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EishockeyDie deutschen Talente kämpfen in der Liga um mehr Spielzeit

Lesezeit 3 Minuten
Ugbikele

Colin Ugbekile und die anderen deutschen Talente überzeugen beim Deutschland Cup

Köln/Krefeld – Moritz Müller, der Kapitän der Kölner Haie, konnte am Wochenende beim Deutschland Cup nicht für die Eishockey-Nationalmannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm spielen, da er an einem Innenbandriss im Knie laboriert. Der 32-Jährige sah sich die Spiele – 4:3 gegen Russland, 3:4 n.V. gegen die Schweiz und 2:3 n.V. gegen die Slowakei – in der Krefelder Yayla-Arena an. Und war beeindruckt. „Die deutschen Nachwuchsspieler sind viel besser, als man denkt“, sagte er. „Es hat eine junge deutsche Mannschaft gespielt und war mit allen Gegnern auf Augenhöhe.“ Söderholm testete am Niederrhein vor allem Profis, die über wenig bis keine internationale Erfahrung verfügten – und es reichte im Turnier-Gesamtklassement zu Rang zwei hinter der Schweiz.

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Das Förderprogramm „Powerplay 2026“, das DEB-Präsident Franz Reindl vor fünf Jahren entwarf, zeigt Erfolge. Die Menge der jungen deutschen Spieler, die für höhere Aufgaben geeignet sind, ist deutlich gestiegen.

„Die Breite in der Spitze ist größer geworden“, erklärte Reindl. Auch der Aufstieg der U-18- und U-20-Nationalmannschaften in die höchste Klasse zeige, dass „wir jetzt viel mehr Spieler haben, die in der Liga spielen können“, fügte der DEB-Präsident hinzu. Deshalb setzt sich Reindl, wie in Krefeld von DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel angeregt, auch dafür ein, die Zahl der Ausländerstellen in der DEL zu verringern – in den nächsten sechs Jahren bis auf sechs, wie es sein „Powerplay 2026“ vorsieht.

DEL erlaubt neun Importspieler pro Partie

In dieser Hinsicht ist zuletzt nichts geschehen. Seit der Spielzeit 2012/13 dürfen in der DEL pro Team und Partie neun Importspieler eingesetzt, insgesamt elf im Laufe einer Saison verpflichtet werden. Der Stillstand mag unter anderem darauf zurückgehen, dass die Liga weiterhin nordamerikanisch geprägt ist. Momentan haben nur drei der 14 Mannschaften einen deutschen Trainer, die restlichen Coaches sind Kanadier, US-Amerikaner und ein Brite.

Trotz der weiterhin nicht einfachen Bedingungen für den deutschen Nachwuchs hat sich die Nationalmannschaft auf den siebten Tabellenplatz in der Weltrangliste vorgearbeitet – auch dank des olympischen Highlights von Pyeongchang, wo die DEB-Auswahl bis ins Finale vorstieß. Moritz Müller, einer der Olympiahelden, hat eine klare Meinung zum Thema Importspieler. Er wünscht sich ebenfalls, wie er schon einige Mal betont hat, dass die Zahl auf sechs heruntergefahren wird. Wenn nicht auf einmal, dann wenigstens Schritt für Schritt.

Müller fehlt Haien gegen Schwenningen

Müller wird am Freitag noch fehlen, wenn die Haie in Schwenningen ihre erste DEL-Partie nach der Länderspielpause bestreiten. Er hat in dieser Woche mit individuellem Training auf dem Eis begonnen. Ob Torhüter Gustaf Wesslau nach seiner Fußblessur wieder spielen kann, ist noch offen.