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Pleiten-Rekord vermiedenKölner Haie gewinnen erstes Spiel unter Uwe Krupp 5:0

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Uwe Krupp, neuer Trainer der Kölner Haie

Köln – Zum ersten Mal seit fast fünfeinhalb Jahren hat Uwe Krupp am Karnevalsdienstag wieder an der Bande der Kölner Haie in der Lanxess-Arena gestanden, als Nachfolger des am Sonntag gefeuerten Coaches Mike Stewart. „Es geht darum, dass wir uns teuer verkaufen und die Last ablegen, die auf jedem liegt“, sagte Krupp, der schon von 2011 bis 2014 KEC-Trainer war, vor der DEL-Partie gegen die Grizzlys Wolfsburg. Es fiel sogar eine Tonnenlast von Haien ab, denn der Trainerwechsel zeigte die erhoffte Wirkung. Die Kölner Eishockey-Profis spielten befreit auf, gewannen vor 11.152 Zuschauern 5:0 (1:0, 2:0, 2:0) gegen Wolfsburg, feierten damit den ersten Sieg nach 17 Niederlagen in Serie und vermieden es, den DEL-Negativrekord der Schwenninger von 18 Pleiten aus dem Jahr 2003 einzustellen. Ein weiteres Highlight: Es war das erste Zu-Null-Spiel der Saison für KEC-Keeper Gustaf Wesslau, der auch schon in den letzten Begegnungen unter Stewart Topform gezeigt hatte. „Es ist ein geiles Gefühl“, sagte KEC-Stürmer Marcel Müller. „Wir haben mit mehr Selbstvertrauen gespielt und gezeigt, dass wir auch noch ein bisschen Eishockey spielen können.“

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Sebastian Uvira, der unter Stewart zuletzt nicht gespielt hatte, war wieder dabei. Er stürmte in mit Colin Smith und Marcel Müller, die Reihe setzte schnell ein paar offensive Akzente. Wolfsburg war das beste DEL-Team der letzten zehn Spiele, die Haie das schlechteste. Doch das war nicht zu erkennen, denn die vorher deprimierten KEC-Profis gingen mit Elan zu Werke – und schossen im ausgeglichenen ersten Drittel, in dem es munter hin und her ging, den Führungstreffer. Ben Hanowski erkämpfte sich den Puck und überwand Gäste-Goalie Felix Brückmann (17.). „Jeder spielt darum, die Saison so positiv wie möglich zu Ende zu bringen. Ich versuche, wieder Spaß am Eishockey zu finden“, sagte Uvira in der Pause

Letzter Sieg ebenfalls gegen Wolfsburg

Es schien, dass auch die Teamkollegen die Freude an ihrem Sport neu entdeckten. Jedenfalls gingen die Haie mit Schwung, Härte, aggressiven Forechecking und effektiver Defensive ins Mitteldrittel. Nach einem einigermaßen ansehnlichen Powerplay gelang Freddie Tiffels bei Gleichzahl das 2:0, als er nach einem Pass von Justin Fontaine den Puck über die Linie brachte (26.). Nachdem die Haie zwei Powerplays der Wolfsburger gut bekämpft hatten, glückte ihnen 37 Sekunden vor Ende des zweiten Abschnitts das 3:0, erzielt von Alexander Oblinger, der den Puck aus zentraler Position unter die Latte setzte. Wochenlang war den Haien das Tore schießen unglaublich schwergefallen, nun fielen sie plötzlich leicht. Marcel Müller eröffnete das Schlussdrittel mit dem Treffer zum 4:0. Und es folgte, was noch fehlte: Ein Powerplay-Tor der Haie, des schlechtesten Powerplay-Teams der Liga: Jason Akeson zimmerte den Puck vom Bullykreis zum 5:0 in den Winkel (53.).

Ihr zuvor letzter Erfolg war den Haien am 26. Dezember 2019 geglückt – ein 4:1 in Wolfsburg.