Kommt der große Umbruch?Wie Uwe Krupp die Haie-Profis bewertet
- Die Saison der Kölner Haie neigt sich dem Ende zu, das Erreichen der Playoffs ist fast ausgeschlossen.
- Trainer Uwe Krupp bereitet deshalb schon die kommende Saison vor.
- Viele Spielerverträge laufen aus. Kommt es zum großen Umbruch? Krupp hat ein System zur Bewertung seiner Profis.
Köln – Uwe Krupp hatte nach seinem ersten DEL-Spiel an der Haie-Bande nach fünfeinhalb Jahren ein kleines Stimm-Problem. „Die Halle ist laut, am nächsten Tag war die Stimme fast weg“, berichtete der 54-Jährige, der aber am Donnerstag schon wieder problemlos sprechen konnte – zum Beispiel über die Bedeutung des 5:0, das die Haie bei Krupps Einstand am Dienstag in der Lanxess-Arena gegen Wolfsburg feierten – nach vorher 17 Niederlagen in Serie mit dem gefeuerten Coach Mike Stewart. „Sicher war der Sieg wichtig, trotzdem sind die Jungs auf dem Boden der Tatsachen und sich der Situation bewusst“, sagte Krupp.
Die Lage sieht so aus, dass Krupp, der schon von 2011 bis 2014 Coach in Köln war, mit dem KEC auch am Freitag in Iserlohn siegen und sich danach in den drei letzten DEL-Partien der Spielzeit 19/20 ebenfalls so gut wie möglich verkaufen will. „Die Aufgabe jetzt ist es, die Saison so erfolgreich wie möglich zu beenden. Und das ist auch der Job der Spieler. Je besser wir es machen, desto positiver wird der Ausblick in die Zukunft sein.“ Denn auch darum geht es. Krupp hat die Haie, die nur noch minimale Chancen auf die Playoff-Teilnahme haben, kurz vor Ende der Hauptrunde übernommen, damit er die neue KEC-Mannschaft für die Saison 2020/2021 mitgestalten kann.
13 Verträge laufen aus
Obwohl in der Zeit mit Stewart schon ein paar Transfers eingefädelt wurden (zum Beispiel Drew Leblanc aus Augsburg), gibt es da noch einigen Spielraum. Verlängert hat der KEC bisher, wie zu hören ist, mit Hannibal Weitzmann, Lucas Dumont und Sebastian Uvira. 13 Verträge laufen aus (Gustaf Wesslau, Taylor Aronson, Jakub Kindl, Kevin Gagné, Colby Genoway, Jason Bast, Zach Sill, Alexander Oblinger, Justin Fontaine, Jon Matsumoto, Ben Hanowski, Colin Smith, Marcel Müller). Einige dieser Profis werden bleiben, denn Krupp sagt: „Es ist eine gewisse Flexibilität da. Das heißt aber nicht, dass zehn neue Spieler kommen.“
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Und: „Zu sagen, wir müssen 50 Prozent der Mannschaft austauschen – ich weiß nicht, ob das im Moment korrekt ist.“ Zur Bewertung der Spielerleistungen benutzt der frühere NHL-Profi ein System, das er entworfen hat. „Ich habe eine gewisse Methodik, wie die Spieler bewertet werden, ziemlich detailliert. Es sind mehrere Kategorien“, erzählte er – und: „Das Spiel gegen Wolfsburg ist aufgearbeitet. Wir wissen genau, welche Spieler welchen Job für uns gemacht haben. Und wie wertvoll sie in dem Spiel für die Mannschaft waren. Das Gleiche wird nach der Saison über 20 oder 25 Spiele gemacht. Dann ist es ein klareres Bild. Ich bin in den letzten Jahren dazu übergegangen, es so zu machen, weil ich es faktisch haben will.“
Suche nach neuem Sportdirektor
Und auf dieser Basis sollen dann Personal-Entscheidungen getroffen werden. Eventuell bereits in Zusammenarbeit mit dem neuen Sportdirektor, der zurzeit gesucht wird und möglichst noch in diesem Frühjahr gefunden werden soll.
Momentan ist Krupp aber voll auf die vier Spiele konzentriert, die noch anstehen. Fehlen wird in Iserlohn Stürmer Uvira, da er sich am Ellenbogen verletzt hat. Als Ersatz kehrt der Kanadier Colby Genoway zurück ins Team. Das Tor wird diesmal Hannibal Weitzmann hüten, der zum 21. Mal in dieser Saison zum Einsatz kommt. Krupp erklärte dazu: „Der Hanni hat in diesem Jahr zu unterschiedlichen Zeitpunkten gezeigt, dass er ein guter Torwart für uns ist und auch für die Zukunft ein wichtiger Mann für uns sein wird.“