torhüterin Merle Frohms hat „mega Bock auf Wembley. Aber wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist. Dass wir nicht zu früh von zu viel träumen dürfen.“ Man habe gerade „eine Weltklasse-Mannschaft, „die zu vielem in der Lage ist.“ Und die Abwehrstärke sei auch ein Zeichen an andere Mannschaften, „dass es schon viel braucht, gegen uns ein Tor zu schießen. Aber wir wissen auch, dass die Gegner jetzt stärker werden.“

Huth ist sich vor dem Aufeinandertreffen mit den Assen von Champions-League-Sieger Olympique Lyon um Kapitänin Wendie Renard sicher: „Dieses Teamgefühl und dieses Wissen, dass die Basis erstmal unsere Defensive ist, kann uns weit bringen.“ Das Teamgefühl noch einmal gestärkt haben die DFB-Frauen mit einem Restaurant-Abend an Londons Towerbridge. „Die Stimmung war super“, berichtete Außenverteidigern Giulia Gwinn. „Wir freuen wir uns einfach auf das Spiel und können es kaum abwarten, dass es endlich losgeht.“