KEC-TorwartGustaf Wesslau verabschiedet sich von Kölner Fans – Rückkehr nach Schweden
Köln – Die Kölner Haie haben ihre Abschiedsvorstellung in diesem Jahr zwar zu früh gegeben, sie ist ihnen am Freitagabend trotzdem gut gelungen. Beim 5:3 gegen die Eisbären Berlin im letzten Kölner Heimspiel der DEL-Saison 2019/20 hatten Uwe Krupps Profis nach einer 2:0-Führung im ersten Drittel zwar einen Durchhänger, der zum 2:2-Ausgleich führte.
Doch sie sammelten sich vor 16.137 Zuschauern in der Lanxess-Arena wieder. Und da Pascal Zerressen in der 58. Minute, von der Strafbank kommend, mit seinem Tor zum 4:3 den Sieg einleitete, waren die KEC-Profis am Ende genauso froh wie ihre Fans, die vor allem Torhüter Gustaf Wesslau feierten. Der 35-Jährige hatte nur auf der Bank gesessen, weil er an einer Fußverletzung laboriert. Doch es war definitiv sein letztes Spiel nach fünf Jahren in Köln, denn Wesslau wird in die schwedische Heimat zurückkehren. In die Nähe von Göteborg, wo er ein Haus gebaut hat.
DEL-Goalie des Jahres
„Ich hätte gern etwas in Köln gewonnen, doch leider hat es nicht funktioniert“, sagte Wesslau, dessen beste Ergebnisse mit dem KEC die Halbfinalteilnahmen 2019 und 2016 waren. In der Saison 2016/17 wurde er zudem als DEL-Goalie des Jahres ausgezeichnet. Fanliebling war der 1,90-Meter-große Mann, der mit einer weißen Torwart-Maske spielte, sowieso in allen Jahren. Denn er gehörte stets zu den besten DEL-Goalies und rettete den Haien viele Punkte.
Dass die Haie in dieser Spielzeit die Playoffs verpasst haben, bedauere er sehr, sagte Wesslau, fügte aber in Anspielung auf die Niederlagen-Serie mit Krupps Vorgänger Mike Stewart hinzu: „Wir haben zu oft verloren. Darüber haben wir alle viel nachgedacht, vorwärts und rückwärts. Um es einfach zu erklären: Wir waren nicht gut genug. Wenn du 17 Mal nacheinander verlierst, hast du mit den Playoffs nichts zu tun. Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben.“
Letztes Spiel an Karnevals-Dienstag
Sein letztes Spiel im Haie-Trikot war das 5:0 gegen Wolfsburg am Karnevals-Dienstag, im ersten Spiel mit Krupp, der tags zuvor Stewart abgelöst hatte. Es war der bisher einzige Shut-out des KEC in dieser Saison und Wesslaus 16. in seinen Kölner Jahren. In insgesamt 235 Spielen für den KEC kommt er auf einen Gegentorschnitt von 2,45 und eine Fangquote von 92,1 Prozent.
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Einen neuen Verein hat der Schwede nicht. Ob er seine Profi-Karriere fortsetzen wird, hat Wesslau noch nicht entschieden. „Ich fahre jetzt nach Hause zu meiner Familie, die in diesem Jahr nicht bei mir war“, berichtete er. „Ich bin offen zu sehen, was die Zukunft bringt – irgendwo in der Nähe meiner Familie.“
Am Sonntag steht für den KEC noch die Partie des 52. und letzten DEL-Spieltages in Augsburg an, in der es für beide Teams um nichts mehr geht. Dort wird wieder der 24-jährige Weitzmann im Haie-Tor stehen, der seinen Vertrag bereits im Herbst verlängert hat. Mit ihm planen die Haie für die Zukunft. Allerdings noch nicht sofort als Nummer eins. Denn Weitzmann soll, wie Krupp betonte, ein „erfahrener Torwart“ zur Seite gestellt werden, den die Haie noch suchen.